Wenigstens sind sie bei Volvo ehrlich: ,Unser Sportkombi konkurriert nicht mit einem traditionellen Kombi. Für Kunden, die viel Laderaum wünschen, gibt es den Volvo V70 oder den XC70", sagt Örjan Steiner, Leiter Exterieur Design des neuen Volvo V60. Trotzdem erstaunen diese Sätze von der Marke, die früher für ihre Modelle mit gigantischem Laderaum bekannt war. Indes folgen die Schweden damit einem Trend, denn Konkurrenzmodelle wie der BMW 3er Touring oder der Audi A4 Avant bieten auch nicht gerade opulente Gepäckabteile.
Platz für kleines Gepäck
Mit dem V60 komplettiert Volvo ab Mitte November 2010 die bislang aus dem SUV XC60 und der Limousine S60 bestehenden Modellreihe. Auf den ersten Blick fallen beim V60 die großen Rückleuchten auf, die denen des XC60 stark ähneln. Die Dachlinie fällt nach hinten stark ab, wodurch die hinteren Fenster sehr schmal ausfallen. Gemeinsam mit den breiten D-Säulen wird so die Sicht nach hinten deutlich beeinträchtigt, spontan kommen einem die Worte ,Wer schön sein will, muss leiden" in den Sinn. Immerhin sind die hinteren Kopfstützen per Knopfdruck wegklappbar. Nach dem Betätigen der nicht hoch genug öffnenden Heckklappe strahlt uns ein edel ausgeschlagenes Abteil an. Passender ist aber die Bezeichnung ,Gepäckfach", da es Volvo geschafft hat, aus einer Länge von 4,63 Meter und einem Radstand von 2,78 Meter sehr übersichtliche 430 Liter Stauraumvolumen herauszuholen. In die 75 Zentimeter kürzere Mercedes A-Klasse passen fünf Liter mehr hinein. Immerhin: Durch Hebelzug an den Rücklehnen ergibt sich im V60 eine ebene Fläche und Platz für 1.241 Liter Gepäck. Zudem kann die Lehne des Beifahrersitzes serienmäßig nach vorne geklappt werden. Zum Vergleich: In einen BMW 3er Touring passen zwischen 460 und 1.385 Liter.
Geräumiger reisen
Keine Frage: Wer wirklich was wegschleppen will, wird eher in Richtung eines Skoda Superb Combi schielen. Ähnlich wie beim BMW 3er Touring dürfte auch der V60 hauptsächlich jene Kunden ansprechen, denen eigentlich eine Limousine reicht, die aber die Option auf mehr Gepäckraum schätzen. Apropos Raum: Besonders auf den hinteren Plätzen spielt der V60 seinen Stärken gegenüber dem coupéhaften Limousinen-Bruder S60 aus. Hier gibt es durch die später abfallende Dachlinie deutlich mehr Kopffreiheit, obwohl S60 wie auch V60 exakt gleich hoch sind. Als ausreichend, aber speziell für längere Gliedmaßen nicht opulent ist die hintere Beinfreiheit zu bezeichnen. Die negative Seite des schicken V60-Designs merken wir, als wir hinter dem Lenkrad Platz nehmen. Das Zusammenspiel von extrem flacher A-Säule, schmaler Seitenverglasung und zu tief stehendem Lenkrad sorgt dafür, dass wir uns eingemauert fühlen.
Edel eingerichtet
Gut hat uns die Inneneinrichtung des V60 gefallen: Die Mischung aus übersichtlichem Cockpit und schicken Aluminium-Akzenten erinnert in ihrer Unterkühltheit an die dänischen Bang-&-Olufsen-Produkte. Nichts auszusetzen haben wir an der sehr guten Verarbeitung, Abzüge gibt es für die mit Knöpfen überladene Mittelkonsole. Empfehlenswert ist die Ausrüstung mit speziell genarbtem Leder. Ein Punkt, der insbesondere dem Beifahrer auffällt, ist die unbequeme Fußposition, weil der Radkasten hier viel Platz wegnimmt.
