### UPDATE vom 24. August 2017, 17:45 Uhr ### Ist er nun das Polo-SUV oder das Golf-SUV? Lange haben wir uns über den VW T-Roc den Kopf zerbrochen, nun gibt es handfeste Informationen: Wir waren bei der offiziellen Pressevorstellung des kompakten SUVs am Comer See und haben alle wesentlichen Daten und viele Bilder zu dem neuen Modell.

Hoch sitzen
Frage: Warum gibt es den T-Roc, es gibt doch schon den Golf? Antwort: Weil die Leute gerne hoch sitzen. Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen, sagte anlässlich der Vorstellung des Wagens: "Vorhersagen weisen darauf hin, dass der Markt der SUVs in den nächsten zehn Jahren um 50 Prozent wachsen wird, und zwar in allen Segmenten, besonders aber bei den kleineren SUVs."

Radstand wie beim Q2
Der T-Roc basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB), im Grunde ist er einfach nur ein kleinerer Tiguan. VW ordnet den T-Roc ins Kompaktsegment und in die 20.000-Euro-Klasse ein. Preislich liegt der Wagen damit etwas unter dem Audi Q2. Die Maße ähneln denen des Q2: Der Radstand liegt bei 2.603 Millimeter, das sind nur zwei Millimeter Unterschied zum Q2 und ein Millimeter Unterschied zum (dreitürigen) A3. Und: Der Radstand des Neulings ist nur zwei Zentimeter kürzer als beim Golf, der Unterschied zum Polo beträgt dagegen fast sechs Zentimeter. Im Vergleich zum Tiguan ist der T-Roc 25 Zentimeter kürzer.

Etwa so lang wie ein Golf, aber höher
Der T-Roc ist mit 4,23 Meter etwa so lang wie ein Golf, aber mit 1,57 Meter natürlich höher, und auch höher als der Q2 (1,51 Meter). Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass das Kofferraumvolumen mit 445 bis 1.290 Liter vor allem beim Maximalwert größer als beim Q2 (405 bis 1.050 Liter) ist. Sind alle fünf Plätze besetzt, ergibt sich bei Beladung bis zur Oberkante der Rücksitzlehne ein Kofferraumvolumen von 445 Liter – nach Einschätzung von VW einer der besten Werte im Segment.

Fast die gleichen Motoren wie beim Q2
Die Motorenpalette ist mit der beim Q2 praktisch identisch, nur dass hier der neue 1.5 TSI (mit Zylinderabschaltung) den 1.4 TSI (ebenfalls mit Zylinderabschaltung) ersetzt. Auf der Benzinerseite stehen: 1.0 TSI mit 115 PS, 1.5 TSI mit 150 PS und 2.0 TSI mit 190 PS, auf der Dieselseite der 1.6 TDI mit 115 PS, der 2.0 TDI mit 150 oder 190 PS. Die stärksten Versionen werden jeweils mit Allradantrieb verkoppelt, bei den mittleren ist er optional, während die Grundmotorisierungen stets Fronttriebler sind. Wie beim Tiguan gibt es in der Mittelkonsole der 4Motion-Versionen ein Drehrad zur Einstellung des Allradantriebs. Die drei Dieselmotoren sind zur Abgasreinigung mit einem SCR-Katalysator versehen, der mit einem Adblue-System arbeitet. Laut Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen, ist dies die modernste Reinigungstechnik, die zur Zeit verfügbar ist. An den Einsatz von Hybridantrieben wird zur Zeit nicht gedacht, machbar wäre auf der Plattform aber sogar eine Elektrifizierung.

Als Targabügel verkleidete C-Säule
Die leicht coupéhafte Optik erinnert gerade an der breiten C-Säule an den Audi Q2. Beim T-Roc sieht sie eher nach einem Targa-Bügel aus und wird in Wagenfarbe lackiert, während sie beim Q2 silbern oder schwarz ist. Beim Q2 gibt es Varianten mit und ohne schwarze Kratzschutzleisten an den Radläufen, der VW hat diese immer. Außerdem zieht sich hier eine Chromleiste wie ein Bügel über die Seite. Auffällig sind auch die sechseckigen LED-Leuchten unter den Front-Scheinwerfern der (auf den Bildern gezeigten) Topversion. Diese übernehmen die Funktion von Tagfahrlicht und Blinkern. Die Basisversion, von der es kein Bild gibt und die VW auch nicht zur Pressevorstellung mitgebracht hat, ist dagegen mit einem waagerechten Tagfahrlicht und einem darüber angebrachten Blinker versehen. Erstmals gibt es bei VW Bi-Color-Lackierungen mit farblich abgesetztem Dach in vier Farbvarianten, inklusive A-Säulen und Außenspiegeln.

