Ein weiterer Tag, ein weiterer Bericht über die Zukunft des Wankelmotors bei Mazda. Dieses Mal werfen der Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie der Designchef etwas Licht auf die Rückkehr eines Sportwagens mit kreisenden Kolben.
Im Gespräch mit der australischen Homepage Wheels auf der 46. Tokyo Motor Show sagten Ichiro Hirose und Ikuo Maeda, dass es "immer noch unser Traum" ist, den Wankelmotor zurückzuholen. Maeda-san fügte jedoch hinzu, dass sie sich in einem Wettlauf mit der Zeit befinden, wenn sie nach einem Zeitrahmen gefragt werden.
"Ich verstehe, dass die Uhr tickt und sich die äußeren Umstände ändern können. Wir müssen sehen, ob das zukünftige Umfeld einen Sportwagen mit offenen Armen empfängt. Wir verstehen also, dass wir gegen die Zeit antreten", erklärte Mr. Maeda.
Daraus kann man schließen, dass das Unternehmen seinen Traum vom Wankel-Sportwagen nicht aufgibt, aber sich noch nicht in einer konkreten Entwicklung befindet. Wir können aus dem Statement auch ableiten, dass Probleme mit den Emissionen nach wie vor eine große Rolle spielen, und die Rückkehr des Kürzels RX behindern.
Bildergalerie: Mazda RX-9 Rendering
Allerdings wurden Patentanmeldungen Anfang des Jahres entdeckt, die darauf hindeuten, dass Mazda etwas gegen die gefürchtete Emissionsproblematik unternimmt. In den Patenten ging es um die Verbesserung der Ansaugleistung, die Leistungssteigerung ohne Erhöhung des Gleitwiderstands des Rotors und ein Verfahren zum Entfernen von Ruß und Wasser aus der Rotorkammer. Anscheinend kam auch die Turboaufladung ins Spiel.
Wie dem auch sei, alle Dinge, die wir im Moment wissen, sind bislang nur Spekulationen, selbst wenn bereits Versuchsfahrzeuge auf Basis des RX-8 bei Tests um den Nürburgring herum gesichtet wurden. Die Rückkehr des legendären Wankel-Sportwagens wird ein Traum bleiben, auch für Mazda. Schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen dürfte ein RX-9 mit Wankelmotor in weite Ferne rücken: Die hohen Kosten für Entwicklung und Design stünden im krassen Gegensatz zur überschaubaren Käufergruppe.
Vielmehr scheint sich das japanische Unternehmen mit dem neuen MX-30 auf die Entwicklung von Elektroautos zu konzentrieren. Hier wird der Wankelmotor tatsächlich ein Comeback feiern, und zwar als Range Extender zur Reichweitenverlängerung. Weil das Aggregat hier mit gleichbleibender Drehzahl läuft, wären die Emissionen recht einfach in den Griff zu bekommen. Zudem hätte die Marke so eine individuelle Note mit historischer Grundlage, um sich aus der Masse der E-Autos hervorzuheben. Dafür spricht auch, dass der MX-30 als reines Elektroauto nur gut 200 Kilometer weit kommt. Aber wie immer werden wir auf der Suche nach weiteren Wankel-Berichten von Mazda bleiben.
Quelle: WhichCar