Unharmonisches Doppel
Zwar rechnet Volvo mit einem hohen Dieselanteil beim V60, doch uns interessieren trotzdem die neuen Turbo-Benziner namens T3 und T4. Beide holen ihre Kraft mit Turboaufladung und Direkteinspritzung aus 1,6 Liter Hubraum. Der Einstiegs-Otto mobilisiert 150 PS, während es bei der nächsten Stufe 180 PS sind. Wir haben den stärkeren T4 unter die Lupe genommen, mit an Bord ist das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe namens Powershift, welches noch aus der Zeit stammt, als Volvo zum Ford-Konzern gehörte. Bereits kurz nach dem Start merken wir, dass diese Kombination nicht so recht miteinander harmoniert. Beim zügigen Anfahren fällt das bereits bei 1.600 Touren bereitstehende maximale Drehmoment von 240 Newtonmeter über die Vorderräder her. Das Getriebe wechselt als Reaktion darauf zunächst hektisch die Gänge, um dann lange auf hoher Drehzahl zu verharren. In diesem Fall verfällt der Motor in einen knurrigen Unterton. Besonders markant ist die schlechte Abstimmung bei 50 km/h: Hier schwankt die Nadel des Drehzahlmessers zwischen 1.500 und 2.000 Umdrehungen, weil sich das Getriebe nicht für einen Gang entscheiden kann. Jeweils für sich genommen, sind Motor und Getriebe durchaus gelungen, nur in der Verbindung beider hapert es. Wer also nicht dringend eine Automatik braucht, sollte besser zur exakten Sechsgang-Schaltung greifen.
Schwedischer Sportsgeist
Nicht ohne Grund preist Volvo den V60 als ,Sportkombi" an. Während unserer Fahrt erweist sich der Schwede tatsächlich als einer der bislang fahraktivsten Vertreter seiner Marke. Mit der präzisen Lenkung macht die Kurvenfahrt viel Spaß, jedoch ist sie nicht ganz frei von Antriebseinflüssen. Mit von der Partie ist zudem das gut abgestimmte Fahrwerk, dem es aber bei schlechter Straßenbeschaffenheit an Abrollkomfort mangelt. Ein Lob gebührt Volvo hingegen für innovative Sicherheitsideen wie die bislang einmalige Fußgängererkennung mit automatischer Vollbremsung.
Ein faires Angebot
Volvo positioniert den neuen V60 gegen die deutsche Premium-Konkurrenz. Gilt das auch beim Preis? Der Einstieg beginnt mit exakt 28.000 Euro für den 150 PS starken T3 in der namenlosen Basisversion. Ein vergleichbarer BMW 320i Touring mit 170 PS kostet mindestens 32.550 Euro. Preiswertester Diesel ist bis zum Erscheinen des Spar-Selbstzünders V60 DRIVe mit 115 PS der 163 PS starke D3 für 32.650 Euro. Damit liegt der Kombi exakt 1.000 Euro über der S60 Limousine. Von dieser dürfte auch die Serienausstattung übernommen werden. Inklusive sind unter anderem ein CD-Radio mit großem Farbdisplay, die so genannte City-Safety-Technologie zur Vermeidung von Auffahrunfällen, elektrische Fensterheber rundum, eine Klimaautomatik und bei den T3/T4-Varianten mit Handschaltung eine Start-Stopp-Automatik. Interessante Extras wie das Fußgängererkennungssystem kosten im Paket 1.950 Euro, das Powershift-Getriebe ist für 2.100 Euro zu haben.
Platz für kleines Gepäck
Mit dem V60 komplettiert Volvo ab Mitte November 2010 die bislang aus dem SUV XC60 und der Limousine S60 bestehenden Modellreihe. Auf den ersten Blick fallen beim V60 die großen Rückleuchten auf, die denen des XC60 stark ähneln. Die Dachlinie fällt nach hinten stark ab, wodurch die hinteren Fenster sehr schmal ausfallen. Gemeinsam mit den breiten D-Säulen wird so die Sicht nach hinten deutlich beeinträchtigt, spontan kommen einem die Worte ,Wer schön sein will, muss leiden" in den Sinn. Immerhin sind die hinteren Kopfstützen per Knopfdruck wegklappbar. Nach dem Betätigen der nicht hoch genug öffnenden Heckklappe strahlt uns ein edel ausgeschlagenes Abteil an. Passender ist aber die Bezeichnung ,Gepäckfach", da es Volvo geschafft hat, aus einer Länge von 4,63 Meter und einem Radstand von 2,78 Meter sehr übersichtliche 430 Liter Stauraumvolumen herauszuholen. In die 75 Zentimeter kürzere Mercedes A-Klasse passen fünf Liter mehr hinein. Immerhin: Durch Hebelzug an den Rücklehnen ergibt sich im V60 eine ebene Fläche und Platz für 1.241 Liter Gepäck. Zudem kann die Lehne des Beifahrersitzes serienmäßig nach vorne geklappt werden. Zum Vergleich: In einen BMW 3er Touring passen zwischen 460 und 1.385 Liter.
