Dass Manthey Racing an einem neuen Noch-schneller-Macher für den neuen Porsche 911 GT3 RS arbeitet, ist kein Geheimnis mehr. Seit kurzem bepflügt ein Prototyp mit gigantischem Flügel und Aerodiscs an den Hinterrädern die Nordschleife und Umgebung. Jetzt ist ein weiterer Erlkönig am Ring aufgetaucht. Und den hat man glücklicherweise gleich im Bewegtbild eingefangen. 

Erster Eindruck (neben dem Heckspoiler): Meine Herren, was für ein Sound! Dabei passiert in Mantheys heiligen Hallen in der Regel nix am Motor. Ob man die Abgase anders entlässt? Wir werden abwarten müssen. Ansonsten fällt natürlich auf, dass der MR schlichtweg über die Nordschleife fliegt. Aber das tut der GT3 RS im Serientrimm ja auch. 

So, und weil wir an diesem FLÜGEL einfach nicht vorbeikommen, sei gesagt: Er scheint noch höher zu ragen und er ist offenbar noch breiter, obwohl das eigentlich gar nicht gehen dürfte. Das Serienteil ist in Sachen "legale Abmessungen" absolut auf Anschlag. Auch hier warten wir mit Spannung auf die Auflösung. 

Der Flügel scheint auch aktiv zu sein, bewegt sich je nach Lastzustand des Autos. Ganz neue Aero-Elemente sehen wir auf dem Dach - eine Finne und einige kleinere Luftleitelemente, die es so am GT3 RS ab Werk nicht gibt. 

Neben der Aerodynamik dürfte sich Manthey auch um die Bremse und das Fahrwerk kümmern. Was genau mit den Stoppern passiert, wird sich zeigen. Wir tippen auf Leitungen und spezielle Beläge. Beim Fahrwerk erwarten wir ein KW Suspensions-Upgrade, wo es letztlich auf die penible Einstellung ankommt. Der Job wird den Manthey-Boys und -Girls von GT-Auto zu GT-Auto auch nicht leichter gemacht. 

Man fragt sich ja gerade beim aktuellen GT3 RS, wo sie überhaupt noch ansetzen sollen, aber ein bisschen was geht dann doch immer noch. Da wird dann im Vergleich zum Serienauto einfach noch mehr auf Daily-Driver-Kompromisse bei Fahrwerkshärte oder Dämmung gepfiffen und das bringt dann auf der Strecke noch die ein oder andere Sekunde. 

Unter der Haube wird hingegen aller Voraussicht nach alles beim Alten bleiben. Der 4,0-Liter-Saugboxer leistet in dieser Applikation 525 PS. Per 7-Gang-Doppelkupplung geht die Power an die Hinterräder. Der Sprint von 0-100 km/h geht in 3,2 Sekunden vonstatten, maximal sind 296 km/h drin. Ob der 911 GT3 RS MR aufgrund der noch extremeren Aero hier noch ein paar km/h einbüßt, wird man sehen. 

Interessant wird's dann natürlich auch bei der Nordschleife-Rundenzeit. Porsche hat mit dem 992 GT3 RS eine 6:49,328 Minuten vorgelegt. Fabelzeit, quasi. Mit dem deutlich stärkeren 991 GT2 RS (700 PS) fuhr Manthey im Jahr 2021 eine 6:43,300 Minuten. Ob das Team um Manthey-Geschäftsführer Nicki Räder mit dem neuen GT3 RS schneller sein wird?

Beim normalen GT3 holte man mit seinem Performance-Baukasten (den Sie in der Galerie ganz unten sehen) gegenüber dem Werksauto 4,19 Sekunden auf dem Ring. Hier kostet das Kit übrigens knapp 45.000 Euro. Wenn es beim GT3 RS (Grundpreis: 248.157 Euro) ein wenig mehr in die Vollen geht, werden die 300.000 Euro schnell geknackt sein. 

Unterdessen arbeitet man in Weissach bei Porsche selbst bereits am Facelift des 911 GT3.

Bildergalerie: Porsche 911 GT3 992-Series Manthey Performance Kit

Quelle: Porsche