Um die Sicherheit von Kindern im Auto zu erhöhen, testen der Automobilclub ADAC und die Stiftung Warentest regelmäßig neue Kindersitze. Beim aktuellen Test fielen zwei Modelle durch: der „Chicco Oasys i-Size Bebecare“ und der „Maxi-Cosi TobiFix“.

Der „Oasys i-Size“ versagte beim Frontaufprall. Das Gurtschloss wurde beim Crashtest aus der Sitzschale gerissen und der Kinder-Dummy herausgeschleudert. Das Verletzungsrisiko im Ernstfall ist dadurch enorm. Der Hersteller Chicco wurde vorab über das Testergebnis informiert und liefert nach eigenen Angaben nur noch eine überarbeitete Version aus. Beim „Maxi-Cosi TobiFix“ enthält der Bezugstoff das Flammschutzmittel TCPP in zu hoher Konzentration.

 

Insgesamt wurden 31 in Deutschland erhältliche Babyschalen und Kindersitze auf ihre Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und den Schadstoffgehalt hin untersucht. 27 Modelle übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich und schneiden mindestens mit „befriedigend“ ab, zwei weitere erhalten ein „ausreichend“. Spitzenreiter ist die Babywanne „Maxi-Cosi Jade + 3wayFix“, die vor allem in der Kategorie Sicherheit punktet. Allerdings zählt die Babyschale mit 420 Euro zu den teuersten Produkten ihrer Klasse und kann nur in den ersten Lebensmonaten (bis 70 Zentimeter Körpergröße) genutzt werden.

Vier der getesteten Modelle haben ein optionales Alarmsystem, das verhindern soll, dass Kinder im Auto vergessen werden. Die Sitze – mit Ausnahme des „Chicco Oasys i-Size“ – konnten überzeugen, die Alarmsysteme jedoch nicht. Die Tester befürchten unter anderem, dass sich Eltern zu sehr auf das Alarmsystem verlassen könnten.

Inzwischen kommen immer mehr Sitze in den Handel, die sich vom Säuglings- bis ins höhere Kindesalter verwenden lassen. Die meisten konnten im Test mit „gut“ oder „befriedigend“ abschneiden. Der Nachteil: Das Kind kann im Sitz nicht außerhalb des Autos befördert werden.

Zunehmend beliebter werden Produkte, bei denen Basis und Sitz getrennt sind. Mit nur einer Isofix-Station können im Laufe der Jahre zwei oder drei altersgemäße Sitze desselben Herstellers montiert werden. Nachteil: Eltern legen sich über Jahre hinweg auf einen Hersteller fest.

Unerfreuliche Erkenntnis aus dem Test: Kindersitze werden immer teurer. Der Großteil der aktuell getesteten Modelle ist nicht unter 200 Euro erhältlich. Die teuersten kosten sogar über 500 Euro. Dass aber Preis und Qualität nicht zwingend zusammenhängen müssen, zeigt der im Test durchgefallene „Chicco Oasys i-Size“, der mit 400 Euro zu den teureren Modellen in seiner Klasse zählt. Gleichzeitig gibt es Kandidaten, die für unter 100 Euro zu haben sind und dabei von den Testern gute Urteile erhalten wie der „Nania Beone SP“ oder der „Britax Römer Adventure“.

Bildergalerie: ADAC-Kindersitztest 2019