Geräumiger reisen
Keine Frage: Wer wirklich was wegschleppen will, wird eher in Richtung eines Skoda Superb Combi schielen. Ähnlich wie beim BMW 3er Touring dürfte auch der V60 hauptsächlich jene Kunden ansprechen, denen eigentlich eine Limousine reicht, die aber die Option auf mehr Gepäckraum schätzen. Apropos Raum: Besonders auf den hinteren Plätzen spielt der V60 seinen Stärken gegenüber dem coupéhaften Limousinen-Bruder S60 aus. Hier gibt es durch die später abfallende Dachlinie deutlich mehr Kopffreiheit, obwohl S60 wie auch V60 exakt gleich hoch sind. Als ausreichend, aber speziell für längere Gliedmaßen nicht opulent ist die hintere Beinfreiheit zu bezeichnen. Die negative Seite des schicken V60-Designs merken wir, als wir hinter dem Lenkrad Platz nehmen. Das Zusammenspiel von extrem flacher A-Säule, schmaler Seitenverglasung und zu tief stehendem Lenkrad sorgt dafür, dass wir uns eingemauert fühlen.
Edel eingerichtet
Gut hat uns die Inneneinrichtung des V60 gefallen: Die Mischung aus übersichtlichem Cockpit und schicken Aluminium-Akzenten erinnert in ihrer Unterkühltheit an die dänischen Bang-&-Olufsen-Produkte. Nichts auszusetzen haben wir an der sehr guten Verarbeitung, Abzüge gibt es für die mit Knöpfen überladene Mittelkonsole. Empfehlenswert ist die Ausrüstung mit speziell genarbtem Leder. Ein Punkt, der insbesondere dem Beifahrer auffällt, ist die unbequeme Fußposition, weil der Radkasten hier viel Platz wegnimmt.
Unharmonisches Doppel
Zwar rechnet Volvo mit einem hohen Dieselanteil beim V60, doch uns interessieren trotzdem die neuen Turbo-Benziner namens T3 und T4. Beide holen ihre Kraft mit Turboaufladung und Direkteinspritzung aus 1,6 Liter Hubraum. Der Einstiegs-Otto mobilisiert 150 PS, während es bei der nächsten Stufe 180 PS sind. Wir haben den stärkeren T4 unter die Lupe genommen, mit an Bord ist das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe namens Powershift, welches noch aus der Zeit stammt, als Volvo zum Ford-Konzern gehörte. Bereits kurz nach dem Start merken wir, dass diese Kombination nicht so recht miteinander harmoniert. Beim zügigen Anfahren fällt das bereits bei 1.600 Touren bereitstehende maximale Drehmoment von 240 Newtonmeter über die Vorderräder her. Das Getriebe wechselt als Reaktion darauf zunächst hektisch die Gänge, um dann lange auf hoher Drehzahl zu verharren. In diesem Fall verfällt der Motor in einen knurrigen Unterton. Besonders markant ist die schlechte Abstimmung bei 50 km/h: Hier schwankt die Nadel des Drehzahlmessers zwischen 1.500 und 2.000 Umdrehungen, weil sich das Getriebe nicht für einen Gang entscheiden kann. Jeweils für sich genommen, sind Motor und Getriebe durchaus gelungen, nur in der Verbindung beider hapert es. Wer also nicht dringend eine Automatik braucht, sollte besser zur exakten Sechsgang-Schaltung greifen.
Schwedischer Sportsgeist
Nicht ohne Grund preist Volvo den V60 als ,Sportkombi" an. Während unserer Fahrt erweist sich der Schwede tatsächlich als einer der bislang fahraktivsten Vertreter seiner Marke. Mit der präzisen Lenkung macht die Kurvenfahrt viel Spaß, jedoch ist sie nicht ganz frei von Antriebseinflüssen. Mit von der Partie ist zudem das gut abgestimmte Fahrwerk, dem es aber bei schlechter Straßenbeschaffenheit an Abrollkomfort mangelt. Ein Lob gebührt Volvo hingegen für innovative Sicherheitsideen wie die bislang einmalige Fußgängererkennung mit automatischer Vollbremsung.
