Wir schreiben das Jahr 2023. Da scheint es vielleicht etwas seltsam, noch ein Dieselmodell ohne Elektrifizierung zu testen. Doch es gibt sie noch. Ein Beispiel ist der Mazda CX-5 Skyactiv-D 184 AWD mit seinem 184 PS starken 2,2-Liter-Motor, der Protagonist unseres regelmäßigen Verbrauchstests.
Das japanische SUV mit Allradantrieb und Sechsgang-Automatik brauchte auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke von Rom nach Forlì 4,75 Liter/100 km. Mit den derzeitigen deutschen Dieselpreisen von 1,82 Euro je Liter ergeben sich damit Spritkosten von 8,65 Euro pro 100 Kilometer.
Kein schlechter Verbrauch für ein Allrad-SUV mit Diesel
In unserem Ranking der Testergebnisse landet der Mazda CX-5 im Mittelfeld der Dieselmodelle. Aber wenn wir die 4,75 Liter/100 km mit den Ergebnissen anderer SUVs ähnlicher Größe und Leistung vergleichen, die wir kürzlich getestet haben, wird der Mazda nur von wenigen Konkurrenten übertroffen.

Der getestete Mazda CX-5 ist ein 4,58 Meter langes Diesel-SUV mit 184 PS
Nur der Opel Grandland Diesel (3,75 Liter/100 km), der Dacia Duster Diesel 4x4 (4,10 Liter) und der Mercedes GLC 220d 4Matic (4,25 Liter) brauchten weniger. Höhere Verbräuche verzeichneten wir beim Seat Tarraco 2.0 TDI 4Drive (4,90 Liter), beim Audi Q3 2.0 TDI quattro (5,10 Liter) und beim Range Rover Evoque D180 AWD (5,90 Liter).
Gut verarbeitet, bestens ausgestattet und geräumig
Bei meinem Testwagen handelte es sich um einen italienischen Mazda CX-5 Skyactiv-D 184 AWD in der Topausstattung Takumi. Neben dem 184 PS starken Allradantrieb und der Sechsgang-Automatik hat der Wagen serienmäßig 19-Zoll-Felgen, eine elektrisch bediente Heckklappe, ein Schiebedach, Nappalederausstattung, elektrisch einstellbare Sitze mit Memory-Funktion, ein Bose-Soundsystem mit 10 Lautsprechern, ein Head-up-Display und einen Abstandstempomat (ACC).

Mazda CX-5: Das Cockpit
Mit der in Italien 1.450 Euro teuren "Soul Red Crystal"-Lackierung steigt der italienische Listenpreis auf 54.570 Euro. In Deutschland zahlt man für die Takumi-Version 51.700 Euro, für den lack kommen 1.100 Euro hinzu, so dass man insgesamt bei 52.800 Euro landet. Dafür bekommt man ein SUV mit ausgezeichneter Ausstattung und guter Verarbeitung. Sowohl das Passagierabteil als auch der Kofferraum ist geräumig. Der einzige Kritikpunkt, den ich gefunden habe, ist eine gewisse Rauheit des 2,2-Liter-Turbodiesels, die sich auch im Interieur bemerkbar macht.
Großer Tank, große Reichweite
Bei den häufigsten Verkehrssituationen lag der Verbrauch unseres Mazda etwas höher als auf der Standard-Teststrecke, ohne jedoch besorgniserregende Werte zu erreichen. Auf der (italienischen) Autobahn ergaben sich allerdings sehr hohe Werte.
Der-58 Liter-Tank reicht für durchschnittlich fast 800 km. Bei sehr vorsichtiger, sparsamer Fahrweise sind sogar mehr als 1.000 km mit einer Tankfüllung möglich.

Mazda CX-5: Das Heck
Verbrauch in verschiedenen Fahrsituationen
- Stadt-Umland-Mix: 6,5 Liter/100 km, 887 km Reichweite (errechnet)
- Landstraße: 7,3 Liter/100 km, 788 km Reichweite (errechnet)
- Spritspartest: 4,1 Liter/100 km, 1.409 km Reichweite (errechnet)
Aus dem offiziellen Datenblatt
Modell | Kraftstoff | Leistung | Abgasnorm | Normverbrauch (WLTP) | CO2-Emissionen (WLTP) |
Mazda CX-5 Skyactiv-D 184 4WD | Diesel | 184 PS | Euro 6d-ISC-FCM | 6,6 L/100 km | 173 g/km |
Daten des Testfahrzeugs
Fahrzeug: Mazda CX-5 Skyactiv-D 184 AWD Takumi
Listenpreis: 51.700 Euro (in Italien 53.120 Euro)
Testdatum: 23. Oktober 2023
Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 27 Grad/heiter, 19 Grad
Während der Tests insgesamt gefahren: 1.035 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 76 km/h
Reifen: Toyo Proxes R46A - 225/55 R19
Kraftstoffverbrauch
Bordcomputer-Anzeige: 4,7 l/100 km
An der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 4,8 l/100 km
Mittel aus diesen Werten: 4,75 l/100 km
Kraftstoffpreis: 1,82 Euro/ Liter (Diesel)
Spritkosten: 8,65 Euro/100 km
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.