Elektroautos und SUVs sind derzeit die Lieblingskinder der Automobilbranche. So ist es kein Wunder, dass Automobilhersteller den emissionsfreien Antrieb am liebsten mit dieser Karosserieform kombinieren. Während Mainstream-Modelle, wie der Renault Zoe oder der Hyundai Kona Elektro versuchen, die Massen mit einem Startpreis von unter 40.000 Euro anzusprechen, setzen Marken wie Tesla und Jaguar mit ihren teureren Elektro-SUVs auf Stil und luxuriöses Interieur. Wir von Motor1.com USA haben den Jaguar I-Pace gegen das Tesla Model X antreten lassen.
Das 2015 eingeführte Tesla Model X baut auf dem Erfolg des Model S auf. Die drei Allradmodelle tragen die Bezeichnungen 75D, 100D und P100D, sie schaffen mit einer Ladung 238 Meilen (75D) bis 295 Meilen (100D). [Anmerkung des Übersetzers: In Deutschland sind seit Kurzem nur noch 100D (565 Kilometer nach NEFZ) und P100D (542 Kilometer nach NEFZ) verfügbar].
Bildergalerie: Vergleichstest: Jaguar I-Pace (2019) gegen Tesla Model X (2018)
Der Jaguar I-Pace startete 2018 und ist das erste Elektroauto der britischen Marke. Wie das Tesla Model X 75D hat der I-Pace serienmäßig Allradantrieb. Er schafft mit einer Ladung 234 Meilen [470 Kilometer nach WLTP].
Die beiden luxuriösen SUVs haben deutlich unterschiedliche Umrisse: Der Jaguar bietet nur fünf Sitzplätze und ist 4,68 Meter lang, während der Tesla mit der optionalen dritten Reihe sieben Plätze bietet und 5,04 Meter lang ist. Doch beide haben eine vergleichbare Leistung und einen ähnlichen Preis -- zumindest das Model X 75D. Die leistungsstärkeren Modelle 100D und P100D sind beide merklich schneller und haben mehr Reichweite, sie sind aber auch wesentlich teurer als der Jaguar. Aus diesem Grund haben wir uns für den 75D entschieden und nicht für 100D oder P100D.
Antrieb und Handling
Jaguar: Jaguar nennt den I-Pace einen Crossover, aber man kann ihn genauso gut zu den starken Hithatches zählen. Allradantrieb und eine verstellbare Luftfederung, die eine Bodenfreiheit von bis zu 23 Zentimeter und eine Wat-Tiefe von 50 Zentimeter bietet, sind Serie, der niedrige Schwerpunkt (durch die unterflur montierten Akkus) und eine vergleichsweise tiefe Sitzposition verleihen ihm beeindruckend limousinenähnliche Eigenschaften.
Der Jaguar ist die Wahl des passionierten Fahrers. Zumindest, wenn der Dynamic-Drive-Modus im Spiel ist, ein Extra für 700 Dollar, das es [in den USA] im "Adaptive Dynamics"-Paket gibt. (Unser Testwagen hatte auch das "Adaptive Surface Response"-System für 150 Dollar, das die Leistungsabgabe und Bremsen an die Straßenbedingungen anpasst).
Die Modi Comfort und Eco machen die Federn weicher und geben den Fahreigenschaften etwas entmutigend Fluffiges. Das sportlichste Setup macht den Wagen jedoch straff, ohne den Komfort zu opfern. Wenig überraschend ist, dass der Dynamic-Modus auch für eine besser vorhersagbare Querdynamik des 2,2 Tonnen schweren Elektrofahrzeugs sorgt. (Außerdem wird das Cockpit im Dynamic-Modus mit einem gedämpften, aber kitschigen unechten Motorgeräusch geflutet.) Mit einer gut austarierten Lenkung, geringen Karosseriebewegungen und einer Gesamtleistung von 400 PS, die aus zwei Elektromotoren (einer an jeder Achse) kommt, fährt man den I-Pace definitiv mit Begeisterung.
Der Sprint auf 100 km/h dauert 4,8 Sekunden und dank der unmittelbar einsetzenden Kraft der E-Motoren fühlt sich das Auto noch schneller an. Egal, ob Sie den Stempel auf den Boden durchdrücken oder ob Sie nur leicht aufs Gaspedal tappen, das britische Elektroauto reagiert schnell und vorhersehbar.
