Es ist erst etwas mehr als eineinhalb Jahre her, dass Porsche den 911 Turbo S der Baureihe 992 offiziell präsentiert hat. Aber allem Anschein nach sind die Arbeiten am Facelift bereits in vollem Gange. Zumindest haben unsere Erlkönigjäger nun ein Exemplar bei Wintertests erwischt, dass an einigen Stellen abgeklebt war und leichte Veränderungen am Außen- und Innendesign andeutet.
Vor allem die Front steht dabei im Fokus. Naja, ein bisschen zumindest. Die Lufteinlässe wirken größer als beim aktuellen Modell. Zudem sind die Klappen für die aktive Aero nun offenbar vertikal angeordnet. Mittig könnte es Veränderungen am Kamera- und Radarsystem geben. Nun, und die runden Leuchten in den Ecken sind ... wohl einfach nette Attrappen für was auch immer.
Am Heck ist uns auch bei näherer Betrachtung nichts bahnbrechend Neues aufgefallen. Zentral unter dem Leuchtenband ist etwas schwarzes Tape angebracht und das Band selbst ist mittig unterbrochen. Möglich, dass der Porsche-Schriftzug nach oben in die Leuchte wandert. So wird es ja auch beim Cayenne Facelift sein.
Unsere Fotografen konnten die Kameras auch kurz in die Nähe des Interieurs halten. Dort sieht man Vertrautes bei Armaturenbrett und Mittelkonsole. Lediglich das Instrumentendisplay ist abgedeckt. Möglich, dass es hier Veränderungen gibt. Schließlich wurde immer wieder Kritik laut, dass das Lenkrad die beiden äußeren Displays verdeckt.
Bildergalerie: Porsche 911 Turbo Facelift Erlkönigbilder Nahaufnahmen
Was die Motoren betrifft, haben wir aktuell noch keine Infos. Mit 580 (Turbo) und 650 PS (Turbo S) verfügen beide Varianten schon jetzt über monströs Bumms und einen Antritt, der in der Lage ist, Mageninhalt meterweit zu verteilen. Ganz der Porsche-Facelift-Tradition entsprechend, wird es aber wohl auch hier noch ein bisschen mehr geben.
Und dann wäre da noch das Thema Hybrid. Im Juli sichteten wir ja einen aktuellen 911 Turbo mit gelbem "Achtung Starkstrom"-Aufkleber und abgedunkelten Seiten-/Heckscheiben auf der Nordschleife. Dass der elektrifizierte Elfer kommt, ist inzwischen relativ klar. Mit dem Facelift des 992 wird das aber kaum zusammenfallen. Wir rechnen eher zum Ende des Modellzyklus damit. Womöglich sogar erst in der nächsten Generation.
911-Boss Frank Walliser hatte mehrmals betont, dass das System mit knapp 100 Kilo aktuell noch zu schwer für den Elfer sei. Grundsätzlich ist die Plattform Hybrid-fähig, aber das mit der Positionierung der Akkus irgendwo zwischen Vordersitzen und Heckmotor ist wohl ziemlich knifflig.
Wenn der Hybrid-911 kommt, dann sehr wahrscheinlich nicht mit Stecker. Und mit einem klaren Fokus auf Performance statt auf E-Reichweite. Um die 700 PS und 1.000 Nm sind gerüchteweise machbar.
Bis es soweit ist, werden aber noch sehr viele neue Neunelfer das Porsche Zentrum verlassen. Das 911 Turbo Facelift eher nicht vor 2023.