Gerüchte über Volkswagens Versuch, ein neues Zuhause für seine Edelmarke Bugatti zu finden, kamen erstmals im September 2020 an die Öffentlichkeit. Zu diesem Zeitpunkt hieß es in einigen Berichten, dass die Chefetage bei VW das in Molsheim ansässige Unternehmen an Rimac veräußern möchte. Und das als Teil eines Deals, der auch beinhalten sollte, dass Porsche seine Anteile am kroatischen Hypercar-Hersteller aufstockt. 

Nun, knapp fünf Monate später scheint die Sache wieder Fahrt aufzunehmen. Porsche-CEO und Volkswagen-Konzernvorstand Oliver Blume sagte der Automobilwoche, dass eine Entscheidung über das Schicksal von Bugatti bald fallen werden. Wie bald? "Ich gehe davon aus, dass die Sache von der Gruppe in der ersten Jahreshälfte entschieden wird."

Er gab zu, dass Rimac "hier eine Rolle spielen könnte, weil die Marken technologisch gut zueinander passen". Allerdings sagte Blume auch, dass der VW-Konzern aktuell "verschiedene Szenarios mit unterschiedlichen Strukturen" analysieren würde. So gesehen, ist noch keine Entscheidung über die künftige Ausrichtung Bugattis gefallen und es ist noch zu früh zu sagen, ob es tatsächlich einen neuen Besitzer geben wird. "Im Moment gibt es intensive Beratungen darüber, wie Bugatti auf die bestmögliche Art entwickelt werden kann", sagte der Porsche-Chef der deutschen Publikation. 

Sollten Rimac und Bugatti ihre Kräfte bündeln, wäre das eine Art Hypercar-Traumszenario, da man sowohl elektrische als auch Verbrenner-Antriebe auf höchstem Niveau abdecken würde. Der C Two, der noch in diesem Jahr kommen soll steht an der Spitze elektrischer Performance während der Chiron mit seinem massiven W16-Motor das Nonplusultra der traditionellen Antriebstechnik darstellt.  

Eine wie auch immer geartete Kollaboration zwischen Bugatti und Rimac würde es den Elsässern erlauben, die unvermeidliche Elektrifizierung voranzutreiben und so die eigene Zukunft zu sichern. Schließlich könnte man auf die Technologie eines Unternehmens zurückgreifen, dass seit seiner Gründung im Jahr 2009 exklusiv E-Antriebe entwickelt. 

Manche Quellen behaupten, dass Porsche seine Anteile an Rimac von derzeit 15,5 auf bis zu 49 Prozent aufstocken möchte, was dem Zuffenhausener Sportwagenhersteller signifikant mehr Einfluss geben würde. 

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch das Vorgehen der Hyundai Motor Group. Die Koreaner zu denen auch die Luxusmarke Genesis und Kia gehören, investieren 80 Millionen Euro in Rimac, um die Entwicklung von Performance-E-Autos zu beschleunigen. 

Es wird interessant zu sehen sein, wie sich diese Partnerschaft entwickelt, sollte sich die Partnerschaft zwischen Porsche und dem kroatischen Autobauer im Zuge der Bugatti-Überlegungen verändern. 

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