Ungewöhnlich viele Assistenzsysteme
Was die Ausstattung angeht, bietet der T-Roc für diese Fahrzeugklasse ungewöhnlich viele Assistenten. Laut Dr. Herbert Diess kann der T-Roc hier alles, was auch der Tiguan kann. Serienmäßig sind bei allen Modellen das City-Notbremssystem und der Spurhalteassistent. Hier alle Systeme im Überblick: Benachrichtigungssystem "Front Assist" mit Fußgängererkennung und City-Notbremsfunktion, Verkehrszeichenerkennung, Rückfahrkamera "Rear View", Spurwechselassistent inklusive Ausparkassistent "Rear Traffic Alert", Spurwechselassistent "Blind Spot-Sensor", Spurhalteassistent "Lane Assist", Parklenkassistent "Park Assist" inklusive Rangierbremsfunktion, Stauassistent, Emergency Assist, Proaktives Insassenschutzsystem, Müdigkeitserkennung und der Fernlichtassistent "Light Assist". Die automatische Distanzregelung ACC regelt den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug bei manuellem Getriebe von 30 bis 210 km/h, bei DSG von 0 bis 210 km/h.

Noch mehr Hightech
Weitere Hightech-Extras sind die optionale, adaptive Fahrwerksregelung DCC mit elektrisch verstellbaren Dämpfern. Besonders hervorzuheben ist das Active Info Display, das anstelle herkömmlicher Instrumente geordert werden kann. In seiner neuesten Version, die erstmals im T-Roc eingesetzt wird, ist es 11,7 Zoll groß und bietet nun eine Auflösung von 133 dpi. Wir konnten uns bereits von der Qualität überzeugen – die Anzeigen sind gestochen scharf und die dargestellten Instrumente wirken wie echt. Rechts daneben haben die Topversionen ein acht Zoll großes Mitteldisplay, während das beim Q2 angebotene Head-up-Display hier nicht im Angebot ist. Zur Serienausstattung aller T-Roc gehört das Infotainmentsystem ,Composition Colour" mit 6,5-Zoll-Touchscreen. Die nächste Ausbaustufe ist das glasüberbaute Achtzoll-System ,Composition Media" inklusive CD-Player. Als Achtzoll-Topsystem kommt das ebenfalls glasüberbaute ,Discover Media" mit Navigationsmodul zum Einsatz. Die 8,0-Zoll-Infotainmentsysteme können um ,App Connect" (integriert ,MirrorLink", ,Apple CarPlay™" und ,Android Auto" ) erweitert werden.

Kratzt an der 20.000-Euro-Schwelle
Der Einstiegs-T-Roc liegt etwa auf dem Niveau des Golf 1.0 TSI mit 110 PS, also bei knapp 20.000 Euro. Die drei Ausstattungen heißen T-Roc, Style und Sport, wobei letztere auf der Grundversion aufbauen und gleichwertig nebeneinander stehen. Hinzu kommt noch ein R-Line-Paket. Marktstart ist im November 2017, für Europa produziert wird im portugiesischen Werk Setúbal, daneben soll das Auto auch in China gebaut werden, wo kleine SUVs ebenfalls sehr gefragt sind. Für die USA sei der T-Roc etwas zu klein, meinte Dr. Herbert Diess, daher wird zunächst von einem Export oder einer regionalen Produktion abgesehen. Mit T-Roc, Tiguan, Tiguan Allspace, Atlas/Teramont (in USA und China) und Touareg hat VW nun fünf SUVs im Programm. Recht bald werden laut Diess noch der neue Touareg, der T-Cross (kleiner als der T-Roc) und der elektrisch angetriebene I.D. Crozz folgen.

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