Jetzt ist es fast schon wieder zwei Jahre her, dass Mercedes-AMG den aktuellen SL enthüllt hat. Im Oktober 2021 war das. Und immer noch warten wir auf seinen Coupé-Bruder. Jetzt gibt es immerhin ein bisschen neues Futter für die Fans des zweitürigen GT. In einem Interview mit Autocar entließen die Schwaben ein paar Details in die Öffentlichkeit. 

Wie erwartet, kommt es bei der zweiten Generation des Porsche-911-Gegners zu einigen gravierenden Änderungen. Der neue Sportwagen wird größer und schwerer ausfallen, allein schon, weil er zum 2+2-Sitzer wird und Allradantrieb bekommt. 

Die Modular Sport Architecture teilt er sich mit dem SL. Dank seines festen Metalldachs wird er wenig überraschend steifer ausfallen als der Roadster. Außerdem wird er eine eigene Abstimmung fürs Fahrwerk mit dem Doppelquerlenkern vorne und der Mehrlenker-Achse hinten erhalten. 

Das Getriebe ist die gleiche 9-Gang-Automatik mit Lenkrad-Paddles wie beim Cabrio. Genau wie der vollvariable Allradantrieb.

Laut AMG-CEO Michael Schiebe wird der kommende GT genau so fokussiert sein wie die erste Generation. Gleichzeitig soll er dank der gewachsenen Dimensionen geräumiger und alltagstauglicher werden.

Der Chef der Affalterbacher sagte auch, dass es sich hier weiterhin um ein "Supercar mit der Fähigkeit, den Fahrer auf einem sehr hohen Level zu stimulieren und zu fesseln" handeln wird. Gleichzeitig soll es "mehr Komfort und Einfachheit in der Handhabung" bieten. Das Interieur wird übrigens größtenteils vom SL übernommen. 

Anfangs wird man den neuen AMG GT ausschließlich mit V8-Motoren anbieten, die Euro 7-tauglich gemacht wurden. Wie beim SL wird es sich hier um GT 55- und GT63-Modelle handeln. Allerdings erwähnte Schiebe auch, dass man elektrifizierte Varianten bereits in der Pipeline habe. Sie kämen zu einem späteren Zeitpunkt. Man warte, bis die Emissionsregularien sich weiter verschärfen. 

Auf Erlkönigbildern haben wir bereits Prototypen mit Plug-in-Hybrid-Antrieb gesehen, erkennbar an der Ladeklappe am Heckstoßfänger. Der PHEV ist also in Planung. 

Ob das auch für den Vierzylinder gilt, muss sich erst noch zeigen. Beim offenen SL hat man den ja kürzlich in Form des SL 43 präsentiert. Die Basisvariante des Roadsters verfügt über den gleichen M139l-Motor mit elektrischem Turbolader wie der neue C 63 und der eben vorgestellte GLC 63 S E Performance. Der günstigste Sport Leicht hat Hinterradantrieb und bringt es auf 381 PS bei 6.750 U/min sowie 480 Nm bei 3.250 U/min.  

Nach einem mehr als unglücklichen Vorgeschmack auf dem 2023er Goodwood Festival of Speed, wo der Fahrer den bunt abgeklebten GT 63 bei einem aus dem Ruder gelaufenen Donut-Versuch in einen Grashügel manövrierte, wird das finale Produkt der Weltöffentlichkeit im September präsentiert. 

Gut möglich, dass die Premiere auf der IAA Mobility in München oder etwas später auf der Detroit Auto Show stattfindet. Bereits Anfang des Monats zeigte Mercedes-AMG seinen neuen Sportwagen bei einem Sneak Preview-Event in Affalterbach. Teilnehmer mussten 450 Euro zahlen, um das Auto begutachten zu dürfen. 

Bildergalerie: Mercedes-AMG GT Coupe (2024) kaum noch getarnt

Bild von: Automedia