Rubicon? Nur für Freaks! Diese Aussage trifft sowohl auf die härteste Offroad-Piste der Welt, wie auch auf das nach dem legendären Trail benannte Sondermodell des Jeep Wrangler zu. Seit Oktober 2003 ist der Kletterkünstler Rubicon in Deutschland erhältlich. Wir hatten Gelegenheit, im unwegsamen Gelände den nach Aussage von Chrysler ,geländegängigsten Serien-Offroader der Welt" zu testen.

Mehr Geländewagen-Tests:

Laut Chrysler verfügt der Wrangler Rubicon über eine Gelände-Kompetenz, die bisher nur Spezialanfertigungen vorbehalten war. Das Sondermodell bietet nämlich mit seinen zuschaltbaren 100-Prozent-Sperren an Vorder- und Hinterachse sowie einer 4:1-Geländereduktion zwei besondere Leckerbissen für den Offroad-Gourmet.

Die Geländereduktion sorgt für viel Kraft an allen vier Rädern bei sehr niedriger Geschwindigkeit. Für mehr Kraft von unten raus wurde auch der Motor leicht modifiziert. Der Vier-Liter-Reihensechszylinder hat mit 174 PS eine etwas niedrigere Spitzenleistung, mit seinen 305 Newtonmetern dafür ein leicht erhöhtes Drehmoment im Vergleich zum normalen Wrangler mit gleicher Motorisierung.

Bei eingeschalteter Getriebereduktion reicht ein kurzer Tritt aufs Gaspedal und der Rubicon macht einen mächtigen Satz nach vorn. Wenn der Wahlhebel der Viergangautomatik auf Fahrstufe ,1" oder ,2" steht, reagiert der Rubicon auf den kleinsten Gasbefehl sehr bissig. Für den Gasfuß ist deshalb bei schwierigen Geländepassagen viel Feingefühl von Nöten.

Wird es uneben oder steil, kann der Fahrer per Knopfdruck die Sperrdifferentiale für die Vorder- und/oder Hinterachse einschalten. Mit Getriebeuntersetzung und den Differentialsperren meistert der Rubicon bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 16 km/h selbst schwierigste Passagen.

Werden mit Einschalten der Sperren beide Achsen gekoppelt, drehen alle vier Räder mit gleicher Geschwindigkeit. Mit eingeschalteten Differentialsperren ist der Rubicon zwar weniger wendig, da der starre Durchtrieb zwischen beiden Achsen enge Kurvenfahrten unmöglich macht. Dafür erklimmt er souverän wie ein Panzer steile Passagen mit losem Untergrund und klettert behände über extrem grobe Abschnitte.

Achsen und Getriebe wurden beim Rubicon für die härtere Beanspruchung zusätzlich verstärkt. Auch der Unterboden-Kontakt mit großen Steinen kann dem Rubicon wenig anhaben. Der massive Unterbodenschutz und die verwindungssteife Karosserie sorgen für schadloses Vorankommen. Extragroße und grobstollige Reifen der Dimension 245/75 R16 auf 16-Zoll-Leichtmetallfelgen verhelfen zudem zu einer erhöhten Bodenfreiheit von insgesamt 208 Millimeter. Die Fünf-Speichen-Aluminiumräder sind übrigens nach innen gewölbt und damit besser gegen Hindernisse im Gelände geschützt.

Wie bei allen Wrangler-Modellen kann der Fahrer auch beim Rubicon zwischen Zweirad- und Allradantrieb wählen. Für Fahrten auf asphaltierten Straßen macht der Antrieb aller Räder nämlich keinen Sinn. An der Hinterachse sorgt eine Antriebsschlupf-Begrenzung zudem für mehr Traktion und verbessertes Handling auf der Straße.

"Es ist kein Geheimnis, das die Stärken des Wrangler nicht auf dem Asphalt liegen."

Soweit die Theorie. Bei unserem Offroad-Test haben wir die Fahreigenschaften des Rubicon nicht auf Landstraße und Autobahn testen können. Es ist aber kein Geheimnis, das die Stärken des Wrangler nicht auf dem Asphalt liegen. Der Wrangler ist laut, unkomfortabel, hat eine schwammige Lenkung, einen wenig spritzigen Motor und einen hohen Verbrauch. Das sind eben die weniger rühmlichen Eigenschaften eines klassischen Geländewagens.

Den Rubicon gibt es ausschließlich in Kombination mit dem Vier-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor in Verbindung mit einer Viergangautomatik. Die Gänge sind recht kurz übersetzt. Entsprechend beträgt seine Höchstgeschwindigkeit gerade mal 148 km/h. Der normale Wrangler schafft immerhin 172 km/h. Der Durchschnittsverbrauch liegt nach Angaben des Herstellers bei 14,3 Litern Benzin auf 100 Kilometer. Wie alle Wrangler-Modelle, erfüllt auch der Rubicon lediglich die Abgasnorm Euro 3.

Für 30.990 Euro ist der Jeep Wrangler Rubicon in Deutschland zu haben. Bei der Sicherheits- und Komfortausstattung wird dem Kunden wenig geboten. Elektronische Fahrhilfen gibt es ebenso wenig wie ABS. Immerhin ist er mit zwei Frontairbags ausgestattet. Darüber hinaus bietet die Serienausstattung eine Klimaanlage, ein Audio-System mit CD-Spieler, Leichtmetallfelgen und einen Tempomat. Außerdem gibt es den Rubicon bereits mit Soft- und mit Hardtop. Einzig aufpreispflichtige Sonderausstattung ist eine 420 Euro teure Metallic-Lackierung.

Vergleichbar ist der Wrangler Rubicon wohl noch am ehesten mit einem Offroad-Klassiker wie dem Land Rover Defender. Den allradgetriebenen Ur-Briten gibt es jedoch ausschließlich in Kombination mit dem 122 PS starken Turbodiesel Td5. Ein Klassiker wie das Mercedes G-Modell bewegt sich in einer anderen Preisregion und der Kia Retona ist bereits seit 2002 vom Markt.

Preisliste


Jeep Wrangler Rubicon 4.0

Grundpreis: 30.990 Euro
Metallic-Lackierung 420

 

Datenblatt

Motor und Antrieb
Motorart Sechszylinder-Reihen-Benzinmotor 
Hubraum in ccm 3.960 
Leistung in PS 174 
Leistung in kW 128 
bei U/min 3.800 
Drehmoment in Nm 305 
Maße und Gewichte
Länge in mm 4.020 
Breite in mm 1.830 
Höhe in mm 1.810 
Radstand in mm 2.373 
Leergewicht in kg 1.830 
Fahrleistungen / Verbrauch
Höchstgeschwindigkeit in km/h 148 
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km 14,3 
Weitere Informationen
1/moreName 309 - 1.045 Liter 
2/moreName 72 Liter 
3/moreName 10,24 Meter 
4/moreName 260 Kilogramm 
5/moreName Euro 3 

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