Das jüngste Facelift des Ford Puma hat dem Kleinwagen-SUV eine Reihe von Design-Updates beschert, vor allem an der Front und den Scheinwerfern. Aber auch innen hat sich was getan und schließlich wurden die Motoren verbessert; sie besitzen nun sämtlich eine Mildhybrid-Unterstützung.

Da ich wissen wollte, wie niedrig der Verbrauch des Puma damit ist, wählte ich den neuen Ford Puma 1.0 Mildhybrid mit 125 PS und Schaltgetriebe für diese Ausgabe unseres wöchentlichen Verbrauchstests. Das Ergebnis war ein hervorragender Durchschnittsverbrauch von 4,10 Liter/100 km. Mit deutschen Benzinpreisen ergibt das Spritkosten von 7,18 Euro je 100 Kilometer.

Eins der sparsamsten Benziner-SUVs

Verglichen mit unseren Testergebnissen für vergleichbare Benziner platziert sich der Ford Puma Mildhybrid knapp außerhalb der Top 10. Er landet aber noch vor Konkurrenten wie dem Skoda Kamiq mit 116-PS-Benziner (4,25 Liter/100 km), dem VW T-Cross 1.0 TSI mit 95 PS (4,30 Liter) und dem Fiat 500X Hybrid mit 130 PS (4,50 Liter).

Ford Puma (2024): Ansicht von schräg vorne

Ford Puma (2024): Das kleine SUV erhielt kürzlich ein Facelift

Der einzige Benziner aus dem B-SUV-Segment, der weniger verbraucht als unser Ford, ist der Mildhybrid Hyundai Bayon 1.0 mit 100 PS, der mit erstaunlichen 3,75 Liter je 100 km auskam und damit die Klassenwertung anführt.

Viel Laderaum, aber wenig Platz im Fond

Bei dem von mir getesteten Wagen handelte es sich um einen italienischen Ford Puma 1.0 Ecoboost Hybrid mit 125 PS in der Ausstattung Titanium, der Einstiegsversion der Puma-Baureihe. Serienmäßig sind hier der neue Kühlergrill im Titanium-Design, 17-Zoll-Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, getönte Scheiben, eine Klimaautomatik, eine Sechsgang-Schaltung, schlüsselloser Motorstart, eine Rückfahrkamera und das Sync-4-Infotainment mit 12-Zoll-Touchscreen. In Deutschland ist diese Version laut Konfigurator ab einer "Aktionspreisempfehlung" von 26.299 Euro zu haben, der Listenpreis liegt bei 28.900 Euro.

Ford Puma (2024): Das Cockpit

Ford Puma (2024): Das Cockpit

In Italien zahlt man 27.500 Euro. Mit Extras wie Metallic-Lackierung, den adaptiven und prädiktiven Matrix-LED-Scheinwerfern, Co-Pilot-Paket, Komfort-Paket und Panorama-Schiebedach steigt der Listenpreis auf 32.500 Euro.

Auch ohne das Automatikgetriebe, das ich mir gewünscht hätte (und das es gegen 2.000 Euro Aufpreis gibt), bietet der Ford Puma die bekannten Pluspunkte des Modells, wie das große Kofferraumvolumen (auch durch das großzügige "Megabox"-Fach), die hohe Agilität und Spritzigkeit beim Beschleunigen.

Ford Puma (2024): Das Megabox-Fach im Kofferraum

Ford Puma (2024): Das Megabox-Fach im Kofferraum

Gut gefallen haben mir auch das neue Infotainment-System mit seiner stabilen und leicht bedienbaren Konnektivität, die präzise arbeitenden Assistenzsysteme und die sonstige Technik an Bord. Die Ausstattung und das Platzangebot im Fond erscheinen mir dagegen verbesserungswürdig, ebenso wie das manchmal etwas aufdringliche Geräusch des elektrifizierten Dreizylinder-Turbomotors.

Der Kraftstoffverbrauch ist nie zu hoch

In den meisten Fahrsituationen verzeichnete der kompakte Ford einen niedrigen Verbrauch, sogar auf der (italienischen) Autobahn, wo der Spritdurst normalerweise ansteigt.

Ford Puma (2024): Das Heck

Ford Puma (2024): Das Heck

Der 42-Liter-Benzintank ermöglicht eine (errechnete) Reichweite von fast 700 km, in der Spitze sind sogar über 1.000 km möglich, wenn man sehr bedacht fährt und sich auf verbrauchsmäßig ideale Strecken beschränkt.

Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen

  • Stadt-Umland-Mix: 5,3 Liter/100 km, 789 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 6,1 Liter/100 km, 684 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 3,1 Liter/100 km, 1.352 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
Ford Puma 1.0 Ecoboost Hybrid 125 PS Benzin 125 PS Euro 6E 5,4-6,0 Liter/100 km 121-135 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Ford Puma 1.0 Ecoboost Hybrid 125 PS Titanium
Grundpreis: 26.299 Euro (deutsche "Aktionspreisempfehlung", in Italien 27.500 Euro)
Testdatum: 4. Juli 2024
Wetter (Abfahrt/Ankunft): Klar, 31 Grad / heiter, 25 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 76 km/h
Reifen: Goodyear EfficientGrip Performance 2 - 215/55 R17

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 4,2 Liter/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,0 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,10 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 1,75 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 7,18 Euro/100 km

Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 42 Cent pro kWh (durchschnittlich gezahlter Preis für Haushaltsstrom in Deutschland im 2. Halbjahr 2023 laut Destatis). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

Bildergalerie: Ford Puma (2024)