Als Ferrari-F1-Enthusiast seit Mitte der 1990er und nicht unbedingt der allergrößte Fan von Lewis Hamilton, wäre es jetzt relativ leicht für mich, Kritik zu üben. Kritik daran, dass er sich nicht an ein Versprechen hält, welches er im letzten Jahr gegeben hat.
Einige werden sich daran erinnern, dass der siebenmalige Weltmeister Reuters im September 2020 ein Interview gab, in dem er den Wunsch äußerte, umweltfreundlicher zu leben und den massiven CO2-Fußabdruck auszugleichen, den Formel-1-Autos nun mal so hinterlassen.
Man muss Hamilton lassen, dass er schon viele Dinge umgestellt hat. Er lebt vegan, er hat seinen Privatjet verkauft und von und zu Flughäfen will er nur noch in elektrischen Fahrzeugen gefahren werden. Zudem sagte er Reuters: "Ich fahre keines der Autos mehr, die ich besitze. Ich fahre nur noch meinen (elektrischen Mercedes) EQC." Außerdem nutzt er einen Smart EQ ForTwo als sein zweites Null-Emissionen-Auto. Ansonsten besteht sein Fuhrpark eher aus ausgewiesenen Benzinschleudern. Wie zum Beispiel seinem Pagani Zonda 760 LH Einzelstück. In dem er kürzlich gesichtet wurde.
Die Formel 1 macht gerade drei Wochen Urlaub, bis es am 29. August mit dem Großen Preis von Belgien weitergeht. Hamilton kann also ein paar Tage ausspannen. Wie in den letzten Jahren scheint Monaco der Ort seiner Wahl zu sein und es ist auch nicht das erste Mal, dass die Paparazzi ihn am Steuer seines AMG-motorisierten Exoten erwischen. Natürlich verfügt Hamilton über ein breites Immobilien-Portfolio, aber seinen Erstwohnsitz hat er im Fürstentum.
Und damit rüber zum berühmten 760 LH. Lewis beschrieb das Auto einst als "fürchterlich zu fahren! Es ist das am besten klingende Auto, das ich besitze, aber in Sachen Handling ist es das schlimmste. Ich habe mir einen Handschalter geholt, weil ich die Tiptronic-Version nicht mochte."
Zu Hamiltons Verteidigung ist zu sagen, dass sein Supercar mit dem 7,3-Liter-V12-Sauger gewiss kein großer Kilometerfresser ist, er kommt mit seinem vollen Terminkalender ja kaum dazu, den Zonda zu fahren. Im Prinzip dürfte es sich bei dem Auto um einen Zonda R mit Straßenzulassung handeln. Es basiert auf dem 760 RS und hat - kaum überraschend - 760 PS. Nun haben Ross und Reiter einmal mehr in Monaco für reichlich Aufsehen gesorgt.
Na klar, vielleicht hätte er im letzten Jahr einfach nicht dieses Versprechen geben sollen, allein schon, weil es eine Menge Menschen gibt, die zu ihm aufsehen. Auf der anderen Seite: Wer würde so ein Biest denn wirklich stehen lassen, wenn er die Gelegenheit hätte, es mal auszuführen? Selbst auf den vollgestopften Straßen Monacos sieht es nach jeder Menge Spaß aus. Vor allem aber klingt es danach.
Quelle: ExoticCarspotters / YouTube