Renault Typ A "Voiturette" (1898)
Beginnen wir unseren Rückblick auf 120 Jahre Renault mit der ,Voiturette". Heute beschäftigt der Renault-Konzern mehr als 120.000 Mitarbeiter. Vor 120 Jahren war daran nicht im Traum zu denken. Kurz vor Weihnachten 1898 montierte Louis Renault in einem Holzschuppen in Boulogne-Billancourt nahe Paris sein erstes Automobil, die ,Voiturette". Neu war ein sogenannter ,Direktantrieb", bei dem es sich um den ersten Einsatz einer Kardanwelle in einem Automobil handelte. Noch am gleichen Abend bestellten zwölf Bekannte das Fahrzeug, im Februar 1899 gründete Louis mit seinen beiden Brüdern die Firma Renault.
120 Jahre Renault: Die wichtigsten Modelle
Renault Reinastella (1929)
Renault baute sein Modellangebot schnell aus und zwar bis ganz nach oben. Während wir heute bei Renault eher an Brot-und-Butter-Autos denken, bot die Marke vor dem Zweiten Weltkrieg auch echte Luxusautos an. 1929 erschien der mächtige Reinastella mit Achtzylinder und 7,1 Liter Hubraum.
Renault 4CV (1946)
Deutlich kleinere Brötchen buk Renault ab 1946, genauer gesagt ,Cremeschnittchen": So hieß die knuffige Heckmotorlimousine 4CV in Deutschland. In Frankreich sagte man etwas unprosaischer ,Butterklumpen". Grund war in beiden Fällen die frühe cremefarbene Lackierung, die laut Legende aus alten Wehrmachtsbeständen angemischt worden war. 1,1 Millionen 4CV baute Renault bis 1961.
Renault 4 (1961)
Was für VW der Käfer, ist für Renault der R4: das Auto der Marke schlechthin. Renault hatte den Erfolg des Citroën 2CV studiert, setzte aber auf mehr Komfort, ein moderneres Design und einen stärkeren Motor. Anfangs leistete der R4 26 PS, später 34 PS. Zwischen 1961 und 1992 liefen über acht Millionen Renault 4 vom Band.
Renault 16 (1965)
Frankreich galt in den 1960er-Jahren als aufstrebende, technikfreundliche Nation. Dazu passte der progressive Renault 16, mit dem die Marke vor allem die deutsche Konkurrenz überrumpelte. Acht Jahre vor dem ersten VW Passat bot der Renault 16 eine große Heckklappe und einen sehr variablen Innenraum. Zwischen 1965 und 1980 wurden gut 1,85 Millionen Renault 16 gebaut.
Renault 5 (1972)
Nicht nur mit dem Renault 16 präsentierte sich die Marke fortschrittlich. 1972 kam der Renault 5 heraus, einer der ersten Kleinwagen modernen Zuschnitts. Er war als Ergänzung zum R4 gedacht, dessen Besitzer aber oft eine Nummer aufstiegen. Das Design des R5 geriet so zeitlos, dass es trotz Modellwechsels in seinen Grundzügen bis 1996 erhalten blieb.
Renault RS01 (1979)
Heute sind Turbomotoren in der Formel 1 eine Selbstverständlichkeit. Als Pionier gilt Renault mit seinem Werksteam und wurde dafür vor 40 Jahren belächelt. 1979 aber gelang der große Wurf: Jean-Pierre Jabouille gewann im RS01 ausgerechnet das Heimrennen in Frankreich.
Renault Espace (1984)
Gut 20 Jahre nach dem R16 war Renault wieder einmal Vorreiter: Der Espace (französisch für ,Raum") gilt als erster europäischer Van. Entwickelt war das für die damalige Zeit ungewöhnliche Konzept mit herausnehmbaren Einzelsitzen im Fond und Karosserieteilen aus Kunststoff von Matra. Treppenwitz der Geschichte: Peugeot wurde das Konzept zuerst angeboten, dort sah man keinen Markt dafür.
Renault Twingo (1992)
Quasi ein Espace im Kleinformat war der erste Renault Twingo. ,Monobox" hieß das Karosseriekonzept und bedeutete, das es keine Front- und Heckpartie im klassischen Sinne gab. Obwohl nur 3,43 Meter lang, konnten sich Besitzer eine zwei Meter lange Liegefläche zaubern. Ein wahrhaft würdiger Nachfolger des Renault 4.
120 Jahre Renault: Die wichtigsten Modelle
Mittlerweile sind Elektroautos das Thema schlechthin in der Autoindustrie. Renault war diesbezüglich früh dran: 2011 kam der winzige Twizy (links) auf den Markt, 2013 folgte der clever konstruierte Zoe (Mitte). Er zählt bis heute zu den meistverkauften E-Autos in Europa. Wir sind gespannt, was die nächsten 120 Jahre für Renault bringen werden.
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