Alle lieben den "Skodiaq": Seit 2016 wurden weltweit fast 800.000 Exemplare des Skoda Kodiaq verkauft. Nach China ist Deutschland mit bislang 114.200 Fahrzeugen der größte Markt. Man kann es der Kundschaft nicht verdenken, schließlich gibt es beim Kodiaq viel SUV für faires Geld. Anfang 2024 rollt die zweite Generation an den Start. Wir konnten bereits jetzt eine Runde drehen.

Skoda Kodiaq (2024) Covered Drive
Skoda Kodiaq (2024) Covered Drive

Natürlich noch mit getarnten Autos, denn erst im Herbst 2023 werden die Hüllen ganz offiziell fallen. Soviel sei zur Optik schon jetzt verraten: Ein eher evolutionäres Design mit einem Schuss Enyaq. In der Gesamtlänge übertrifft der neue Skoda Kodiaq seinen Vorgänger um knapp sechs Zentimeter, die Breite nimmt um gut zwei Zentimeter ab, alle anderen Abmessungen bleiben praktisch gleich. Hier die Dimensionen im Überblick:

Länge (mm) 4.758
Breite (mm) 1.864
Höhe (mm) 1.657
Radstand (mm) 2.791
Kopffreiheit auf dritter Sitzreihe (mm) 920 (+15)
Kofferraumvolumen (Liter) 910 (+75) (Fünfsitzer); 340 - 845 (Siebensitzer)

Wie wir sehen, gibt es für die Passagiere in Reihe drei mehr Luft über dem Scheitel. Und wie gehabt ein turnhalliges Platzangebot samt längs verschiebbarer zweiter Sitzreihe. Wem das nicht reicht, muss schon zum VW T7 Multivan greifen. Außen gibt es mehr Kanten, Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer samt einem kristallinen Element und je nach Ausstattung Räder zwischen 17 und 20 Zoll.

Den Innenraum des neuen Kodiaq hat Skoda komplett umgestaltet. Auffällig ist der Gangwahlhebel an der Lenksäule, da es künftig wie beim technisch ähnlichen Tiguan nur noch Automatikgetriebe gibt. Er lässt sich nach etwas Eingewöhnung mit zwei Fingern bedienen, ich nutzte den Mittelfinger. Der zentrale Touchscreen misst 12,9 Zoll, hinzu gesellt sich das "Virtual Cockpit" im Format 10,25 Zoll. Gegen Aufpreis ist ein Head-Up-Display lieferbar. 

Skoda betont die Mischung aus manuellen und digitalen Bedienelementen, übersetzt: Nur nicht mit Touch-Gedöns übertreiben. Deshalb bleibt es beim bekannten Skoda-Lenkrad mit den Metallwalzen und echten Knöpfen, neu sind die "Smart Dials": Drei Drehregler mit Mini-Touchscreens für Klimaregelung, Lautstärke, deren mittlerer Regler frei belegt werden kann. Auf dem großen Touchscreen darüber wird dem Fahrer angezeigt, was er gemacht hat. Soviel sei bereits angedeutet: Eine interessante Lösung.

Skoda Kodiaq (2024) Covered Drive
Skoda Kodiaq (2024) Covered Drive

Auf dem Mitteltunnel befindet sich ein großes Ablagefach (der Schalthebel ist ja weg), zudem vier Cupholder: zwei große, zwei kleinere. Eine neue gekühlte Dual Phone Box ermöglicht das gleichzeitige Aufladen von zwei Mobiltelefonen mit einer erhöhten Leistung von 15 Watt. Wie gehabt gibt es einen Türkantenschutz und den Regenschirm in der Fahrertür. Er besteht wie der legendäre Eiskratzer aus Recyclingmaterial. 

Und antriebsseitig? Front oder Allrad, Benziner, Diesel und ganz neu ein Plug-in-Hybrid. Jener Kodiaq iV dürfte mit Blick auf den chinesischen Markt konzipiert worden sein, wie die Eckdaten zeigen: 204 PS Systemleistung, 6-Gang-DSG, Hochvoltbatterie mit 25,7 kWh Kapazität und mehr als 100 Kilometer elektrische Reichweite. Schnellladen erfolgt mit Gleichstrom, bis zu 50 kW sind möglich.

