BMW bläst zur Attacke auf die 45er-S-Modelle (421 PS) von Mercedes-AMG. Zu diesem Zweck hat die M GmbH jetzt ihr kleinstes Modell nachgeschärft, also quasi am Florett gefeilt. Vorhang auf für den neuen BMW M2 CS! Er ist als exklusives und limitiertes Sondermodell oberhalb des M2 Competition angesiedelt und folgt der Tradition von M3 CS und M4 CS. Zugleich bildet er die leistungsfähige Basis für das 2020 verfügbare neue Einstiegsmodell von BMW M Motorsport für den Breitensport und das neue Clubsport-Segment: den BMW M2 CS Racing.

Von seinen größeren M-CS-Brüdern trennen den zivilen BMW M2 CS nur zehn PS. Die Leistung des doppelt aufgeladenen Reihensechszylinders mit 3,0 Liter Hubraum steigt im Vergleich zum M2 Competition um 40 PS auf 450 PS. Zahlreiche Carbon-Elemente schärfen den Auftritt des BMW M2 CS gegenüber dem M2 Competition nochmals. Dazu zählen unter anderem die neu gestaltete Motorhaube, das – erstmals bei einem M2 – komplett aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) geformte Dach, der neue Frontsplitter, der Gurney – eine Abrisskante an der Heckklappe – sowie der Heckdiffusor aus Sicht-Carbon. Hier folgt der M2 CS dem M Performance Parts Concept vom Sommer 2018.

Auf die Straße oder auch die Rennstrecke bringen die Leistung das adaptive M Sportfahrwerk, das bisher den M4-Modellen vorbehalten war, sowie Cup-Reifen. Beim Adaptiven M Fahrwerk kann der Fahrer mit den drei Modi Comfort, Sport und Sport+ die Dämpfungsabstimmung verändern.  Serienmäßig ist beim M2 CS die M Sportbremse mit rot lackierten Bremssätteln. Sie bietet gegenüber der M Compound Bremse des BMW M2 Competition vergrößerte Bremsscheiben (Vorderachse: 400 mm Durchmesser, Hinterachse: 380 mm Durchmesser) und Bremssättel (Vorderachse: 6-Kolben-Festsattel, Hinterachse: 4-Kolben-Festsattel). Auf Wunsch ist die BMW M Carbon-Keramik Bremse mit Sechs-Kolbensätteln vorne und Vier-Kolben-Sätteln hinten erhältlich, die nochmals leichter ist.

BMW M2 CS (2020)

Für ein präzises und agiles Fahrverhalten ist unter anderem eine CFK-Präzisionsstrebe, die dem Vorderwagen eine hohe Steifigkeit verleiht, an Bord. Unterstützung liefert dabei das Aktive M Differenzial in Gestalt einer elektronisch geregelten Lamellensperre, die in bestimmten Situationen sogar proaktiv agiert. Der gezielt anwählbare M Dynamic Mode (MDM), eine Unterfunktion der Dynamischen Stabilitäts Control (DSC) gewährt etwa für besonders sportliches Fahren auf der Rennstrecke einen größeren Radschlupf und erweitert den Spielraum im fahrdynamischen Grenzbereich. Stärkeres Über- und Untersteuern sind laut BMW ebenso möglich wie leichte, kontrollierte Drifts.

BMW M2 CS (2020)

Der BMW M2 CS rollt auf 19-Zoll-Schmiederädern im Y-Speichen-Design und hochglänzendem Schwarz oder auf Wunsch in einem matten Goldton. Die vorderen 9J x 19 Zoll großen Räder wiegen nur gut 9 Kilogramm, die hinteren Räder in 10J x 19 Zoll unter 10 Kilogramm. Die Vorderräder weisen eigens auf den M2 CS abgestimmte Reifen des Typs Michelin Pilot Sport Cup 2 im Format 245/35 ZR 19 auf. Die Hinterreifen haben das Format 265/35 ZR 19. Wer den BMW M2 CS überwiegend im Alltag einsetzen möchte, erhält wahlweise ohne Aufpreis auch Michelin Pilot Super Sport-Reifen, die auf regennasser Fahrbahn mehr Grip aufbauen als die Cup-Reifen.

