Momentchen mal, wir reden hier von einem höhergelegten Lamborghini, aber das Wörtchen "Urus" war bisher nirgends zu lesen. Bauen die SUV-Verkaufsrekord-geschwängerten Italiener jetzt etwa noch so ein Crossover-Ding? Ja offenbar schon irgendwie. Aber wesentlich cooler halt. 

Was Sie hier sehen ist ziemlich sicher ein Test-Prototyp des Huracán Sterrato. Jener, nennen wir es mal "abenteuerlustigeren" Variante des V10-Supersportwagens, welche die Herrschaften aus Sant'Agata im Juni 2019 als Studie auf die Menschheit losließen. Urteilt man anhand dieser neuen Erlkönigbilder, erscheint es gar nicht unwahrscheinlich, dass das höhergelegte, bedachrelingte All-Terrain-Supercar bald in Serie geht.   

Lamborghini hat ja bereits versprochen, in diesem Jahr vier neue Produkte vorstellen zu wollen. Da man den Aventador jetzt final in Rente geschickt hat, kann das nur bedeuten, dass wir 2022 noch Neues vom Huracán und vom Urus sehen werden. 

Natürlich könnten uns die Lambos mit einem weiteren, streng limitierten Super-Spezial-Vehikel abspeisen, aber es könnte durchaus sein, dass dieser schräge Gelände-Krieger innerhalb der nächsten zwölf Monate Realität wird. Auf den Bildern dieser Wintertests ist zweifelsfrei zu erkennen, dass der Huracán über deutlich mehr Bodenfreiheit verfügt. Und Allrad gab es beim Baby-Lambo ja schon von Anfang an. 

Weitere, eher unübliche Dreingaben für einen Lamborghini sind der vordere Unterfahrschutz, die Dachreling sowie die LED-Lichtleiste auf der Haube. Auf der Motorabdeckung wurde zusätzlich eine Lufthutze angebracht, die den 5,2-Liter-V10 wohl direkt mit Frischluft versorgen soll.  

Unglücklicherweise ist von den bulligen Kotflügelaufsätzen des Sterrato Concept an diesem Prototypen nichts zu sehen. Die breiteren Plastik-Backen würden einer Serienversion sicher gut zu Gesicht stehen. Zur Erinnerung: Das Showcar hatte 40 Millimeter mehr Spur, war 47 Millimeter höhergelegt und verfügte über 20-Zoll-Räder mit dickeren Reifen. Zusätzlich bearbeiteten die Ingenieure das Allrad-System und die 7-Gang-Doppelkupplung für den Einsatz im Gelände.  

Bei der Enthüllung des Sterrato Concept sagte Lamborghini nichts zu einer potenziellen Serienversion, ließ aber wissen, dass man einen funktionsfähigen Prototypen gebaut habe. Ein paar tage später verkündete Lambos Chef-Techniker Maurizio Reggiani, dass man das Auto durchaus bauen und damit auch einen netten Profit machen könnte. Die Extra-Karosserieteile würde man aus einem neuen synthetischen Leichtbau-Material herstellen und 3D-drucken. 

Gerüchten zufolge könnte der Huracán Sterrato auf 500 bis 1.000 Exemplare limitiert sein und für um die 240.000 Euro den Besitzer wechseln. 

Lamborghini wäre damit vermutlich nicht der einzige Hersteller aus dem großen Dunstkreis des VW-Konzerns, der einen Offroad-Sportwagen im Programm hätte. Vieles deutet darauf hin, dass Porsche in den nächsten Monaten eine "Safari"-Variante des 911 vorstellen wird.  

Bildergalerie: Lamborghini Huracan Sterrato Erlkönigbilder