Wir danken Mercedes für diese Erinnerung: "Die neue B-Klasse sticht deutlich aus der Masse heraus." Grund seien die "einzigartigen sportiven Proportionen". Klingt fast, als gäbe es bald einen AMG B 45, während sich die zumeist ältere Kundschaft bislang eher über den bequemen Einstieg und das gute Raumangebot freut. 

Wie dem auch sei, nach knapp vier Jahren auf dem Markt bekommt die aktuelle Mercedes B-Klasse ein Facelift verpasst. Jedoch eines, bei dem man sehr genau hinsehen muss. Ähnlich wie bei der parallel erfolgten Modellpflege der verwandten Mercedes A-Klasse stecken die größten Änderungen unter dem Blech. 

Die Frontpartie wurde zart verändert mit neu gestalteten LED-Scheinwerfern, die aber beim Basis-B nur optional sind. Oh, und das Wort "sportiv" taucht wieder auf, nämlich beim Stoßfänger. Neu sind vier zusätzliche Felgendesigns bis zu 19 Zoll, am Heck gibt es neue zweiteilige LED-Rückleuchten. Und zwar immer serienmäßig. Vergleichen Sie selbst:

Mercedes B-Klasse (2019)

Mercedes B-Klasse (2019)

Mercedes-Benz B-Klasse (2023)

Mercedes-Benz B-Klasse (2023)

Mercedes-Benz B-Klasse (2023)

Mercedes-Benz B-Klasse (2023)

Innen blickt der Fahrer wie gehabt auf Displays in den Formaten sieben und 10,25 Zoll, auf Wunsch gibt es zweimal 10,25 Zoll. Überarbeitet wurde die Mittelkonsole, das neue, stets aus Nappaleder gefertigte Lenkrad kennt man unter anderem aus der C-Klasse. Optional ist in der AMG-Ausstattungsvariante erstmals auch ein beheiztes Lenkrad verfügbar.

Neu beim MBUX: Bestimmte Aktionen können ohne das Kommando "Hey, Mercedes" ausgelöst werden. Ab dem ersten Quartal 2023 ermöglicht ein Fingerabdrucksensor die Identifikation des Fahrers.

Serienmäßig im Basis-B sind eine Rückfahrkamera, das USB-Paket und das erwähnte Nappa-Lenkrad. Ab "Progressive" sind LED-Scheinwerfer, ein Sitz mit Lordosenstütze, Parkpaket, Spiegelpaket und eine elektrische Heckklappe inklusive. Beliebte Extras werden künftig in Paketen gebündelt.

Mercedes-Benz B-Klasse (2023)

Mercedes-Benz B 250 e (2023)

Die größten Änderungen erfolgten bei den Antrieben: 48-Volt-Bordnetz plus RSG für die Benziner, die damit beim Anfahren einen Boost von 10 kW (14 PS) bekommen. Schaltgetriebe gibt es beim B keine mehr, nur noch Doppelkupplungsgetriebe.

Beim B 250 e mit Plug-in-Hybrid wurde die Hochvolt-Batterie verbessert, sie bietet fortan eine Nennkapazität von 15,6 kW. Künftig ist beim Laden mit Wechselstrom ein Maximum von bis zu 11 kW möglich, mit Gleichstrom wie gehabt bis zu 22 kW. Der E-Motor wurde um 5 kW stärker auf 80 kW (109 PS).

Ansonsten entfallen der B 160, der B 250 ohne 4matic sowie B 200 und B 220 d mit 4matic. Damit reicht das Benziner-Angebot nun von 100 kW (136 PS) im B 180 bis zu 165 kW (224 PS) im B 250 4matic. Diesel? Von 85 kW (116 PS) im B 180 d bis zu 140 kW (190 PS) im B 220 d. 

An etwaige AMG-Modelle ist bei der B-Klasse nicht zu denken. Ebenso ist offen, ob sie überhaupt einen Nachfolger erhält. Wie dem auch sei: Zum Marktstart und den Preisen der B-Klasse-Überarbeitung hat sich Mercedes bislang noch nicht geäußert.

Bildergalerie: Mercedes-Benz B-Klasse (2023)