Viele halten den Diesel wegen der Schummelaffäre und der Fahrverbote für tot. Aber noch lebt er und es gibt so manchen, der einen Diesel kaufen will. Darunter sind Vertreter, Firmenflotten und andere Vielfahrer. Wir haben nun den Opel Insignia Sports Tourer 1.6 Diesel mit 136 PS auf unsere Standardstrecke von Rom nach Forlì geschickt und den tatsächlichen Verbrauch bestimmt. Der recht große Familienkombi erzielte dabei den Rekordwert von 3,80 Liter/100 km. Beim aktuellen Diesel-Durchschnittspreis von 1,452 Euro pro Liter entspricht das Kosten von 5,52 Euro pro 100 Kilometer.

Opel Insignia Sports Tourer

Der beste Kombi bisher

Mit den ermittelten 3,80 Liter/100 km bricht der Kombi mit dem 136-PS-Diesel und Sechsgang-Automatik den bisherigen Rekord für Kombis. Den hielt bisher der Toyota Auris Touring Sports 1.6 D-4D mit 112 PS (3,90 Liter). Mehr verbrauchten der Fiat Tipo Station Wagon 1.6 Multijet 120 PS DCT (3,95 Liter), der VW Passat Variant 2.0 TDI 150 PS DSG (4,37 Liter), das Mercedes E 220 d T-Modell (4,44 Liter/100 km) und der BMW 520d Touring (4,65 Liter).

Der einzige größere Wagen, der bisher besser als der Insignia abschnitt, war das erstaunlich sparsame Mercedes E 220 d Cabrio mit unglaublichen 3,60 Liter/100 km.

Der Verbrauch betrug hervorragende 5,0 Liter/100 km in der Stadt und in Vororten bis zu den ebenso beachtlichen Werten von 5,5 Liter/100 km auf der Autobahn. Im chaotischen Stadtverkehr von Rom steigt der Verbrauch allerdings bis auf 8,0 Liter/100 km. Wer betont sparsam fährt, kann Schnitte um die 3,3 Liter/100 km erreichen.

Daten

Fahrzeug: Opel Insignia Sports Tourer 1.6 Diesel 136 PS Automatik
Testdatum: 9. November 2018
Wetter: heiter, 19 Grad
Durchschnittsgeschwindigkeit: 80 km/h
Reifen: Michelin Primacy 3 - 215/55 R17

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 3,90 Liter/100 km
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 3,70 Liter/100 km
Mittel aus diesen Zahlen: 3,80 l/100 km
Kraftstoffpreis: 1,452 Euro/l (Diesel)
Spritkosten: 5,52 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keine Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat für eine gewisse Zeit seine Tankrechnungen aufbewahrt und zusammengerechnet. Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Der Wert ergibt sich aus dem Mittel aus Bordcomputer-Wert und dieser beiden Zahlen. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna). Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (in Italien auf der Autobahn 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr. Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule. Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet er den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung). Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und den durchschnittlichen Strompreis von deutschen Haushalten, wie von www.stromauskunft.de angegeben.

Bildergalerie: 2017 Opel Insignia Sports Tourer