Bei einem Auto wie dem VW Polo GTI würde man es nicht erwarten, aber er besitzt die Fähigkeit zum teilautomatisierten Fahren. IQ.Drive Travel Assist heißt das System bei VW. Zwischen 0 und 210 km/h übernimmt es das Lenken, Bremsen und Beschleunigen.
Das funktioniert mit Hilfe der Distanzkontrolle und mit dem Lane Assist. Die Hände müssen die ganze Zeit am Lenkrad bleiben, sonst torkelt der Polo wie ein Betrunkener zwischen den Straßenmarkierungen hin und her und das System schaltet sich aus. Mit Kreisverkehren kommt es klar!
Natürlich ist das nicht der neueste Super-Hightech-Kram, der durch Sensorik den Werdegang Ihrer Verdauung verfolgt und Sie automatisiert auf dem Topf abliefert, aber es funktioniert. Und das System kostet mit 405 Euro verhältnismäßig wenig Aufpreis.
Die Drehmoment-Entfaltung (320 Newtonmeter) sorgt nicht unbedingt für einen Ausbruch emotionaler Fassungslosigkeit. Die Kraft liegt früh und konstant an – eben typisch VW. Der Motor sitzt quer auf der Vorderachse – auch das ist typisch. VW setzt auch hier auf eine Kombination aus Saugrohr- und Direkteinspritzung.
Wer keine Lust hat selbst eine hämmernde Stereoanlage samt 900 Metern Kabelsalat zu verbauen, kann ein 300-Watt-starkes Soundsystem mit sechs Lautsprechern ordern. In der zweiten Reihe geht es etwas enger zu, was wahrscheinlich niemanden überraschen sollte. Auch wenn der Polo (wie die meisten Autos) größer geworden ist, sind die Abmessungen nicht gigantisch (Datenblatt unten). Die Matrix-LED-Scheinwerfer sind übrigens serienmäßig.
Das sind die Preise für die Basis- und die Testwagenausstattung: 31.095 Euro für die Basis. 37.585 Euro für den Testwagen. Das erscheint viel für einen Polo… und ist es auch. Wenn Sie allerdings einen ganz normalen Polo mit kleinem Motor konfigurieren, können Sie den Preis auch erstaunlich schnell aufblähen. Insofern wirkt die GTI-Variante wie ein gutes Angebot.
Der Sturz an der Vorderachse fällt mit -1,4 Grad zudem deutlich aggressiver aus als beim normalen Polo und die Karosserie liegt 15 Millimeter tiefer. Dadurch kann man den GTI so sorgenfrei in die Ecke werfen wie einen Schulranzen nach dem man das zweite Mal sitzen geblieben ist. Gleichzeitig verhindert das ESP im Hintergrund das Schlimmste – wie der Vater mit eigener Firma, der noch einen Job als Schraubensortierer im Lager parat hat!
VW Polo GTI