Man nehme den Skyactiv-X-Motor, der mit Benzin läuft, aber auch einem Diesel ähnelt, und baue ihn in den neuen Mazda CX-30 ein – fertig ist der Kandidat für unsere heutige Ausgabe des Verbrauchstests.
Der innovative "Diesotto"-Motor hat einen Hubraum von 2,0 Liter, ein hohes Verdichtungsverhältnis und ein Mildhybridsystem. Für ein SUV ist er recht sparsam und verbraucht kaum mehr als sein Schwestermodell Mazda 3 Skyactiv-X, das 4,90 Liter benötigte. Die gemessenen 5,10 Liter/100 km entsprechen deutschen Spritkosten von 7,04 Euro/100 km. Gute Werte für einen Benziner, vor allem, wenn man die hohe Leistung von 180 PS bedenkt.
Der Mazda CX-30 Skyactiv-X M Hybrid mit Frontantrieb und Sechsgang-Schaltung liegt iit seinen 5,10 Liter Benzin in der Mitte unseres Verbrauchs-Rankings. Kleinere Modelle sind sparsamer, aber einige Konkurrenten sind auch durstiger.
Nach wie vor ungeschlagen bleibt der VW T-Cross 1.0 TSI mit 95 PS, unser Sparkönig mit einem Verbrauch von nur 4,3 Liter. Genügsamer in unseren Tests waren auch der Renault Captur TCe 130 EDC (4,70 Liter), der Seat Arona 1.0 TSI DSG mit 115 PS (4,9 Liter), der Hyundai Kona 1.0 T-GDI mit 120 PS (5,0 Liter) und der Opel Grandland X 1.2 mit 130 PS (ebenfalls 5,0 Liter).
Sehr nahe am Verbrauch unseres japanischen Kompakt-SUVs liegen die Modelle Seat Ateca 1.0 TSI (5,05 Liter) und Skoda Karoq 1.5 TSI ACT DSG (5,25 Liter). Weiter weg, und zwar in Richtung höherem Verbrauch, landeten in unsrem Verbrauchstest der Suzuki Vitara 1.0 Boosterjet AWD Automatik (5,50 Liter), der Fiat 500X Cross 1.3 Turbo mit 150 PS (6,0 Liter) und der Jeep Renegade 1.0 T-GDI mit 120 PS (6,30 Liter).


Beim Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen schneidet der Mazda CX-30 Skyactiv-X gut für ein benzinbetriebenes SUV ab. Das zeigen die gemessenen 6,5 Liter/100 km im gemischten Verkehr (innerorts und außerorts). Etwas schlechter läuft es im dichten Stadtverkehr Roms, wo unser Modell auf 9,4 Liter kam. Die 6,9 Liter auf der Autobahn liegen im Durchschnitt des Segments. Bei unseren Extrem-Tests (also der Messung des minimalen und des maximalen Verbrauchs) setzt der CX-30 Skyactiv-X seine Marken bei 4,5 Liter und 22,3 Liter (bergauf mit viel Gas).

Daten
Fahrzeug: Mazda CX-30 Skyactiv-X M Hybrid
Testdatum: 17. Januar 2020
Wetter (bei Abfahrt/Ankunft): heiter, 15 Grad / Regen, 6 Grad
Insgesamt gefahren: 865 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 81 km/h
Reifen: Toyo Open Country W/T - 215/55 R18 M+S
Verbrauch und Kosten
Bordcomputer-Anzeige: 5,0 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 5,2 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 5,10 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,38 Euro/Liter (Super E10)
Kraftstoffkosten: 7,04 Euro/100 km
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.