Aston Martin hatte den Valhalla bislang nur als Studie gezeigt. Jetzt können wir den Hybrid-Supersportwagen mit Mittelmotor in der Serienversion bewundern. Gebaut mit Chassis-, Aerodynamik- und Elektronik-Know-how aus der Formel 1 ist der Valhalla als technologisches Vorzeigeobjekt gedacht. Mit einem 950 PS starken Benzin-/Batterie-Elektroantrieb, einer neuen Kohlefaserstruktur und einer Aerodynamik, die vom Valkyrie geprägt ist.

Das Herzstück des Valhalla ist der völlig neue PHEV-Antriebsstrang mit drei Motoren, allen voran ein im Heck montierter 4,0-Liter-Twin-Turbo-V8. Er stammt von Mercedes-AMG und erreicht 750 PS bei 7.200 U/min, die ausschließlich auf die Hinterachse übertragen werden. Die Abgase entweichen durch eine leichte Auspuffanlage mit aktiven Klappen. Sie verfügt über sogenannte Top-Exit-Endrohre, die nach oben austreten.

Ergänzt wird dieser neue V8-Motor durch ein 150 kW/400 V Batterie-Hybridsystem mit zwei E-Motoren, von denen einer an der Vorderachse und der andere an der Hinterachse montiert ist. Das elektrische System steuert weitere 204 PS bei, was zu einer Gesamtleistung von 950 PS führt.

Beim Fahren im EV-Modus wird die Batterieleistung ausschließlich auf die Vorderachse geleitet. In den anderen Fahrmodi wird die Batterieleistung zwischen Vorder- und Hinterachse aufgeteilt, wobei der Prozentsatz, der an jede Achse geschickt wird, je nach Fahranforderung ständig variiert. In bestimmten Situationen kann 100 Prozent der Batterieleistung an die Hinterachse geleitet werden, um die volle Kraft des V8 für maximale Leistung zu ergänzen.

Aston Martin Valhalla

Komplettiert wird der Antriebsstrang durch ein völlig neues 8-Gang-DCT-Getriebe. Mit dem E-Reverse-Getriebe (das die Elektromotoren des PHEV nutzt und dadurch Gewicht spart, da kein konventioneller Rückwärtsgang benötigt wird) verfügt das Getriebe auch über ein elektronisches Sperrdifferenzial (E-Diff) an der Hinterachse für maximale Traktion.

Die elektrische Energie wird auch genutzt, um die Kontrolle und das Ansprechverhalten bei niedrigen Geschwindigkeiten zu verbessern und die Rückwärtsfahrt zu ermöglichen. Dank des unmittelbaren Drehmoments der E-Motoren unterstützt das Hybridsystem den V8-Motor und sorgt so laut Hersteller für eine sensationelle Beschleunigung aus dem Stand.

Die Leistung wird zusätzlich dadurch unterstützt, dass der E-Motor und der V8-Verbrennungsmotor gleichzeitig verschiedene Gänge im DCT-Getriebe schalten können, wodurch ein maximales Drehmoment von 1.000 Nm erreicht wird.

Aston Martin Valhalla

Im reinen EV-Betrieb erreicht der Valhalla eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und hat eine emissionsfreie Reichweite von 15 km. Der prognostizierte CO2-Ausstoß (WLTP) beträgt weniger als 200 g/km. Mit der Systemleistung von 950 PS erreicht der Valhalla eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h und schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 2,5 Sekunden. Für die Rennstrecke wird eine Rundenzeit von 6:30 Minuten auf der Nürburgring-Nordschleife angepeilt.

Die Struktur des Valhalla basiert auf einer neuen Kohlefaserwanne, die maximale Steifigkeit bei minimalem Gewicht bietet. Die Vorderradaufhängung im Formel-1-Stil mit innenliegenden Federn und Dämpfern reduziert die ungefederten Massen. Zusammen mit der Mehrlenker-Konstruktion des Hinterbaus verwendet man adaptive Feder- und Dämpfereinheiten.

Zusätzlich zur steiferen Aufhängung wird im Track-Modus die Fahrhöhe drastisch reduziert, um den Abtrieb zu maximieren. Am anderen Ende der Geschwindigkeitsskala hebt ein Vorderachs-Lift-System die Nase an, um den Anstellwinkel bei schwierigen Schräglagen zu verbessern.

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Die Eigensteifigkeit der Carbonwanne bedeutet, dass die Aufhängungslasten mit absoluter Präzision kontrolliert werden können und jede kleinste Eingabe in die elektrische Servolenkung getreu in einen sofortigen und intuitiven Richtungswechsel umgesetzt wird. Die Hochleistungsbremsen mit Carbon-Keramik-Matrix (komplett mit Brake-by-Wire-Technologie) garantieren eine außergewöhnliche Bremskraft, hinzu kommen speziell für den Valhalla entwickelte Michelin-Reifen (20 Zoll vorne, 21 Zoll hinten).

Mit einem angestrebten Trockengewicht von weniger als 1.550 kg wird der Valhalla laut Hersteller ein konkurrenzloses Leistungsgewicht im Vergleich zu seinen Klassenrivalen aufweisen. Bei einer Geschwindigkeit von 150 km/h erzeugen die sorgfältig gestalteten aerodynamischen Oberflächen des Valhalla einen Abtrieb von 600 Kilogramm.

Der Valhalla kommt ohne aggressiven Flügel, die in den Fahrtwind hineinragen, aus. Spektakuläre, nach vorne öffnende Flügeltüren bringen Dramatik an den Anfang und das Ende jeder Fahrt, während Aussparungen im Dach den Ein- und Ausstieg erleichtern. Eine markante Dachhutze leitet die Luft direkt in die Lufteinlässe des V8-Motors, während zusätzliche seitliche und hintere Einlässe und Öffnungen nahtlos in das gesamte Karosseriedesign integriert sind.

Aston Martin Valhalla

Der Valhalla, der erste serienmäßige Mittelmotor-Supersportwagen der Luxusmarke, wird sowohl mit Links- als auch mit Rechtslenkung erhältlich sein. Das Platzangebot im Cockpit wurde im Vergleich zum Aston Martin Valkyrie vergrößert, obwohl viele von der Formel 1 inspirierte Merkmale beibehalten wurden, wie etwa ein reduziertes Cockpitdesign mit einer klaren, einfachen Ergonomie, die sich ganz auf den Fahrer konzentriert.

Ein neues HMI-System verfügt über ein zentrales Touchscreen-Display und ist mit Apple CarPlay und Android Auto ausgestattet. Die Pedale und die Lenksäule sind verstellbar und die Sitzflächen können an der Chassis-Struktur befestigt werden. Die Fußräume sind ebenfalls erhöht, um eine niedrige Sitzposition von der Hüfte bis zu den Fersen zu erreichen, die an ein Formel 1-Auto erinnert.

Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer mit adaptiver Funktionalität und Fernlichtassistent sorgen für exzellente Sicht nach vorne bei Dunkelheit, und die Zweizonen-Klimaanlage bietet hohen Insassenkomfort.

Um die neuesten gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, verfügt der Valhalla auch über die neuesten Fahrerassistenzsysteme. Dazu gehören die automatische Notbremsung, der Auffahrwarner, die aktive Geschwindigkeitsregelung, die Überwachung des toten Winkels und die Rückfahrkamera (mit Surround View Option).

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