Der Range Rover Autobiography schindet bereits im Serienzustand mit weit über fünf Meter Länge mächtig Eindruck. Und als "Sentinel" gibt es ihn bereits ab Werk mit Panzerung. Doch es geht noch deutlich mehr, wie jetzt die auf besondere Umbauten spezialisierte Firma Klassen aus Minden demonstriert. Unter dem Label "Klassen Stretched" hat man den nobelsten Range Rover deutlich verlängert.

Das Angebot von Klassen umfasst eine breite Palette luxuriöser Stretch-Limousinen und gepanzerter Limousinen auf Basis der neuesten Modelle. Die Limousinen werden mit ballistischem Schutz der höchsten Stufe VR7 (früher B6) und bald Stufe VR9 (früher B7) gepanzert. Alle Limousinen sind mit gestreckten Hecktüren, Hochdach und Optionen wie Panzerglas-Panoramadach erhältlich.

Doch zurück zum Range Rover Autobiography: Durch den Einsatz eines zusätzlichen Mittelteils von 1,02 Meter Länge wächst die Gesamtlänge auf 6,21 Meter. Der Radstand beträgt nach dem Umbau 4,14 Meter.

Nach Angaben von Klassen ist der Wagen in der Stufe VR8 gepanzert: Somit hält er den Kalibern 7,62 x 39 mm (BZ) und 7,62 x 51 mm aus zehn Metern Entfernung stand. Die Panzerung wird bereits während der Montage in die Fahrzeugkarosserie eingesetzt und unterstützt die gesamte Statik. Alle Scheiben sind mit Panzerglas ausgestattet. Das Fahrzeug verfügt über ein Zertifikat des akkreditierten Deutschen Beschussamts.

Die Chassis-Verstärkung, ein aktives Feuerlöschsystem und die sogenannten Labyrinthe an allen Fahrzeugtüren erhöhen den Sicherheitsgrad zusätzlich. Eindringende Kugeln verfehlen somit ihr Ziel und dringen unter keinen Umständen in das Fahrzeug ein.

Von Klassen speziell entwickelte, schusssichere Reifen garantieren ein sicheres Entkommen aus der Gefahrenzone. Bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h tragen die angeschossenen Reifen das Fahrzeug und die Insassen über eine Entfernung von 80 Kilometern.

Ein spezielles Sauerstoffsystem ermöglicht eine vom Umfeld unabhängige Atemluftversorgung: Das 2004 von Dräger eingeführte und 2011 erweiterte Emergency Supply System (ESS II) versorgt die Insassen bei einem Gasangriff für mehrere Minuten mit frischer Atemluft (300 bar, gemäß DIN EN 12021). Der Fahrer löst besagtes Sauerstoffsystem aus, wobei per Knopfdruck das Ventil des Druckluftspeichers geöffnet wird. Ein Druckminderer dosiert die Atemluft. Der Überdruck ist dabei minimal.

Dabei ermöglicht die Verwendung von schalldichten Materialien und elektrischen Antriebsvorhängen einen rundum entspannten und ungestörten Aufenthalt. Die Trennwand im Innenraum des Fahrzeugs besteht aus intelligentem, elektrochromem Glas und verändert je nach Bedarf auf Knopfdruck seine Transparenz.

Klassen Stretched - Land Rover Range Rover Autobiography

Durch das integrierte Kommunikationssystem kann der Fahrer darüber hinaus jederzeit kontaktiert werden. Trittstufen und Handgriffe erleichtern den Einstieg. Im Fond sitzt man sich zu viert gegenüber, sodass Bodyguards oder Dolmetscher auf Klappsitzen mitfahren können. Ist man zu zweit, kann man auf einen Flachbildschirm blicken.

Jedes Sonderschutz-Modell wird individuell nach Kundenwunsch angefertigt und ausgestattet. So werden auf Anfrage beispielsweise Stroboskope in einer Kombination aus rot und blau oder einfarbig, ein Fahnenmast, Fußstützen, eine Schiebeluke mit Handschiene für Paraden oder eine komfortable First Class Couch eingebaut. Auch ein Panoramadach aus Panzerglas ist möglich. Genutzt wurde ein solcher XXL-Range-Rover bereits von Paul Biya, dem Präsidenten Kameruns.

Lust bekommen? Ein Klassen Stretched Range Rover Autobiography wird derzeit angeboten: 750.000 Euro stehen auf dem Preisschild. Auch wer lieber ein gepanzertes Mercedes G-Modell oder eine verlängerte Maybach-S-Klasse möchte, wird bei Klassen fündig.

Bildergalerie: Klassen Stretched - Land Rover Range Rover Autobiography