Seit inzwischen fünf Jahren ist der aktuelle Opel Astra auf dem Markt. Eigentlich nicht sehr lange. Aber mit Blick auf die superdigitalen Neuauflagen des VW Golf und seiner Derivate kommt einem das nun vor wie eine halbe Ewigkeit. Zudem muss Alter ja nicht schlecht sein: Der Astra ist ausgereift, Software-Probleme gibt es hier nicht. 2019 bekam der Kompakt-Opel ein Facelift mit neuen Motoren.
Einer davon ist der Dreizylinder-Turbobenziner mit 1,2 Liter Hubraum und 130 PS. Er steckt unter der Haube unseres frischen Dauertesters, einem Opel Astra Fünftürer in Argon-Silber Metallic. Sehen wir uns im ersten Teil zunächst an, was unser Fahrzeug kostet.
Hier stehen wir vor einem kleinen Problem, denn die verbaute Ausstattungslinie "GS Line" gibt es nicht mehr. 24.670 Euro wurden damit fällig, mit Extras summiert sich der Preis unseres Fahrzeugs auf 33.485 Euro. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber allein drei Sonderausstattungen trieben den Grundpreis in die Höhe: 560 Euro für den Metallic-Lack, 2.300 Euro für die Premium-Ledersitze mit Ventilation vorne und Sitzheizung auch hinten sowie 1.450 Euro für das Intellilux-LED-Licht.
Was braucht man davon wirklich? Nun, einzige Gratisfarbe ist "Indigo Blau", Metallic macht also Sinn. Ebenso die famosen Intellilux-LED-Scheinwerfer, die Nachtfahrten den Schrecken nehmen. Zudem sind hier LED-Rückleuchten inklusive, die sonst 200 Euro extra kosten. Verzichtbar ist hingegen das Premium-Leder, dessen Anmutung eher mittelpremium ist.

Wie sehen derzeit die Ausstattungslinien für den Astra aus? Der 1.2 Turbo mit 130 PS startet als "Edition", im Preis inbegriffen sind hier eine manuelle Klimaanlage plus Parkpiepser vorne wie hinten plus ein Multimedia-Radio mit 7-Zoll-Farbdisplay und Apple CarPlay respektive Android Auto. Schade nur, dass DAB-Digitalradio immer 230 Euro Aufpreis kostet. Fair ist dagegen ein Basis-Navi für 500 Euro.
Die Mitte markiert "Opel 2020", hierbei handelt es sich um ein temporäres Sondermodell. Zusätzlich mit an Bord: Frontkamera, Spurhalteassistent, LED-Scheinwerfer, ergonomischer AGR-Fahrersitz, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen. Spitzenmodell ist der Astra "Elegance" inklusive Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera und Mittelarmlehne vorne.

Gewerblichen Kunden vorbehalten sind die Ausstattungen "Business Edition" und "Business Elegance", wobei gerade Letztere mit üppigen Inhalten (großes 8-Zoll-Navi, LED-Matrix-Licht) glänzt.
Sehen wir uns die Grundpreise für den Opel Astra 1.2 Turbo mit 130 PS (es gibt auch Stufen mit 110 und 145 PS) im Überblick an:
Preise in Euro | Edition | Opel 2020 | Elegance | Business Edition | Business Elegance |
23.150 | 24.500 | 25.230 | 21.395 | 27.145 |
Der Sports Tourer genannte Kombi des Astra kostet übrigens exakt 1.000 Euro mehr.

Über die verfügbaren Extras ließe sich seitenlang referieren, zumal die Preisliste relativ komplex ist. Deshalb nur so viel: Die 730 Euro Unterschied zwischen "Opel 2020" und "Elegance" heben sich ausstattungsbereinigt praktisch auf. Ein sinnvolles Extra ist der adaptive Tempomat mit Verkehrszeichenerkennung (800 Euro).
Zugegeben, auch wir haben im ersten Moment geschluckt: Über 33.000 Euro für einen Kompaktwagen mit 130 PS? Aber wie gesagt, nicht jedes Extra ist zwingend notwendig. Und mit Blick auf die Folgen der Corona-Krise wird sich jeder Opel-Händler bestimmt freuen, wenn Sie ihm einen Astra als Lagerwagen vom Hof kaufen. Rabatte dürften dann drin sein, zudem zeichnet sich eine staatliche Kaufprämie am Horizont ab.
Bildergalerie: Opel Astra (2020) im Motor1-Dauertest, Teil 1
Opel Astra 1.2 Turbo (130 PS) Fünftürer GS Line