Der deutsche Pkw-Markt ist im März gewachsen. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes wurden rund 281.400 Pkw neu zugelassen, fast 17 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Im ersten Quartal wurden insgesamt 666.900 Pkw neu zugelassen, ein Plus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der gewerblichen Neuzulassungen stieg um 25,3 Prozent, ihr Anteil betrug 67,0 Prozent. Die privaten Neuzulassungen (32,9 Prozent) stiegen um 2,1 Prozent.

Fast alle deutschen Marken wiesen im März positive Vorzeichen auf. Zwei- bis dreistellige Zuwächse verzeichneten die Marken Mercedes (+38,1 %/10,0 % Marktanteil), Mini (+34,0 %/1,8 %), VW (+29,5 %/17,7 %), Audi (+27,3 %/9,8 %), Porsche (+20,4 %/1,3 %) und Opel (+12,8 %/4,7 %).

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Einstellige Zulassungszuwächse konnten die Marken BMW (+7,3 %/7,6 %) und Smart (+0,8 %/0,6 %) verbuchen. Lediglich Ford (-11,2 %/4,1 %) musste einen Rückgang der Neuzulassungen hinnehmen. Den größten Anteil an den Neuzulassungen hatte dagegen wie gehabt die Marke VW (17,7 %).

Bei den Importmarken erreichte Lynk & Co mit +356,4 Prozent den höchsten prozentualen Zuwachs, der Anteil dieser Marke an den Neuzulassungen betrug 0,2 Prozent, dicht gefolgt von MG Roewe mit einem prozentualen Zuwachs von +270,8 Prozent und einem Anteil von 0,7 Prozent. Deutliche Zuwächse von über 100 Prozent verzeichneten auch Alfa Romeo (+150,7 %/0,2 %), Suzuki (+112,8 %/1,2 %) und Rolls-Royce (+111,1 %/0,0 %).

Zuwächse von über 60 Prozent erzielten die Importmarken Aston Martin (+70,0 %/0,0 %), Land Rover (+69,6 %/0,6 %), Maserati (+64,6 %/0,0 %) und Nissan (+60,3 %/1,6 %). Die weiteren Zuwächse reichten von +1,4% bei Ferrari (0,1%) bis +38,7% bei Volvo (1,5%). Die Rückgänge bei den Importeuren reichten von 5,3 Prozent bei Toyota (2,4 %) bis 92,3 Prozent bei Lada (0,0 %). Stärkste Importmarke war Skoda (+30,9 %) mit einem Neuzulassungsanteil von 5,7 Prozent.

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Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK): "Der Pkw-Markt hat im März spürbar Fahrt aufgenommen. Dennoch bleibt das Neuzulassungsvolumen auch in den ersten Monaten dieses Jahres deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Gestützt wird der Markt von einem nach wie vor hohen Auftragsbestand. Daher dürfte sich auch das zweite Quartal deutlich positiv entwickeln.

Angesichts der schwachen Auftragseingänge wird dies jedoch nicht von Dauer sein. Bei den Elektroautos macht sich die geänderte Förderpolitik der Bundesregierung bemerkbar. Im März wurden fast dreimal so viele reine Elektroautos wie Plug-in-Hybride neu zugelassen."

Im März wurden 44.100 reine Elektroautos neu zugelassen, ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im ersten Quartal 2023 stieg die Zahl der neu zugelassenen reinen Elektro-Pkw um 13 Prozent auf knapp 94.700 Einheiten.

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Die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden sind nach dem Auslaufen der Förderung durch den Umweltbonus erwartungsgemäß stark zurückgegangen. Ihre Zahl sank im ersten Quartal um 45 Prozent auf rund 37.600 Einheiten. Der Anteil der neu zugelassenen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben lag mit 44 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau.

"Das Zulassungsplus ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Hersteller ihre Lieferrückstände weiter abbauen", sagt Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland. "Auf den Privatmarkt wirkt sich das allerdings kaum aus. Auch bei den privaten Auftragseingängen sieht es derzeit alles andere als rosig aus.

Viele Interessenten zögern ihre Kaufentscheidung hinaus, auch weil die Politik derzeit viele andere Baustellen aufmacht, wie zum Beispiel das Thema Heizungssanierung, und damit die Menschen verunsichert, weil neue finanzielle Belastungen drohen. Zudem fehlt es im Handel an bezahlbaren Kleinwagen mit batterieelektrischem Antrieb, was manchen Kaufinteressenten den Einstieg in diese Antriebsart erschwert", so Peckruhn weiter.

Das Gebrauchtwagengeschäft zeigte im März erste Anzeichen einer Frühjahrsbelebung. So stieg die Zahl der Besitzumschreibungen von Pkw um 5 Prozent auf rund 560.400 Einheiten. Im ersten Quartal 2023 wechselten gut 1,5 Millionen Pkw den Besitzer, 2,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum.

Das Wachstum des Pkw-Gesamtmarktes ist auf die positive Entwicklung der gewerblichen Zulassungen zurückzuführen. Der Privatmarkt blieb dagegen in den ersten drei Monaten um rund 4 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Der Anteil der privaten Zulassungen am Gesamtmarkt sank damit von 36 auf 32 Prozent.

Der Nutzfahrzeugmarkt blieb auch im März mit einem Plus von 15 Prozent auf Wachstumskurs. Im ersten Quartal wurde ein Plus von 12,5 Prozent erreicht. Im Gegensatz zum Pkw-Markt liegt das aktuelle Neuzulassungsniveau bei Nutzfahrzeugen über dem langjährigen Durchschnitt.