So ein neuer, stark getarnter Kompaktsportler-Prototyp auf der Nordschleife hat jetzt in der Regel nicht unbedingt das Sensationspotenzial des Monats. In diesem Fall könnte es allerdings ein wenig anders sein. Jap, es ist der 2. Dezember 2020 und ab heute wissen wir - ein rein elektrischer Mini John Cooper Works wird tatsächlich passieren.
So richtig mit den Details rausrücken wollen die Minianer noch nicht. Die Meldung besteht hauptsächlich aus dem üblichen PR-Singsang.
„Mit dem Mini Electric haben wir gezeigt, wie gut Fahrspaß und Elektromobilität zusammenpassen“, sagt Mini-Chef Bernd Körber. „Jetzt ist es an der Zeit, auch den Performance-Charakter der Marke John Cooper Works auf die Elektromobilität zu übertragen. Deshalb beschäftigen wir uns sehr intensiv mit Konzepten für John Cooper Works Modelle mit elektrifiziertem Antrieb.“
Das Wachstum bei den Verkaufszahlen der bisherigen elektrifizierten Minis scheint diesen Schritt für die Verantwortlichen leichter zu machen. Der Countryman Hybrid und der Mini Electric sind inzwischen für zehn Prozent der Neuzulassungen verantwortlich.
Der vollelektrische Erlkönig, den Sie hier sehen, mag noch relativ stark getarnt sein, aber wir können uns schon relativ gut vorstellen, wie es darunter aussieht. Erwarten Sie eine Mischung aus dem konventionell angetriebenen JCW GP und dem lautlosen Cooper SE.
Wir sehen die funky Kotflügelverbreiterungen und den XXL-Wing des 306-PS-Benziners sowie den geschlossenen Kühlergrill und die Auspufflosigkeit des umweltfreundlicheren Modells.
Zumindest was einen Prototypen angeht, ist Mini übrigens nicht der erste Hersteller, der einen elektrischen Hot Hatch präsentiert. Im März 2017 verblüffte Renault mit dem Zoe E-Sport, einem wilden Strom-Krieger mit 460 PS und 640 Nm Drehmoment.
Wir gehen mal davon aus, dass der JCW Electric nicht so extrem daherkommen wird. Eine solide Leistungssteigerung gegenüber dem Cooper SE erwarten wir jedoch schon.
Zur Erinnerung: Die reguläre Version des ersten E-Minis leistet 184 PS und 270 Nm, macht die 0-100 km/h in 7,3 Sekunden und schafft 150 km/h Spitze. Ob der JCW einen stärkeren Elektromotor erhalten wird oder auf ein Zwei-Motoren-Layout inklusive möglichem Allradantrieb umschwenkt, bleibt abzuwarten.
Mit den stetigen Verbesserungen, welche die BMW Group bei der Batterie-Technologie erzielt, wäre es auch schön, wenn eine Optimierung der Reichweite passieren würde. Mit seinem 32,6-kWh-Akku schafft der Cooper SE aktuell um die 250 Kilometer.
Sorgen um klassischen Kompaktsportler-Spaß müssen sich die Fans so wie es aussieht übrigens nicht machen. „John Cooper Works Modelle mit konventionellen Verbrennungsmotoren werden parallel auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um die Wünsche und Bedürfnisse unserer performance-orientierten Fans in aller Welt zu erfüllen“, sagt Bernd Körber.