Von der kurzen Fahrt zur Gassi-Runde bis zum mehrwöchigen Road-Trip: Laut einer repräsentativen Umfrage von Autoscout24 sind 37 Prozent der Autobesitzer in Deutschland zumindest hin und wieder mit einem oder mehreren Hunden unterwegs. Doch darunter sichert fast jeder Fünfte seinen Hund nur unzureichend (18 Prozent), was zur Gefahr für Mensch und Tier werden kann.

Tiere in Fahrzeugen gelten laut Straßenverkehrsordnung als Ladungen, die verkehrssicher verstaut werden müssen und die Fahrer nicht behindern dürfen. Das heißt, Hunde sollte gegen Verrutschen, Umfallen, Hin- und Herrollen oder Herabfallen ausreichend gesichert werden. Dies ist vor allem bei einer plötzlichen Vollbremsung oder einem Ausweichmanöver lebenswichtig.

Sind die Tiere nicht gesichert, droht eine Geldstrafe und bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ein Punkt in Flensburg. Der TÜV-Verband gibt Hinweise, wie man sicher mit Hunden im Auto unterwegs sind.

Hundebesitzer sollten einen Platz im Auto wählen, auf dem sich der Hund wohlfühlt und während der gesamten Fahrt gesichert werden kann. Je nach Hundegröße sowie Ausstattung und Größe des Kfz-Innenraums bieten sich die Rücksitzbank, der Fußraum des Fahrzeug-Fonds oder ein offen zugänglicher Kofferraum an.

Hund im Auto: Ein Vierbeiner mit flatternden Ohren auf dem Beifahrersitz ist keine gute Lösung

Auf keinen Fall sollten Hunde auf dem Beifahrersitz platziert werden, weil sie dort die Fahrer leicht ablenken oder sogar behindern können. Kommt es zu einer Notbremsung oder einem Unfall, kann ein ungesicherter Hund das 50-fache seines Körpergewichts erreichen und zu einem gefährlichen Geschoss werden.

Für die Sicherheit der Vierbeiner an Bord gibt es eine große Auswahl an Sicherungssystemen. Transportboxen eignen sich für den Fußraum hinter den Vordersitzen und bei größeren Hunden auch für den Kofferraum. Die Box sollte groß genug sein, um dem Tier komfortables Liegen, Sitzen und Drehen zu ermöglichen. Allerdings sollte sie auch nicht zu groß sein, um den Schleudereffekt im Falle eines Unfalls zu verringern.

Boxen im Fußraum sollten quer zur Fahrtrichtung an die Lehne der Rückbank gestellt werden. So verteilen sich beim Aufprall die dabei entstehenden Kräfte gleichmäßig auf den Körper des Tieres. Ein stabiles Trenngitter zwischen Kofferraum und Sitzen oder zwischen den Sitzen vorne und hinten kann zusätzlich die Risiken für die Insassen reduzieren.

Transportboxen haben den Vorzug, dass Autofahrer während der Fahrt nicht durch das Tier gestört oder abgelenkt werden können. Fast schon professionell sind fest eingebaute Boxen im Kofferraum von Kombis oder SUVs. 

Ford Focus Dogbox 2019
Eine sogenannte "Dogbox" im Heck eines Ford Focus Kombi

Darüber hinaus gibt es weitere Transportsysteme wie Softtaschen, Hundesitze oder spezielle Transportdecken. Die Systeme sollten immer über einen Sicherungsgurt verfügen, mit dem der Hund angeschnallt werden kann. So wird verhindert, dass das Tier bei einer Vollbremsung oder einem Unfall durch das Auto geschleudert wird.

Der Sicherungsgurt wird am Gurtsystem des Fahrzeugs oder per Isofix-System an der Rücksitzbank befestigt. Es sollte möglichst kurz und stabil sein. Ein hochwertiges Gurtsystem für Hunde zeichnet sich durch vollvernähte Ösen und stabile Haken aus Aluminium oder Stahl aus. Es sollte auf eine individuell gute Passform geachtet werden.

Ob Transportboxen oder andere Rückhaltesysteme: Hundebesitzer sollten beim Kauf darauf achten, dass Produkte gemäß der Crashtest-Prüfnormen ECE R17 für Sitze, ECE R126 für Trennvorrichtungen zum Schutz der Fahrzeuginsassen oder der Norm DIN ISO 27955:2012-01 für die Ladungssicherung in Pkw, Pkw-Kombis und Mehrzweck-Pkw getestet und geprüft wurden. 

Bei der Wahl einer richtigen Sicherungsart sollten Hundebesitzer auf das Wohlbefinden ihres Vierbeiners achten. Bevor der Kauf getätigt wird, sollten sie eine Anprobe mit dem Tier durchführen. Die Eingewöhnung an eine solche Sicherungsart kann einige Zeit in Anspruch nehmen, da sich Hunde erst an ihre vorübergehende Unterkunft gewöhnen müssen.

Während längerer Fahrten sollte man regelmäßig Zwischenstopps einlegen, um für ausreichend Bewegung und Wasser zu sorgen. Von einer kleinen Gassi-Runde profitieren Mensch und Tier gleichermaßen. Übrigens sollten Hunde nicht dem direkten Zugwind ausgesetzt werden, wenngleich es Tiere gibt, die gerne mal den Kopf aus dem Fenster halten. Wichtig: Hunde sollten bei Hitze niemals allein im Auto zurückgelassen werden.