Die neue Marke Piëch Automotive präsentiert eine Designstudie des neuen Elektro-Sportwagens Piëch Mark Zero auf dem Genfer Automobilsalon 2019. Es ist das erste Fahrzeug einer Produktfamilie, die Piëch Automotive in den nächsten drei Jahren auf den Markt bringen will.

Der Piëch Mark Zero ist ein elektrischer Gran Turismo mit 4,32 Meter Länge, einem Radstand von 2,62 Meter und 1,25 Meter Höhe. Für den Antrieb der Studie sorgen drei Elektromotoren: An der Vorderachse produziert ein Elektromotor 150 kW, an der Hinterachse sorgen zwei Synchronmotoren für je 150 kW zusätzlich. Damit soll die Beschleunigung auf Tempo 100 nach 3,2 Sekunden vollendet sein, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 250 km/h angegeben.

Die Batterien sollen für 500 Kilometer Reichweite nach WLTP sorgen. Hier kommt laut Piëch ein "völlig neuer Zelltyp" zum Einsatz, der sich beim Laden und Entladen kaum erwärmt. So sind einerseits besonders hohe Rekuperationsraten möglich und anderseits schnelles Aufladen an der Steckdose: Beim Schnellladen sollen schon nach 4:40 Minuten 80 Prozent Ladung erreicht werden. So dauert das "Auftanken" kaum länger als bei Benzin. Die Batterien können aufgrund der niedrigen Erhitzung vollständig luftgekühlt werden, was zu einer Gewichtsersparnis von rund 200 Kilo beiträgt. Das Gesamtgewicht des Autos soll so unter 1.800 Kilo liegen. 

 

Die Batterien sind teils im Mitteltunnel, teils an der Hinterachse untergebracht. So soll sich eine Gewichtsverteilung wie bei klassischen Sportwagen mit Verbrennungsmotor ergeben. Das Package ermöglicht im Gegensatz zur weit verbreiteten Unterflur-Anordnung eine sportwagentypisch niedrige Sitzposition.

Piëch Automotive hat seinen berühmten Namen von Toni Piëch (im Bild unten rechts neben dem Auto zu sehen), dem Sohn von Ferdinand Piëch und Marlene Porsche. Vor dreieinhalb Jahren gründete er die Firma zusammen mit Rea Stark Rajcic. Als erstes Fahrzeug wurde der Piëch Mark Zero entworfen.

 

Die Batterien kommen von der Desten Group Ltd. aus Hongkong, die ihre Batterie-Kompetenz im Consumer-Bereich erworben hat. Für die Ladeinfrastruktur soll die Qingdao TGood Electric Co. Ltd. aus China und Hongkong sorgen, die laut Piëch ein weltweiter Marktführer bei der Ladeinfrastruktur und eHouse-Solutions ist. TGood betreibt angeblich über 210.000 Ladestationen in mehr als 300 Städten.

Neben diesen beiden Partnern hat Piëch ein fest angestelltes Team aus Spezialisten mit mehrjährigen Erfahrungen aus verschiedensten Bereichen der Industrie. Zusammen mit rund 200 externen Mitarbeitern wurde die neue Plattform entwickelt. Auf deren Basis lassen sich verschiedene Karosserie- und Antriebsvarianten entwickeln.

Dank des modularen Konzepts ist sowohl die Software als auch die Hardware (wie zum Beispiel die Akkus) update- und austauschbar. Gleichzeitig erlaubt die modulare Struktur auch andere Antriebe als den reinen Elektroantrieb der Genf-Studie, so verschiedene Hybride oder einen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb. Die flexible Plattform soll im B2B-Geschäft künftig auch anderen Herstellern angeboten werden.

Drei Fahrzeugvarianten sind geplant: neben einem Zwei- auch ein Viersitzer sowie ein sportliches SUV. Andere Konzepte in Form von Cabrios oder auch Pick-ups sind ebenso denkbar. Die Produktion wird in Zusammenarbeit mit anderen Partnern erfolgen, die aber noch nicht genannt werden.

Bildergalerie: Piëch Mark Zero in Genf 2019