Das Einzige, was dem Jaguar fehlt, sind Lenkgefühl und ein Bremspedal, das kontinuierlich von regenerativer zu mechanischer Verzögerung übergeht. Glücklicherweise ist die Rekuperation mit ihren zwei Modi stark genug, um das Fahren mit einem Pedal zu ermöglichen.
"Der I-Pace ist die Wahl des passionierten Fahrers."
Tesla: Mit einem Leergewicht von fast 2,4 Tonnen bringt das Modell X beinahe 200 Kilo mehr auf die Waage als der I-Pace. Das zusätzliche Fett bleibt nicht unbemerkt, und so wirkt der Tesla in der Kurve lethargischer als der Jaguar.
Trotzdem macht das Modell X mehr Spaß, als seine Größe vermuten lässt. Dabei hilft der niedrig positionierte Akku, der das Karosseriewanken in der Kurven verringert, sowie der sofort einsetzende Schub der beiden Elektromotoren (einer pro Achse). Trotz seines Mehrgewichts sprintet das Model X 75D in 5,2 Sekunden oder 60 Sekunden auf Tempo 100, also 0,4 Sekunden später als der I-Pace. Nicht schlecht für so ein schweres Ding.
Zwei Fahrmodi stehen zur Verfügung: Chill und Sport. Wie die Bezeichnung vermuten lässt, ist Chill die ruhigere Einstellung. Hier reagiert das Gaspedal weniger empfindlich auf Eingaben. Sport verbessert das Beschleunigungsverhalten. Doch so oder so fehlt es dem großen Tesla nie an Power, und man neigt damit dazu, langsameren Verkehr zu überholen oder gleich auf die Autobahn abzubiegen.
Das Model X ist der Komfortablere von den beiden, wenn er lässig gefahren wird. Der Wagen wirkt straff und doch gedämpft, und das Bremspedal schaltet weitaus weicher von der regenerativen auf die Reibungsbremsung um. Dennoch ist das Fahren mit einem Pedal möglich, wenn die stärkere der beiden Rekuperationsstufen gewählt ist.
Fahrkomfort und Bremsen des Tesla sind denen des Jaguar knapp überlegen. Doch seine weniger fesselnde Eigenart und die etwas langsamere Beschleunigung lassen die Pendel letztendlich doch zugunsten des I-Pace ausschlagen.
Vorteil: Jaguar
Design und Interieur
Jaguar: Der Jaguar ist ganz klar der Design-Champion in diesem Vergleich. Der I-Pace ist flach und schlank und orientiert sich an der Vergangenheit der britischen Marke, ohne rückwärtsgewandt zu sein. Da kein Verbrennungsmotor untergebracht werden musste, hat er ein Cab-Forward-Design, das für einen großzügigen Innenraum sorgt.
Trotz der kurzen Haube und dem hohen Heck ist der Jaguar wirklich schick, und die Karosserie schmiegt sich eng an den Asphalt wie ein Elastan-Anzug an den Balletttänzer. Unser Modell mit der Top-Ausstattung HSE bietet mit 20-Zoll-Rädern und -Reifen, Nebelscheinwerfern (100 $) und der Farbe Caesium Blue (575 $) noch mehr visuelle Schmankerl.
Das Interieur ist ebenso stilvoll. Die hochwertigen Materialien verleihen dem futuristischen Innenleben des I-Pace ein wenig vom Charme der alten Welt. Diese Philosophie gilt auch für die Interieur-Extras unseres I-Pace: Innenraumluft-Ionisierung (100 $), Activity Key (200 $, ein am Handgelenk tragbarer Schlüssel zur Entriegelung des Fahrzeugs bei Annäherung), eine Aluminium-Zierblende am Armaturenbrett (200 $), ein Ambientelicht mit zehn verschiedenen Farben (250 $), eine Vierzonen-Klimaautomatik (800 $), ein grauer Wildlederhimmel (900 $) und zwei 14-fach verstellbare Sitze mit Heizung und Belüftung (2.400 $). Die dünnen Sitze sehen so gut aus, wie sie sich anfühlen, und die gute Polsterung sorgt auf langen und dynamischen Fahrten für Freude.
