Der neue Hyundai Santa Fe sieht komplett anders aus als der Vorgänger. Neben einem sehr originellen, kantigen Stil bietet er auch großzügigere Abmessungen und einen noch geräumigeren Innenraum für fünf oder sieben Personen.
Für unseren wöchentlichen Verbrauchstest habe ich die frontgetriebene Vollhybridversion mit 1,6-Liter-Motor und 215 PS ausgewählt. Auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke von Rom nach Forlì benötigte der Wagen durchschnittlich 6,00 Liter/100 km erreicht. Bei einem deutschen Benzinpreis von 1,64 Euro je Liter Super E10 bedeutet das Spritkosten von 9,84 Euro pro 100 km.
Kein Ziel für die Verbrauchswertung
Mit den genannten 6,00 Liter/100 km glänzt der Hyundai Santa Fe der fünften Generation mit Hybridantrieb nicht wirklich. Er ist nur wenig sparsamer als der Santa Fe Hybrid der vierten Generation (6,10 Liter/100 km) und der Honda CR-V Hybrid (ebenfalls 6,10 Liter), die beide im Jahr 2021 getestet wurden.
Hyundai Santa Fe: Schickes, kantiges Design
Es gibt auch Siebensitzer-SUVs mit Vollhybridantrieb, die sparsamer sind als unser Hyundai. Dazu gehören der Nissan X-Trail e-Power e-4orce 4WD (5,50 Liter), der Renault Espace Vollhybrid (4,60 Liter) und der viel kleinere Dacia Jogger Hybrid 140 (4,40 Liter).
Viel Komfort und reichlich Platz für alle
Bei dem von mir getesteten Fahrzeug handelt es sich um einen Hyundai Santa Fe Hybrid 1.6 T-GDI HEV mit 215 PS und sieben Sitzen in der italienischen Topversion Xclass. Der Wagen bietet einen enormen Laderaum im Fond, und das schon ohne Umklappen der zweiten Sitzreihe. Zudem fiel mit die hervorragende Schalldämmung und die fast schon audiophile Akustik auf. Außerdem gibt es viel Komfort für alle Passagiere, auch in der dritten Reihe. Der 215 PS starke Hybridantrieb ist zwar nicht besonders kräftig, aber ausreichend für das Gewicht von 1,9 Tonnen. Die Abstimmung ist eher komfortabel als sportlich.
Hyundai Santa Fe, der Innenraum
Der Xclass umfasst praktisch alle Ausstattungsmerkmale des neuen Santa Fe, mit Ausnahme des Allradantriebs und des Panoramadachs. Zur Serienausstattung gehören 20-Zoll-Räder, LED-Scheinwerfer, getönte Scheiben, ein umfangreiches Fahrerassistenzpaket (Hyundai SmartSense), beheizbare Ledersitze (vorne auch belüftet), ein Instrumentendisplay sowie ein 12,3-Zoll-Touchscreen.
Die einzigen Extras sind die Mica-Lackierung und das "Calligraphy"-Paket, das einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz mit Memory-Funktion und ein elektrisch einstellbares Lenkrad, ein Bose-Soundsystem, ein Head-up-Display und eine kabellose Doppel-Ladestation für Smartphones umfasst.
Hyundai Santa Fe: Der Kofferraum
Hyundai Santa Fe: Die Rücksitze
In Italien kostet das Auto in der Ausstattung Xclass 55.550 Euro, mit den genannten Extras steigt der Preis auf 60.400 Euro. Der Xclass wird in Deutschland nicht angeboten, hierzulande heißt die Spitzenversion Blackline. Diese kostet mit sieben Sitzen und Frontantrieb 63.050 Euro; alternativ gibt es noch den Signature für 60.250 Euro.
Konstanter Verbrauch und große Reichweite
Durch die große Stirnfläche und das Gewichts sind die Voraussetzungen des Santa Fe in Sachen Spritverbrauch nicht die günstigsten. Immerhin bleibt der Verbrauch in gängigen Verkehrssituationen ziemlich konstant. Sogar auf der (italienischen) Autobahn erreicht er keine besorgniserregenden Werte.
Hyundai Santa Fe: Das Heck
Der große 65-Liter-Benzintank sorgt für eine große Reichweite, die selten unter 800 km sinkt. Auf einer idealen Strecke bei konstant niedrigem Tempo kam ich sogar auf eine (errechnete) Reichweite von 1.400 km.
Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen
- Stadt-Umland-Mix: 6,4 Liter/100 km, 1.014 km Reichweite (errechnet)
- Landstraße: 7,2 Liter/100 km, 897 km Reichweite (errechnet)
- Spritspartest: 4,4 Liter/100 km, 1.475 km Reichweite (errechnet)
Aus dem offiziellen Datenblatt
Modell | Kraftstoff | Leistung | Abgasnorm | Normverbrauch (WLTP) | CO2-Emissionen (WLTP) |
Hyundai Santa Fe Hybrid 1.6 T-GDI HEV FWD Siebensitzer | Benzin | 215 PS | Euro 6E | 6,4-6,9 Liter/100 km | 145-157 g/km |
Daten des Testfahrzeugs
Fahrzeug: Hyundai Santa Fe Hybrid 1.6 T-GDI Hybrid FWD 7-Sitzer Xclass (Ausstattung in Deutschland nicht erhältlich)
Listenpreis: 63.050 Euro (als deutsche Topversion Blackline, Xclass in Italien: 55.550 Euro)
Testdatum: 18. September 2024
Wetter (Abfahrt/Ankunft): veränderlich, 24 Grad / bedeckt, 18 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit Rom-Forlì: 72 km/h
Reifen: Kumho Ecsta PS71 - 255/45 R20
Verbrauch und Kosten
Bordcomputer-Anzeige: 5,6 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 6,4 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 6,00 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,64 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 9,84 Euro/100 km
Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.