Jedes Auto ist anders, und das gilt natürlich auch für SUVs. Diese Weisheit kommt einem in den Sinn, wenn man den neuen Subaru XV fährt. Die neue Version 2.0ie hat einen Vierzylinder-Boxer-Benziner mit zwei Liter Hubraum und 150 PS unter der Haube. Und erstmals auch ein Mildhybridsystem.
Wir haben das Kompakt-SUV in unseren wöchentlichen Verbrauchstest geschickt. Auf unserer Standardstrecke von Rom nach Forlì brauchten wir weder den Allradantrieb noch die Geländefähigkeiten des Autos. Aber die Offroad-Fähigkeiten mögen zum etwas hohen Verbrauch beigetragen haben: 6,00 Liter/100 km waren es, was bei den aktuellen deutschen Spritpreisen 7,62 Euro pro 100 Kilometer entspricht.
Sicher, der Subaru XV 2.0ie braucht mit seinem Allradantrieb und dem CVT-Getriebe mehr als mancher Wettbewerber, er schneidet aber immer noch besser ab als andere Offroad-Spezialisten wie der Jeep Renegade 1.0 T-GDI 4x2 mit 120 PS und Frontantrieb (6,30 Liter) oder der Suzuki Jimny 1.5 AWD (6,50 Liter).

Im Ranking unserer Verbrauchsergebnisse liegt der Subaru XV 2.0ie in der Benziner-Kategorie genau auf Augenhöhe mit dem Fiat 500X 1.3 Turbo FWD mit 150 PS (ebenfalls 6,00 Liter) und knapp hinter seinem direkten Konkurrenten Suzuki Vitara 1.0 Boosterjet AWD Automatik (5,50 Liter).

Neben der Fahrt von Rom nach Forlì führen wir immer noch weitere Verbrauchstests durch, bei denen wir das Auto in verschiedenen Verkehrssituationen testen. Die 11,8 Liter/100 km, die der Subaru im dichten Verkehr in Rom brauchte, sind nicht gerade ausgezeichnet. Die 7,0 Liter/100 km bei gemischter Nutzung (innerorts und außerorts) entsprechen dagegen dem Üblichen in diesem Segment.

Auf der (italienischen) Autobahn pendelt sich der Verbrauch bei etwa 9,2 Liter/100 km ein. Bei unserem Extrem-Spar-Test bei moderatem, konstantem Tempo ohne Steigung kam der Subaru XV im Durchschnitt auf 5,1 Liter. Maximal, das heißt beim Bergauf-Fahren mit viel Gas, ermittelten wir dagegen volle 25 Liter/100 km.
Daten
Fahrzeug: Subaru XV 2.0ie Lineartronic
Testdatum: 28. Februar 2020
Wetter (bei Abfahrt / Ankunft): heiter, 18 Grad / heiter, 8 Grad
Insgesamt gefahren: 880 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 80 km/h
Reifen: Yokohama BluEarth *Winter V905 - 225/55 R18 M+S
Verbrauch und Kosten
Bordcomputer-Anzeige: 6,1 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 5,9 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 6,00 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,27 Euro/Liter
Kraftstoffkosten: 7,62 Euro/100 km
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.