Zuletzt berichteten wir, dass Alfa Romeo tatsächlich alle 500 Exemplare der Giulia GTA und GTAm an den Mann/die Frau gebracht hat. Wie viele Fans leer ausgegangen sind, ist schwer zu sagen. Anhand des knackigen Preisschilds von nahezu 180.000 Euro werden es aller Voraussicht nach nicht sooo viele gewesen sein. Eine Alternative: Einfach einen eigenen GTAm bauen. 

Genau das hat Simon Weginer gemacht. Der deutsche Alfa-Enthusiast hat seine 156 GTA Limousine in mühevoller und detailverliebter Kleinarbeit zum 156 "GTAm" umgebaut. Wir vermuten, auch dieses Unterfangen war nicht ganz billig, aber wenn man sich die Bilder ansieht, hat es sich allemal gelohnt. Den überwältigenden Reaktionen auf seinem Instagram-Profil nach zu urteilen, übrigens auch.

Dabei wäre es tatsächlich fast zu einem "echten" 156 GTAm gekommen. Im Jahr 2002 zeigte Alfa einen entsprechenden Prototypen auf der Bologna Motor Show. In Serie ging das Auto nie. 

Alfa Romeo 156 GTAm, l'omaggio alla Giulia GTAm
Alfa Romeo 156 GTAm, l'omaggio alla Giulia GTAm
Alfa Romeo 156 GTAm, l'omaggio alla Giulia GTAm

Was Weginer nun zu der radikalen Idee veranlasste? Nach eigener Aussage verliebte er sich bei einer Ausfahrt mit Gleichgesinnten im Jahr 2019 in den Klang des 3,2-Liter-V6 'Busso' des 156 GTA und beschloss daraufhin, das Auto zu kaufen. Einige Monate später, im Winter 2020, präsentierte Alfa Romeo die Giulia GTAm

Weginer sagt: "Zwei Sitze, ein Käfig, Zentralverschlussräder über goldenen Bremssätteln - einfach all die feinen Details, die man der Quadrifoglio hinzufügte. Ich musste anfangen zu modifizieren."

Gleichzeitig hatte er das Ziel, eine Generationenlücke zu schließen, die zwischen der ersten Giulia GTAm von 1971 und der neuzeitlichen Interpretation von 2020 entstanden ist. Genau aus diesem Grund sollte sein 156 nicht eine bloße Nachahmung der neuen Giulia GTAm werden.

Weginer setzte nur dort an, wo es für ihn aus modellhistorischer Sicht Sinn machte. Das Auto sollte nicht seine ursprüngliche Seele verlieren. Der Motor etwa musste für ihn unbedingt ein Sauger bleiben. Außerdem verzichtete er bei der Karosserie auf fette Kotflügelverbreiterungen oder einen großen Carbon-Heckflügel.

Mit dem Ergebnis ist der Erbauer offenbar sehr zufrieden:

"Für mich ist das die ideale Interpretation eines Alfa Romeo 156 Gran Turismo Allleggerita modificata. Klassisch aber sportlich, original aber einzigartig. Deutlich leistungsstärker als der ursprüngliche GTA und etwas leichter, ohne dabei die Eleganz und den Komfort eines Alltagsautos einzubüßen. Meiner Meinung nach ist die Lücke geschlossen."

Die Liste der Modifikationen ist dennoch ziemlich lang. Der Motor etwa wurde von PS Schulze komplett neu aufgebaut und leistet nun über 300 PS. Dazu tragen auch eine Carbon-Ansauganlage und eine Auspuffanlage von Ragazzon bei.

Alfa Romeo 156 GTAm, l'omaggio alla Giulia GTAm
Alfa Romeo 156 GTAm, l'omaggio alla Giulia GTAm

Die fahrdynamischen Optimierungen umfassen ein KW Variante 3-Gewindefahrwerk, 18-Zoll-OZ Alleggerita-Räder mit Zentralverschluss-Spezialanfertigung und 225/40 R18-Michelin-Cup-2 Reifen, ein Quaife Sperrdifferenzial, goldene Brembo-Bremssättel und Eibach-Stabilisatoren. Im Innenraum wurden die Rücksitze entfernt sowie ein Überrollkäfig und eigens angefertigte Ablagen und Teppiche verbaut.

Dazu kommen Recaro-Sportsitze, ein Alcantara-Lenkrad mit roten Nähten und ein Audiosystem mit einem Hertz HCP-4DK-Verstärker und einem 200-Watt-Subwoofer.

Auf rein ästhetischer Ebene gibt es schließlich Quadrifoglio- und Autodelta-Plaketten, abgedunkelte Rückleuchten und Blinker sowie ein GTAm-Logo, das speziell für Heckklappe, Motor und den Innenraum angefertigt wurde.

 

Bildergalerie: Alfa Romeo 156 GTAm Einzelstück