Neue Entwicklung im Dieselskandal: Audi hat nach eigener Aussage „Auffälligkeiten in der Steuerungssoftware“ bei einem V6-Dieselmotor der auslaufenden Version des A6 und des A7 festgestellt. Betroffen ist der V6 TDI „Gen2 evo“ mit 272 PS. Der Befund wurde laut Audi dem Kraftfahrtbundesamt mitgeteilt. Auch der von den US-Behörden bestellte „Monitor“ Larry Thompson, eine Art Aufpasser im VW-Konzern, wurde informiert.

Laut Audi wurden die Auffälligkeiten bei den internen Überprüfungen von Motor- und Getriebekombinationen entdeckt. Daraufhin wurden die Auslieferungen gestoppt und Besteller informiert. Abhilfe soll ein Software-Update schaffen, das Audi zur Verfügung stellen will. Betroffen sind laut Audi weltweit rund 60.000 Fahrzeuge. In Deutschland wurde die 272-PS-Version laut Preislisten nur bis Anfang 2016 angeboten.

Zur Art der „Auffälligkeiten“ macht Audi keine Angaben. Der Spiegel berichtet in seinem Online-Artikel vom heutigen 8. Mai 2018, die Software würde für eine unzureichende Adblue-Einspritzung sorgen. Ohne Nennung einer Quelle schreibt das Nachrichtenmagazin, die Adblue-Einspritzung werde etwa 2.400 Kilometer vor dem Aufbrauchen des Additivs so stark gedrosselt, dass der Kat nur mehr eingeschränkt funktioniert. So soll verhindert werden, dass der Kunde das Additiv selber nachfüllen muss. Der Nachteil ist, dass die Stickoxide dann ungefiltert in die Umwelt entweichen. Für Audi-Chef Rupert Stadler ist der Bericht unangenehm. Er steht wegen der Abgasaffäre ohnehin schon seit längerem unter Druck. Auch Konzernchef Herbert Diess dürfte nicht glücklich sein, denn er hatte kürzlich davon gesprochen, der Konzern müsse anständiger und ehrlicher werden.

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