Im vergangenen Jahr feierte Porsche sein 70-jähriges Bestehen und zeigte das 911 Speedster Concept der Öffentlichkeit. Nun feiert die Produktionsversion in New York ihr Debüt. Dabei handelt es sich um eines der letzten neuen Modelle auf Basis der 991-Baureihe. 

Angetrieben wird der 911 Speedster von einem neu zertifizierten 4,0-Liter-Sechszylinder-Sauger der bis zu 9.000 U/min dreht und auch in den aktuellen 911 GT3- und 911 GT3 RS-Modellen zum Einsatz kommt. Auch ein 991(!) GT3 RS wird nochmal mit dem neuen Motor aufgelegt. Die Leistung beträgt 510 PS, das maximale Drehmoment 469 Newtonmeter. Für den 911 Speedster wurde dieses renngezüchtete Triebwerk wie im 911 GT3 R im Ansprechverhalten noch schärfer gemacht. Um ein besonders ansprechendes Fahrerlebnis zu bieten, das von Puristen sehr begehrt ist, ist der 911 Speedster exklusiv mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe erhältlich. In gut 3,8 Sekunden beschleunigt der Speedster auf 100 Sachen, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 309 km/h.

Optisch orientiert sich der neue Porsche 911 Speedster an seinen historischen Vorgängern wie dem ersten 911 Speedster, der vor genau 30 Jahren herauskam. Die tief ausgeschnittene Front- und Seitenscheibe sowie das manuell bedienbare, leichte Stoffoberteil sind charakteristisch für ein Speedster-Modell und heben das Auto sofort hervor. Ein weiteres Designhighlight, das in der Geschichte des Modells verwurzelt ist, sind die beiden "Streamliner" genannten Bürzel aus Kohlefaser auf dem Heckbereich.

Bildergalerie: 2019 Porsche 911 Speedster live in N.Y.

Das Interieur des 911 Speedster zeichnet sich Minimalismus aus. Leichte Türverkleidungen mit Staunetzen und Türgriffen unterstreichen das Streben nach Gewichtsreduktion. Das serienmäßige schwarze Lederinterieur kann durch eine rote Naht für das Armaturenbrett und die Bezeichnung "Speedster" in den Kopfstützen ergänzt werden. Bei dieser Option sind die Türgriffe ebenfalls in Rot gehalten, und das GT-Sportlenkrad ist mit einer roten 12-Uhr-Markierung verziert. Die Innenverkleidung, die sich bis zum Schalthebel sowie zu den Einstiegsleisten mit der Modellbezeichnung "Speedster" erstreckt, besteht aus Kohlefaser.

Umfangreiche Leichtbau-Maßnahmen tragen dazu bei, das Gewicht des neuen 911 Speedster relativ gering zu halten. Der vordere Kofferraumdeckel, die vorderen Kotflügel und die Heckklappe bestehen alle aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff, während die Front- und Heckschürze aus leichtem Polyurethan sind. Die serienmäßigen Porsche Ceramic Composite Brakes (PCCB) sparen rund 50 Prozent des Systemgewichts ein.

2019 Porsche 911 Speedster live in N.Y.

Das Stoffoberteil verzichtet auf einen automatisierten Betrieb, mit Ausnahme der elektrisch betätigten Verriegelung zum Ver- und Entriegeln. Im Interesse der Gewichtsersparnis wird standardmäßig auf eine Klimatisierung verzichtet, sie kann aber auf Wunsch des Kunden kostenlos hinzugefügt werden. Schließlich spart das Sechsgang-Schaltgetriebe etwa 4,5 Kilogramm im Vergleich zum Siebengang-Schaltgetriebe in anderen 911 Carrera-Modellen und fast 20 Kilogramm im Vergleich zu einer PDK-Doppelkupplung. Mit diesem klaren Fokus auf Leichtbau wiegt der 911 Speedster 2019 nur 1.465 Kilogramm.

Der 2019er 911 Speedster verwendet ein von den 911 GT3-Modellen abgeleitetes Fahrwerk mit einer speziell kalibrierten Hinterachslenkung und dynamischen Motorlagern. Die in Satin Black lackierten 20-Zoll-Felgen mit Zentralverschluss sind mit Ultra High Performance (UHP)-Reifen ausgestattet, um ein hohes Maß an Grip zu bieten, während die Standard-PCCB (Porsche Ceramic Composite Brake) eine sehr starke und konstante Bremsleistung liefert.

2019 Porsche 911 Speedster live in N.Y.

Nicht ohne Grund hat sich Porsche ausgerechnet New York als Premierenort für den neuen 911 Speedster ausgesucht. Die Geschichte der Porsche Speedster-Modelle begann 1952 in den Vereinigten Staaten mit dem 356 1500 America Roadster und seiner in Handarbeit hergestellten Aluminiumkarosserie. Er wog rund 60 Kilogramm weniger als das 356 Coupé, seine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h aus einem 70 PS starken Vierzylinder war damals beeindruckend. Ausgestattet mit einknöpfbaren Fenstern für die Türen, einem Faltverdeck und leichten Schalensitzen, wurde dieses exklusiv für den US-Markt entwickelte Auto nur 16 Mal gebaut und verkörpert bereits mehrere Schlüsselelemente des Speedster-Designs.

Bis 2010 entstanden acht verschiedene Produktions- und Sondermodelle mit dem Namen "Speedster". Der Porsche 356 A 1500 GS Carrera GT Speedster war 1957 ein Highlight. Der 911 Speedster der 997er-Generation, der 2010 auf weltweit nur 356 Einheiten limitiert wurde, war das bislang letzte Modell, das mit der berühmten Bezeichnung versehen wurde.

Geplant sind analog zum Gründungsjahr von Porsche exakt 1.948 Exemplare des 991 Speedster. Exklusiv für künftige Besitzer hat Porsche Design übrigens einen 911-Speedster-Chronographen entwickelt. Der 2019er 911 Speedster ist ab dem 7. Mai 2019 bestellbar, Mitte des Jahres startet die Produktion. Satte 269.274 Euro ruft Porsche auf. Optional gibt es den Wagen auch mit einem Heritage Design-Paket. Preis in Deutschland: 21.634,20 Euro. Diese Ausstattungsversion – kreiert von Style Porsche und umgesetzt von der Porsche Exclusive Manufaktur – greift klassische Elemente aus den 50er und 60er Jahren auf.

Bildergalerie: 2019 Porsche 911 Speedster