Wenn man sich für die teuren Performance-Sitze entscheidet, kommt eine Heizung auf den äußeren Fondsitzen hinzu. Die dreisitzige Bank ist bequem, das Platzangebot ist aber etwas enttäuschend, besonders auf dem mittleren Sitz. Mit nur 89 Zentimeter Beinfreiheit hinten und 97 Zentimeter Kopfraum ist das hintere Abteil des I-Pace um etwa 9 bzw. 7 Zentimeter kleiner als beim Model X.
"Trotz der kurzen Haube und dem hochen Heck ist der Jaguar wirklich schick."
Tesla: Im Vergleich mit dem flachen I-Pace sieht das rundliche Model X fast wie ein Schulbus aus. Er ist sieht viel mehr nach Nutzwert aus, legt den Akzent auf das Raumangebot, nicht auf das Design. Das soll nicht heißen, dass der Tesla keine Raffinesse hat. Die Front ohne Kühlergrill verleiht dem Model X einen eigenständigen Look, während die "Falcon-Wing"-Türen hinten uns nach wie vor begeistern.
Das Innere des Tesla zeugt vom Minimalismus, und sein einfaches und modernes Design wirkt erfrischend im Vergleich mit dem vergleichsweise überfrachteten Cockpit des Jaguars. Viele Infotainment- und Komfortfunktionen werden über den riesigen Touchscreen gesteuert, was ein Armaturenbrett ermöglicht, das weitgehend frei von physischen Tasten ist. Die Materialqualität ist im Großen und Ganzen beeindruckend, auch wenn die ziemlich einförmigen Stoffe für ein vergleichsweise langweiliges Erscheinungsbild sorgen.
Sowohl die erste als auch die zweite Reihe bieten viel Platz zum Ausstrecken und die große Frontscheibe sowie die Glasflächen im Dachteil der Fondtüren vermitteln ein Gefühl von Luftigkeit. Unser Model X ist mit der dritten Sitzreihe (3.000 $) ausgestattet, wodurch die Zahl der Sitze von fünf auf sieben steigt. (Zwei Einzelsitze in der zweiten Reihe sind für 6.000 $ erhältlich. In diesem Preis ist auch die dritte Reihe für zwei Personen enthalten.) Die hinterste Reihe ist für kleine Kinder geeignet, weniger für Erwachsene. Ärgerlicherweise verzichtet Tesla auf klappbare Mittelarmlehnen in der zweiten und dritten Reihe.
Vorteil: Jaguar
Technik
Jaguar: Der I-Pace ist der erste Jaguar, der das neueste Infotainmentsystem der Marke mit zwei Bildschirmen erhält. (Das gleiche System ist auch in bestimmten Land-Rover-Modellen verfügbar). Das "InControl Touch Pro Duo" bietet zwei Touchscreens, die im Armaturenbrett integriert sind und 10,0 bzw. 5,5 Zoll groß sind.
Über Knöpfe am Armaturenbrett werden Audiolautstärke, Belüftung und Temperatur gesteuert. Für die beiden letztgenannten Funktionen wird ein und derselbe Knopf verwendet, der zudem auch die Sitz- und Kühlfunktionen der Sitze steuert. Trotz der ergonomischen Vorteile reagiert das System oft nur langsam auf Touch-Eingaben. Außerdem macht die Vielzahl der verschachtelten Menüs die Erkundung des Systems etwas mühsam.
"Beim Model X ist die starke Abhängigkeit vom Infotainment-Bildschirm zur Steuerung selbst der einfachsten Funktionen eher ärgerlich als vorteilhaft."
Tesla: Teslas riesiger 17-Zoll-Touchscreen ist nach wie die Krönung in Sachen Infotainment. Allerdings nur, wenn Sie mehr Wert auf Design als auf Ergonomie legen. Das System bietet eine gestochen scharfe Grafik, kurze Reaktionszeiten und eine sauberen Benutzeroberfläche. Das Problem an dem Bildschirm besteht darin, dass mit ihm nahezu alle Komfortfunktionen gesteuert werden.
Sie möchten die elektrische Heckklappe öffnen? Dann müssen Sie sich durch die Bildschirmmenüs wühlen, um die Funktion zu finden. Das gleiche gilt für das Einschalten der Scheinwerfer. Und so geht es weiter. In vielen Fällen ist die starke Abhängigkeit von dem Infotainment-Bildschirm zur Steuerung selbst der einfachsten Funktionen eher ärgerlich als vorteilhaft. Doch der Tesla hat das schickere Infotainmentsystem von beiden, auch wenn sein Glanz unserer Meinung nach langsam nachlässt.
