Im Herbst 2017 war auf der Los Angeles Auto Show das Facelift des viertürigen Mazda 6 zu sehen, nun folgt auf dem Genfer Autosalon (8. bis 18. März 2018) der entsprechende Kombi. Auf dem Messestand stehen beide Karosserievarianten nebeneinander.
Das Facelift des Mazda 6 ist das bisher umfassendste seit dem Start der aktuellen (dritten) Generation im Jahr 2013. Die optischen Veränderungen beziehen sich vor allem auf die Frontschürze, die nun deutlich anders aussieht, und den „Tüpfelgrill“, der nun den Querlamellen-Grill ersetzt. Während diese Änderungen von der Limousine bekannt sind, gibt es vom neuen Kombi-Heck noch kein Bild. Das Interieur erhält die gleichen Veränderungen wie beim Viertürer. So gibt es andere Sitze und eine neue Armaturentafel. Das Fahrwerk sowie die Karosseriestruktur wurden ebenfalls grundlegend modifiziert, was Dynamik, Komfort und Geräuschniveau optimieren soll. Darüber hinaus wird das Elektronik-Angebot durch ein 360-Grad-Rundumsichtsystem und einen Abstandstempomaten mit Stauassistent erweitert.
Die Diesel- und Benzinmotoren wurden modifiziert, zudem erhalten die Benziner eine Zylinderabschaltung (wie sie vom CX-5 mit 2,5-Liter-Benziner bekannt ist). Alle Motoren erfüllen nun die neue Abgasnorm Euro 6d-TEMP – die Diesel dürften also ein Adblue-System erhalten. In den deutschen Handel kommt das Facelift im Sommer 2018.
Zudem sind die Konzeptfahrzeuge Vision Coupé und Kai Concept (beide bekannt von der Tokyo Motor Show 2017) zu sehen. Das Coupé ist ein Viertürer mit weit nach hinten verschobener Kabine. Das Design setzt auf eine reduzierte japanische Ästhetik, in der alle überflüssigen Elemente entfernt wurden. Das Kai Concept ist dagegen ein Kompaktklasse-Auto. Dabei ist Kai ist das japanische Wort für Pionier – das passt, denn die Studie dürfte bereits Elemente des künftigen Mazda 3 zeigen. Außerdem gibt das Konzeptfahrzeug einen Ausblick auf die Motorentechnologie Skyactiv-X.
Der Skyactiv-X-Motor ist so etwas wie ein „Diesotto“, also ein Zwitter aus Diesel- und Ottomotor. Mazda beschreibt ihn als den ersten Benzinmotor mit Kompressionszündung. Kern ist eine neue Verbrennungsmethode namens Spark Controlled Compression Ignition (SPCCI). Dabei wird durch Kompression ein extrem mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch entzündet. Obwohl die Zündung wie beim Diesel durch Kompression erfolgt, spielen auch Zündkerzen eine Rolle (wie beim Benziner): Die Kompression wird durch den per Zündkerze ausgelösten Druckanstieg kontrolliert eingeleitet. Zudem kann das Aggregat nahtlos auf eine reine Fremdzündung wechseln.
So soll der Motor das Beste aus zwei Welten bieten: das breite nutzbare Drehzahlband und die sauberen Abgase des Benziners sowie das überlegene Ansprechverhalten und die Effizienz eines Diesels. Der Verbrauch soll um durchschnittlich 20 Prozent niedriger sein als beim aktuellen 2,0-Liter-Benziner, das Drehmoment soll bis zu 30 Prozent höher sein. Der erste Serieneinsatz des Motors soll im Jahr 2019 erfolgen – möglicherweise in einer neuen Mazda-3-Generation, denn die aktuelle ist schon seit 2013 auf dem Markt.