Seit Opel 2018 die Produktion von OPC-Modellen einstellte, fehlten dem Hersteller wirklich sportliche Ableger von den Fahrzeugen der jeweils aktuellen Modellpalette. Zwar wurde der Insignia noch eine Zeit lang mit dem ebenfalls wiederbelebten GSi-Lable ausgestattet, aber "Opel Performance Center"-würdig war das nicht wirklich. Jetzt nimmt der Hersteller erneut Anlauf. Mit GSe. Und dem ersten Vertreter der neuen Submarke – dem Opel Astra GSe.

Die Buchstabenkombination, die fortan am Astra und dem Astra Sports Tourer zu finden ist, steht dabei nicht mehr wie einst für "Grand Sport Einspritzung", sondern für "Grand Sport electric". Erkennbar sind die Modelle dabei nicht nur an den Schriftzügen. Auch an den vom Manta GSe ElektroMOD inspirierten 18-Foll-Felgen lassen sich die Fahrzeuge ausmachen. Im Innenraum können es sich Fahrer und Beifahrer auf AGR-zertifizierten GSe-Performance-Sitzen in Alcantara-Ausstattung bequem machen. Die sportlicheren Sitze sind exklusiv den GSelern vorbehalten.

Bildergalerie: Opel Astra GSe

Unter der Haube verbaut Opel einen Plug-in-Hybrid-Antrieb, der wie das bereits erhältliche System mit 180 PS aus einem 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner und einem Elektromotor besteht, der aus einem 12,4-kWh-Akku mit Strom versorgt wird. Im GSe wird die maximale Leistung des PHEVs aber auf 225 PS angehoben. Das Drehmoment von 360 Nm bleibt allerdings identisch. Angetrieben werden ausschließlich die Vorderräder, geschaltet wird mittels 8-Gang-Automatik.

Nach einem großen Performance-Sprung klingt das jetzt erst einmal nicht. Trotzdem sollen laut Hersteller die GSe-Modelle "Noch agiler und präziser ausgelegt als die bisher erfolgreich eingeführten Varianten" sein. Außerdem sollen "Lenkung, Federung und Bremsen unmittelbar und direkt auf jeglichen Befehl des Fahrers reagieren". Ob dem so ist? Das konnten wir bereits bei einer ersten Testfahrt herausfinden.

Zu den leistungsorientierteren Fahreigenschaften trägt unter anderem ein spezielles, 10 Millimeter tiefergelegtes Chassis bei. Die Lenkung ist GSe-spezifisch sportlich abgestimmt. Die speziellen Federn und Öldruckstoßdämpfer der Vorder- und Hinterradaufhängung ermöglichen nicht nur dynamisches, sondern auch komfortables Fahren. Mit Schwerpunkt auf dem Komfort.

Ebenfalls an Bord ist die so genannte FSD-Technologie (Frequency Selective Damping): Die Dämpfer richten die jeweils benötigte Dämpfkraft an der Bewegungsfrequenz des Fahrzeugs aus. So lässt sich eine unterschiedliche Dämpfungscharakteristik für Gleiten bei hohen Frequenzen sowie für eine sportlich-ambitionierte Fahrweise mit direkterem Fahrbahnkontakt bei niedrigen Frequenzen erreichen. Das elektronische Stabilitätsprogramm greift entsprechend später ein.

Beide Modelle sind mittlerweile bestellbar. Wobei der Sports Tourer noch ganz frisch im Programm ist. Die Preise beginnen bei 46.160 Euro für den Fünftürer. Wer den Kombi möchte, muss mindestens 47.660 Euro locker machen. Gegenüber den Modellen ganz ohne GSe und mit "nur" 180 PS aus dem gleichen Plug-in-Hybrid-System beträgt die Preisdifferenz jeweils 5.180 Euro.