Neben dem Kodiaq iV bietet Skoda moderne Benzin- und Dieselmotoren an.
Kombiniert werden diese grundsätzlich mit einem 7-Gang-DSG. Die beiden 2.0 TDI-Turbodiesel leisten 110 kW (150 PS) und 142 kW (193 PS). Lieber keinen Diesel? Dann gibt es den 110 kW (150 PS) starken Basisbenziner 1.5 TSI, mit dem die Mildhybrid-Technologie in die Kodiaq-Baureihe Einzug hält.

Skoda Kodiaq (2024) Covered Drive

Beide Hybridaggregate basieren auf der neuen Generation der Motorenfamilie EA 211 evo2. Sie arbeitet im energieeffizienten Miller-Zyklus und setzt auf Turbolader mit variabler Turbinengeometrie. Der 1.5 TSI Mildhybrid verfügt zudem über die neueste Version des aktiven Zylindermanagements Management (ACT+).

Der größere 2.0 TSI-Benzinmotor leistet 150 kW (204 PS). Skoda kombiniert diesen Vierzylinder sowie die stärkste Dieselvariante, den 2.0 TDI mit 142 kW (193 PS), mit Allradantrieb. Alle fünf Motorisierungen erfüllen die Abgasnorm Euro 6e, sind aber auch Euro-7-fähig. Hier nochmals der Überblick:

Benzin    
1.5 TSI mHEV 7-Gang-DSG 110 kW (150 PS)
2.0 TSI 4x4 7-Gang-DSG 150 kW (204 PS)
Diesel    
2.0 TDI 7-Gang-DSG 110 kW (150 PS)
2.0 TDI 4x4 7-Gang-DSG 142 kW (193 PS)
Plug-in-Hybrid    
1.5 TSI iV 6-Gang-DSG 150 kW (204 PS)

Mit der zweiten Generation des Kodiaq hat Skoda das Sicherheitsniveau nochmals erhöht und einige der zahlreichen Assistenzsysteme weiter verbessert. Beispiele dafür sind der Notfallassistent und der Stauassistent. Erstmals im Kodiaq erhältlich ist der neue Remote Parking Assist, der im kommenden Jahr in die SUV-Baureihe einzieht und das Einparken aus der Ferne per App ermöglicht. Bis zu neun Airbags schützen die Insassen bei einem Aufprall. Optional bietet der tschechische Automobilhersteller auch zwei Seitenairbags für die äußeren Fondsitze an.

Skoda Kodiaq (2024) Covered Drive

Und wie fährt sich der neue Skoda Kodiaq nun? Hierzu konnte ich hinter dem Lenkrad der 150-PS-Aggregate Platz nehmen. Gerade im Fall des gut gedämmten Diesel würde ich sagen "goldene Mitte". Das DCC Pro war auf "Normal" eingestellt und alle Fahrzeuge mit 19-Zoll-Bereifung ausgerüstet. Als Folge erwies sich das Fahrwerk als gut, wenngleich nicht in letzter Konsequenz komfortabel. Mit kleineren Reifen und Comfort-Modus kann das aber anders aussehen, wir werden es bei künftiger Gelegenheit herausfinden.

Spürbar besser geworden ist die gut austarierte Lenkung, "more fluid", wie es mein britischer Kollege formulierte. Gemeinsam mit jetzt weniger Karosserieneigung merkt man die Größe des Kodiaq beim Fahren nicht so sehr.

Und wann kann man den neuen Kodiaq kaufen? Die Serienproduktion soll im ersten Quartal 2024 starten, die des PHEV und der Sportline-Version im zweiten Quartal 2024. Preise sind noch pure Spekulation, bislang ging es bei knapp unter 34.000 Euro los. Etwas mehr dürfte es künftig sein, aber es gibt auch mehr Serienausstattung.