 

Kommen wir zu den Fahrleistungen: Mit dem optionalen 7-Gang M Doppelkupplungsgetriebe (M DKG) absolviert der M2 CS den Standardsprint aus dem Stand auf 100 km/h in 4,0 Sekunden. Mit dem 6-Gang-Handschaltgetriebe, das erstmals bei einem CS-Modell von BMW zum Einsatz kommt dauert es 4,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit des mit dem M Driver’s Package ausgerüsteten Sondermodells wird bei 280 km/h elektronisch abgeregelt. Mit dem 6-Gang-Handschaltgetriebe liegt der kombinierte Kraftstoffverbrauch bei 10,4 bis 10,2 l/100 km. Mit dem M DKG sind es kombinierte 9,6 bis 9,4 l/100 km. Darüber hinaus verfügt der BMW M2 CS in den relevanten EU-Ländern über einen Otto-Partikelfilter (OPF), der die Partikelemissionen weiter verringert.

BMW M2 CS (2020)

Eine Abdeckung der Ölwanne, eine zusätzliche Ölabsaugpumpe sowie ein ausgeklügeltes Ölrücklaufsystem im Bereich des Abgasturboladers garantieren im Alltagsbetrieb und bei flotter Fahrt auf der Rennstrecke eine sichere Ölversorgung. Dem erhöhten Kühlluft-Bedarf des Triebwerks trägt unter anderem die veränderte Motorhaube Rechnung, die durch die integrierte Lufthutze für eine bessere Abfuhr warmer Luft sorgt.

 

Die gegenüber dem BMW M2 Competition in Optik und Sound verfeinerte Abgasanlage ist zweiflutig ausgelegt und endet in den typischen vier Endrohren. Zwei elektrisch gesteuerte Klappen sorgen dafür, dass der BMW M2 CS einen charakteristischen BMW M Sound entwickelt. Der Fahrer kann den Klang durch die Auswahl des Fahrmodus über die "M Motordynamik Control" (wir lieben diese BMW-Wortschöpfungen) und mittels Direktwahltasten in der Mittelkonsole weiter beeinflussen.

BMW M2 CS (2020)

Das Interieur des BMW M2 CS vermischt viel Alcantara und Leichtbau-Materialien. So ist die Mittelkonsole komplett aus leichtgewichtigem Carbon gefertigt, bei den Türgriffen und Türverkleidungen kommen kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (CFK) zum Einsatz. Der besonders leichte M Sportsitz stammt aus dem BMW M4 CS. Mit seinem Schalencharakter lehnt sich der mit Leder Merino und Alcantara bezogene und mit roten Kontrastnähten verzierte Sitz direkt an den Motorsport an. Direktes Motorsportfeeling verbreitet das optionale M Sportlenkrad mit exklusivem Alcantara-Bezug und einer roten 12-Uhr-Kennzeichnung. Edles Alcantara ziert auch die Armauflage der Mittelkonsole sowie eine Interieurleiste an der Instrumententafel mit einem großen roten CS-Logo.

 

Exklusiv dem BMW M2 CS vorbehalten ist die Lackierung Misano Blau metallic. Wie viele Exemplare des M2 CS entstehen sollen, hat BMW noch nicht verkündet. Denkbar wäre aber analog zum M3 CS eine Zahl von 1.200 Fahrzeugen. Günstig ist der Monster-M2 definitiv nicht: Der Einstiegspreis liegt bei 95.000 Euro und damit rund 33.000 Euro (!) über einem handgeschalteten M2 Competition.

Bildergalerie: BMW M2 CS (2020)