Bei Fahrzeugen von Peugeot denkt man nicht unbedingt direkt an Langstreckenrennen. Zumindest geht es uns so. Trotzdem nimmt der französische Hersteller immer wieder recht erfolgreich mit eigenen Kreationen an Ausdauerwettbewerben teil – beispielsweise dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Und für genau diesen Einsatzzweck hat die Marke mit dem Löwen im Logo nun ein neues Modell kreiert, den Peugeot 9X8 Hybrid.

Dem neuen Modell wurden alle modernen ästhetischen Merkmale verliehen, die für die Marke Peugeot typisch sind: Eine fließende Linienführung. Schlanke sowie strukturierte Flanken und natürlich die charakteristische markeneigene Lichtsignatur mit "drei Krallen".

Matthias Hossann, Peugeot Design Director: "Um das Design für unseren zukünftigen Rennwagen zu finden, haben wir zunächst einen Wettbewerb unter den Designerinnen und Designern ausgeschrieben. Das Projekt löste große Begeisterung aus. Mit der Aussicht darauf, unsere Kreation eines Tages gegen die renommiertesten Marken der Welt auf den besten Rennstrecken antreten zu sehen, erhielten wir viele Einsendungen. Wir wollten nicht nur einen schönen Rennwagen bauenDie Technik des Peugeot 9X8 ist eine reine Peugeot Sport-Entwicklung, und das mussten wir in unserem Design berücksichtigen."

Interessantestes Merkmal des Rennwagens ist wohl, dass er ohne Heckflügel auskommt. Das jetzt ausgemerzte Bauteil kam erstmals 1967 in Le Mans auf und setzte sich nach und nach als Standard durch. Seit 1971 hat kein Fahrzeug mehr ohne Heckflügel gewinnen können. Zwei von diesen Siegern stammten übrigens schon von der Marke: Der Peugeot 905, der 1992 und 1993 mit einem V10-Benziner unter der Haube gewann und im Jahr 2009 folgte der Peugeot 908 mit einem V12-HDi-FAP-Motor – also einem Diesel. 

Mittlerweile ist aber auch ein Langstreckenrennen wie Le Mans geprägt von der Elektrifizierung. Und nachdem Peugeot bereits 2011 auf dem Genfer Autosalon den 908 Hybrid4 mit 59 kW starkem Elektromotor zeigte, das Modell aber nie zum Renneinsatz kam, legt jetzt der 9X8 noch einen drauf. Das Allrad-Hybridsystem kombiniert einen 2,6-Liter-V6-Verbrennungsmotor mit Doppelturboaufladung und einer Leistung von 680 PS im Heck mit einem 270 PS (das sind 200 kW) starken Elektromotor-Generator vorne. Uff.

Weitere technische Daten nennt Peugeot übrigens nicht. Die meisten Werte ergeben sich jedoch aus den Regularien, die LMP1-Fahrzeuge wie der 9X8 erfüllen müssen. Für ein Werksteam gilt hier ein Mindestgewicht von 878 kg, die maximale Länge darf 4.650 mm, die maximale Höhe 1.050 mm betragen. Die Breite der Fahrzeuge muss zusätzlich zwischen 1.800 und 1.900 mm liegen. Gehen Sie also davon aus, dass sich der Hersteller hier jeweils sehr nah an den Grenzen des erlaubten befindet. 

Das Rennen ist übrigens noch eine Weile hin. Die 24 Stunden werden voraussichtlich an dem Wochenende vom 11. bis 12. Juni 2022 stattfinden.