Ein faires Angebot
Volvo positioniert den neuen V60 gegen die deutsche Premium-Konkurrenz. Gilt das auch beim Preis? Der Einstieg beginnt mit exakt 28.000 Euro für den 150 PS starken T3 in der namenlosen Basisversion. Ein vergleichbarer BMW 320i Touring mit 170 PS kostet mindestens 32.550 Euro. Preiswertester Diesel ist bis zum Erscheinen des Spar-Selbstzünders V60 DRIVe mit 115 PS der 163 PS starke D3 für 32.650 Euro. Damit liegt der Kombi exakt 1.000 Euro über der S60 Limousine. Von dieser dürfte auch die Serienausstattung übernommen werden. Inklusive sind unter anderem ein CD-Radio mit großem Farbdisplay, die so genannte City-Safety-Technologie zur Vermeidung von Auffahrunfällen, elektrische Fensterheber rundum, eine Klimaautomatik und bei den T3/T4-Varianten mit Handschaltung eine Start-Stopp-Automatik. Interessante Extras wie das Fußgängererkennungssystem kosten im Paket 1.950 Euro, das Powershift-Getriebe ist für 2.100 Euro zu haben.
Wertung
Preisliste
Volvo V60 T4 | |
Grundpreis: | 30.900 Euro |
Modell | Preis in Euro |
Kinetic | 32.200 |
Momentum | 34.550 |
Summum | 36.850 |
Ausstattungen | Preis in Euro |
ABS | Serie |
ESP | Serie |
ASR | Serie |
Airbag Fahrer | Serie |
Airbag Beifahrer | Serie |
Seitenairbags vorn | Serie |
Kopfairbags vorn | Serie |
Kopfairbags hinten | Serie |
elektr. Fensterheber vorn | Serie |
elektr. Fensterheber hinten | Serie |
elektr. verstellbare Außenspiegel | Serie (inklusive Heizung) |
Klimaautomatik | Serie |
Zentralverriegelung mit Fernbed. | Serie |
Automatikgetriebe | 2.100 (Powershift) |
Bildschirmnavigation | 950 |
CD-Radio | Serie |
elektr. Schiebedach | 980 |
Metalliclackierung | 700 |
Leichtmetallfelgen | ab 700 (Serie bei Kinetic) |
Sitzhöheneinstellung | Serie (Fahrer und Beifahrer) |
Tempomat | 400 |
Lederausstattung | 1.690 |
Xenonlicht | 1.260 |
Datenblatt
Motor und Antrieb | |
Motorart | Turbobenziner mit Direkteinspritzung |
Zylinder | 4 |
Ventile | 4 |
Hubraum in ccm | 1.595 |
Leistung in PS | 180 |
Leistung in kW | 132 |
bei U/min | 1.600 - 5.000 |
Drehmoment in Nm | 240 |
Antrieb | Frontantrieb |
Gänge | 6 |
Getriebe | Doppelkupplung |
Fahrwerk | |
Spurweite vorn in mm | 1.588 |
Spurweite hinten in mm | 1.585 |
Radaufhängung vorn | McPherson-Vorderachse |
Radaufhängung hinten | Einzelradaufhängung |
Bremsen vorn | Scheiben innenbelüftet |
Bremsen hinten | Scheiben |
Wendekreis in m | 11,3 |
Räder, Reifen vorn | 215/55 R16 |
Räder, Reifen hinten | 215/55 R16 |
Lenkung | Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung |
Maße und Gewichte | |
Länge in mm | 4.628 |
Breite in mm | 1.865 |
Höhe in mm | 1.484 |
Radstand in mm | 2.776 |
Kofferraumvolumen in Liter | 430 |
Kofferraumvolumen, variabel in Liter | 1.261 |
Anhängelast, gebremst in kg | 1.800 |
Dachlast in kg | 75 |
Tankinhalt in Liter | 67,5 |
Kraftstoffart | Super |
Fahrleistungen / Verbrauch | |
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km | 7,2 |
CO2-Emission in g/km | 169 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |