Was gab es nicht alles für sportliche Labels bei Opel: GSi, GTE, GT/E, GS, GS/E oder OPC standen schon auf den Heckdeckeln der Modelle. Jetzt kommt eine dieser Bezeichnungen zurück. Allerdings in neuer Schreibweise und neuer Bedeutung. GS/E wird zu GSe und aus "Grand Sport Einspritzung" wird "Grand Sport Electric". Jetzt zu finden am neuen Astra und am nicht mehr ganz so neuen Grandland. Ob das taugt? Wir machen den Live-Check und Sitzproben.
225 PS oder 300 PS?
Bevor Opel im Jahr 2028 nur noch vollelektrische Fahrzeuge verkaufen möchte und das GSe-Badge dann voraussichtlich nur noch für Elektro-Modelle herhalten kann und darf, werden jetzt erst einmal die jeweils stärksten Plug-in-Hybrid-Derivate von Astra (sowie Astra Sports Tourer) und Grandland damit versehen.
Heißt: Der Astra GSe auf EMP2-Plattform kommt mit 225 PS, 8-Gang-Automatik und Frontantrieb, der Grandland GSe, der eigentlich auch auf EMP2 aufbaut (allerdings auf einer etwas älteren Version), erhält für sein PHEV-System noch einen zweiten Elektromotor an der Hinterachse und kommt so insgesamt auf 300 Allrad-PS.
Sie wollen technisch ins Detail bei den beiden Modellen gehen? Dann empfehlen wir folgende Links ...
Es ist also ganz nett, dass Opel das neue Astra-Topmodell jetzt endlich anbietet und das Topmodell des Grandland auch weiterhin im Programm hat, allerdings lassen sich die Motorisierungen jetzt ausschließlich im GSe-Trim ordern. Sie wollen 225 PS (Astra) oder 300 PS (Grandland) beispielsweise mit der Elegance-Ausstattung kombinieren? Keine Chance.
Was zeichnet die GSe-Modelle sonst noch aus?
Da wäre zum einen die weiße Kommunikationsfarbe (es können auch andere Lacktöne geordert werden), die einen starken Kontrast zu den schwarzen Bauteilen wie dem Dach, den Einlagen in den Schürzen sowie im Falle des Grandland auch der Motorhaube liefert. Die Felgen wurden vom Opel Manta GSe ElektroMOD inspiriert.
Sie messen 18 Zoll am Astra und 19 Zoll am Grandland. Dann fällt natürlich noch das entsprechende Logo auf der Kofferraumklappe auf und wenn Sie ganz genau hinsehen, wird Ihnen auch nicht entgangen sein, dass beide Modelle 10 Millimeter tiefer liegen.
Bildergalerie: Opel Astra GSe (2022) im Live-Check
Sieht schon cool aus. Etwas weniger normal. Aber optische Sportlichkeit ändert ja erst einmal wenig am Fahrverhalten. Die FSD-Technik der Dämpfer soll in Verbindung mit der Tieferlegung zwar eine vergrößerte Spreizung des Fahrwerks ermöglichen und zusammen mit der GSe-spezifischen Kalibrierung der Lenkung gut zu den jeweiligen Spitzenleistungen der Plug-in-Hybrid-Systeme passen, überprüfen lässt sich das allerdings noch nicht. Hier müssen wir auf eine erste Testfahrt mit beiden Modellen Anfang 2023 warten.
Bildergalerie: Opel Grandland GSe (2022) im Live-Check
Sportlichkeit im Innenraum?
Gibt es. Aber sehr dezent. Während andere Hersteller hier gerne mal mit Aluminium, Carbon, Alcantara und zahllosen Plaketten um sich werfen, damit man (egal wo man hinsieht oder hinfasst) auch ja nicht vergisst, dass man in einem Sportmodell sitzt, hält sich Opel zurück. GSe baut dabei auf den GS-Ausstattungen auf und eigentlich werden dann nur noch zwei andere Sitze in der ersten Reihe verbaut. Mit AGR-Label. Was sonst?!
Im Falle des Grandland fällt der Unterschied dabei nicht einmal groß auf, denn das Gestühl mit GSe-Stickerei in der Rückenlehne sieht auf den ersten Blick mit seinen normalen Kopfstützen nicht sonderlich sportlicher aus. Etwas mehr Seitenhalt bieten die manuell verstellbaren Sitze aber trotzdem. Beim Astra GSe hat man sich aber dann doch für Rückenteile mit integrierten Kopfstützen durchringen können. Zudem sind die Seitenwangen noch etwas höher, umfassen den Körper spürbar besser und elektrisch arretieren lassen sie sich darüber hinaus auch noch.
Wann geht's los und was kostet das?
Die Markteinführung der GSe-Modelle ist für das Frühjahr 2023 geplant. Bestellt werden kann aber bereits (teilweise). Für den fünftürigen Opel Astra GSe sind mindestens 45.510 Euro fällig, den Opel Grandland GSe gibt es ab 57.600 Euro. Was der Astra Sports Tourer mit dem GSe-Logo kosten soll, steht hingegen noch nicht fest. Rechnen Sie aber mal mit einem Aufpreis von 1.100 Euro gegenüber dem Modell mit kleinerem Heckabteil.