Audi spendiert der 2015 gestarteten zweiten Generation des Q7 ein optisches und technisches Update. So bekommt das große SUV eine Mildhybrid-Technologie, ein neues Bedienkonzept und optionale HD-Matrix-LED-Scheinwerfer inklusive Laserlicht. Marktstart ist Mitte September 2019.

Das Facelift beinhaltet unter anderem neue Grill-Lamellen: Der Singleframe enthält nun sechs aufrecht stehende Streben. Die zweiteiligen seitlichen Lufteinlässe sind expressiver gezeichnet, ebenso wie der Schwellerbereich. Die Scheinwerfer, optional in HD-Matrix-LED-Technologie mit Laserlicht, betonen mit ihrer Kontur und Lichtsignatur die Breite. Am Heck schafft nun eine prägnante Chromleiste die optische Verbindung zwischen den flachen Rückleuchten. Mit dem optionalen S-line-Exterieur erhält der Q7 ein Blade im Frontstoßfänger, einen sportlich akzentuierten "Unterfahrschutz" hinten und 19-Zoll-Räder.

Audi Q7 Facelift (2019)

Was das Fahrwerk angeht, so wird auf Wunsch eine elektromechanische aktive Wankstabilisierung (eAWS) eingebaut. Schaltbare Querstabilisatoren reduzieren hier bei Geradeausfahrt die Aufbaubewegungen, in der Kurve wird das Wanken verringert.Neu ist auch, dass man die Allradlenkung nun für alle Varianten bekommt. Bisher war sie dem sportlichen SQ7 vorbehalten. Wie gehabt wird eine Luftfederung mit adaptiven Dämpfern angeboten. Nach wie vor ist der Q7 auch als Siebensitzer bestellbar -- dann gehört die Luftfederung zum Serienumfang. Mit dem S-line-Exterieur gibt es die etwas straffere Adaptive Air Suspension Sport, die das Fahrzeugniveau gegenüber dem normalen Luftfederfahrwerk um 15 Millimeter absenkt.

Alle Motoren sind an eine Achtstufen-Automatik und Allradantrieb gekoppelt. Zunächst stehen zwei Diesel mit 231 und 286 PS zur Wahl, kurz nach der Markteinführung folgt ein 3,0-Liter-V6-Benziner mit 340 PS. Wie Audi-Offizielle Motor1.com mitteilten, wird es künftig zwei Plug-in-Hybride geben. Einer davon soll betont sportlich und leistungsstark ausgelegt sein. Die PHEVs hören nun nicht mehr auf den Namen e-tron, sondern heißen TFSI e (wie auch beim Audi Q5 55 TFSI e mit 367 PS). Sie sollen sich optisch nicht von den anderen Q7-Varianten unterscheiden. Genauere Angaben zu den Antrieben macht Audi noch nicht. Bekannt ist jedoch, dass der 435 PS starke SQ7 mit seinem 4,0-Liter-Biturbo-Diesel samt elektrischem Verdichter wieder ins Programm genommen wird. In den USA übernimmt ein 4,0-Liter-V8-Benziner ab Anfang 2020 den Antrieb. Später soll dieser auch hierzulande erhältlich sein. Mit etwas Spekulation ergäbe sich dann die  folgende Motorisierungs-Palette. (Die Varianten ab Marktstart sind gefettet.)

Varianten (spekulativ)      
Bezeichnung Motor Drehmoment Anmerkung
55 TFSI quattro (?) 3.0 TFSI/340 PS 500 Nm (?) wie im Q8
60 TFSI quattro (??) 4.0 TFSI/k.A. k.A. aus den USA
55 TFSI e quattro (??) 2.0 TFSI PHEV/367 PS (??) 500 Nm (??) evtl. wie Q5 TFSI e?
60 TFSI e quattro (??) 3.0 TFSI PHEV/449 PS (??) 700 Nm (??) evtl. wie A8 60 TFSI e?
45 TDI quattro (?) 3.0 TDI/231 PS 500 Nm (?) wie im Q8
50 TDI quattro (?) 3.0 TDI/286 PS 600 Nm (?) wie im Q8
SQ7 TDI quattro 4.0 TDI EAV/435 PS 900 Nm (?) wie im alten SQ7

