Es mag überraschend klingen, aber Porsche zeigte einen 911 Hybrid bereits im März 2010 auf dem Genfer Autosalon. Es handelte sich dabei jedoch nicht um ein Straßenauto. Der E-Elfer war ein 911 GT3 R Hybrid, vorgesehen für Langstrecken-Rennen. Sein Antrieb bestand aus einem 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxer, zwei Elektromotoren und einem von Williams beigesteuerten KERS-System (Kinetic Energy Recovery System). 

Ein Jahr später folgte der optimierte 911 GT3 R Hybrid 2.0. Seine E-Motoren hatten mehr Schmalz und leichter war er auch, um beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring wettbewerbsfähiger zu sein. 

In den folgenden Jahren gab es massenweise Berichte und Gerüchte über ein Serienmodell des 911 mit Hybridantrieb, aber passiert ist bis dato nichts. Das könnte sich nun ändern. Obwohl Porsche selbst sich mit Aussagen immer zurückhielt und es zuletzt auch so aussah, als würde Elektrifizierung beim aktuellen 992 nicht mehr passieren, könnte ein Elfer mit Akkus nun schneller auf der Bildfläche erscheinen als vermutet. 

Auf den ersten Blick sieht der hier gezeigte Prototyp aus wie ein normaler 992 Turbo, allerdings deutet der gelbe Sticker im linken oberen Eck der Heckscheibe darauf hin, dass der Testwagen über ein Hybrid-Setup verfügt. Zudem sind bei dem an sich sehr unauffälligen Testwagen die Heck- und hinteren Seitenscheiben gänzlich blickdicht geschwärzt.

Laut unseren Erlkönigjägern hat Porsche versucht, Batterien zu verstecken. Sie seien dort montiert gewesen, wo man normalerweise die Rückbank des Elfers findet. 

Der aktuellen Zuffenhausener Nomenklatur nach zu urteilen, könnte das Auto 911 Turbo S E-Hybrid heißen. Porsche-Chef Oliver Blume bestätigte bereits, dass ein möglicher Hybrid-Elfer Performance gegenüber Verbrauch priorisieren würde. Er ergänzte, dass das Auto mit einem 400-Volt-System kommen könnte. Unseren Nürburgring-Spionen - die ungenannte Quellen angeben - zufolge, hat der Prototyp dieses auch an Bord gehabt. 

Weiter erwähnte Blume, dass ein Hybrid-911 "sehr viel Leistung mit sehr großer Performance und Fahrdynamik" haben werde. Während wir bei Porsche zuletzt den Eindruck erhielten, ein elektrifiziertes Derivat im Zuge des Facelifts (992.2) sei ein klares "Vielleicht", wird es in diesem Jahrzehnt ganz sicher keine vollelektrischer Variante der Sportwagen-Ikone mehr geben. 

In einem früheren Interview sagte der gleiche Oliver Blume, dass eine Hybrid-Variante "der 911 mit der höchsten Performance von allen" sei. Er würde in Sachen Leistung also über dem 911 Turbo S und vermutlich auch über einem künftigen 911 GT2 RS liegen. Der CEO ergänzte, dass es sich um einen normalem Hybrid handeln werde, Besitzer müssten also nicht aufladen. Wir bleiben gespannt.

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