Serienmäßig bekommt der Q7 nun ein 48-Volt-Mildhybrid-System, das den realen Spritverbrauch um bis zu 0,7 Liter pro 100 Kilometer senken soll. Dabei versorgt ein Riemen-Starter-Generator (RSG) ein 48 Volt-Hauptbordnetz, in dem eine Lithium-Ionen-Batterie die Energie speichert. Beim Verzögern kann der RSG bis zu acht Kilowatt rekuperieren und in den Akku einspeisen. Geht der Fahrer im Geschwindigkeitsbereich zwischen 55 und 160 km/h vom Gas, rekuperiert der Audi Q7, rollt im Leerlauf oder segelt bis zu 40 Sekunden lang mit deaktiviertem Motor. Beim Gasgeben startet der RSG den Motor wieder – schneller und sanfter als ein herkömmlicher Anlasser. Der Start‑Stopp-Betrieb beginnt bereits bei 22 km/h.

Durch das neue Design wächst der Q7 um elf Millimeter auf 5,06 Meter. Der Gepäckraum bietet beim Fünfsitzer 865 bis 2.050 Liter. Die Heckklappe öffnet und schließt serienmäßig elektrisch, optional auch per Gestensteuerung durch Fußbewegung. Auf Wunsch liefert Audi die Rücksitzbank plus, bei der sich alle drei Sitze einzeln in Längsposition und in der Lehnenneigung verstellen lassen, sowie eine dritte Sitzreihe mit zwei elektrisch versenkbaren Plätzen.

Audi Q7 Facelift (2019)

Das Cockpit bekommt ein neues Bedienkonzept, das zwei Touchscreens integriert. Man kennt es bereits aus A6, A7, A8 und Q8. Beim Klick auf die Schaltfläche geben sie sowohl eine haptische als auch eine akustische Rückmeldung. Ausgeschaltet fügt sich das obere Display fast unsichtbar in die große schwarze Dekorfläche ein.

Im Dunkeln illuminiert das optionale Kontur-Ambientelicht den Innenraum. Auf Wunsch gibt es Extras wie eine Vier-Zonen-Klimaautomatik, eine Servofunktion für geräuscharmes Schließen der Türen oder ein Bang&Olufsen-Soundsystem. Highlight im Sitzangebot sind die vielfach einstellbaren "Individual-Kontursitze" und die "S-Sportsitze plus", die beide mit Klimatisierung und Massage erhältlich sind.

Für die maximale Vernetzung sorgt das Infotainmentsystem MMI Navigation plus. Es bringt LTE Advanced, einen WLAN-Hotspot, eine Sprachbedienung und Audi Connect (mit Echtzeit-Stauinfos, Google-Earth-Navikarten und Hybridradio) an Bord. Alexa, die sprachbegabte Assistentin von Amazon, kommt neu hinzu. Gleiches gilt für den Car‑to-X-Dienst Ampelinformation, sozusagen ein Assistent für die Grüne Welle.

Bereits aus vielen Modellen bekannt ist das halbautonome Fahren mit Hilfe des Abstandstempomaten und des Spurhalteassistenten sowie der prädiktive Effizienzassistent (den Audi seit kurzer Zeit nur noch Effizienzassistent nennt). Neu ist neben dem Trailer Assist auch der Notfallassistent: Wenn der Fahrer keine Aktivität mehr zeigt, bringt er das Auto zum Stehen und leitet Schutz- und Rettungsmaßnahmen ein. Diese Funktion ist sowohl während des assistierten Modus als auch bei manueller Fahrt aktiv.

Zu den Preisen des gelifteten Q7 gibt es noch keine Angaben. Bisher begannen sie bei rund 64.000 Euro.

Bildergalerie: Audi Q7 Facelift (2019)