Vorteil: Tesla
Alltagstauglichkeit
Jaguar: Alltagstauglichkeit ist nicht die Stärke des I-Pace. Mit maximal 1.163 Liter Kofferraum (nach VDA-Norm) bietet der Jaguar wesentlich weniger Ladekapazität als der Tesla (2.487 Liter).
Beide Fahrzeuge bieten nur wenige Fächer im Innenraum. Im I-Pace dient vor allem die Mittelkonsole mit Deckel als Aufbewahrungsmöglichkeit, ein offener Bereich hinter dem Getriebe-Wahlknopf und ausreichend große Türfächer nehmen kleine Gegenstände auf.
Tesla: Im Modell X lassen sich kleine Gegenstände auch nicht besser unterbringen. Die Passagiere müssen sich mit einem relativ flachen Fach vor der Mittel-Armlehne begnügen. Der Tesla überrascht jedoch mit seinem Frunk [von front und trunk, also der Kofferraum unter der Fronthaube, Anm. d. Übers.], der viel Platz zum Beispiel für Einkaufstaschen oder kleine Reisetaschen bietet. Auch der Jaguar hat vorne einen Stauraum, aber der Raum reicht kaum für ein kleines Notebook.
Vorteil: Tesla
Sicherheitssysteme
Jaguar: Jeder I-Pace hat serienmäßig ein City-Notbremssystem mit Fußgängererkennung, einen Spurhalteassistenten, einen Querverkehrswarner, einen Einparkassistenten sowie Parkpiepser für vorne, hinten und die Seiten. Unser Testwagen mit HSE-Ausstattung (Aufpreis: 11.000 $ gegenüber dem 69.500 $ teuren Basismodell "S") bietet dazu noch ein Notbremssystem für höhere Geschwindigkeiten, einen Totwinkelwarner, ein Surround-View-Kamerasystem und einen Abstandstempomaten. Ein Head-up-Display (970 $) ermöglicht es dem Fahrer, den Blick stets auf die Straße zu richten, statt damit zwischen Straße und der 12,3-Zoll-Instrumentenanzeige unten hin- und herzuwandern.
"Die aktiven Sicherheitssysteme von Jaguar und Tesla funktionieren beide hervorragend, doch das erweiterte Autopilotsystem von Tesla macht einen noch etwas besseren Eindruck."
Tesla: Das Modell X hält bei einem Auffahrunfall serienmäßig automatisch an. Fast alle anderen aktiven Sicherheitsfunktionen gehören jedoch zu dem optionalen Paket "Verbesserte Autopilot-Funktionalität" (5.000 $). Damit können die serienmäßigen Ultraschallsensoren und das 360-Grad-Kamerasystem des Model X die Umgebung des Fahrzeugs überwachen. Wenn die zwölf Sensoren und acht Kameras des Wagens nach der Auslieferung auf die erweiterte Autopilot-Funktionalität upgegradet werden sollen, kostet dies 7.000 $.
Mit der erweiterten Autopilot-Funktion bekommt der Tesla einen Abstandstempomaten mit Spurhalteassistent, eine automatische Spurwechselfunktion, einen Einparkassistenten sowie die ominöse Summon-Funktion -- damit fährt das Model X autonom bei niedrigen Geschwindigkeiten in eine Parklücke hinein oder aus ihr heraus, ohne dass ein Fahrer hinter dem Lenkrad sitzt.
Die aktiven Sicherheitssysteme von Jaguar und Tesla funktionieren beide hervorragend, doch das erweiterte Autopilotsystem von Tesla macht einen noch etwas besseren Eindruck. Mit dem Instrumentendisplay, das Fahrzeuge in der Umgebung in Echtzeit anzeigt, und dem automatischen Spurwechsel, womit das Auto sich präzise durch langsameren Verkehr bewegt, gibt einem der erweiterte Autopilot das Gefühl, dass ein klitzekleines bisschen weniger Fahreraktionenen nötig sind.
Natürlich muss der Fahrer auch beim erweiterte Autopilot bereit sein, sofort einzugreifen. Es ist zu befürchten, dass Tesla-Käufer bequem werden und dem System mehr Verantwortung geben, als es seine Fähigkeiten rechtfertigen. Daher sollte Tesla die Käufer auch in Zukunft daran erinnern, dass der erweiterte Autopilot ein semiautonomes und kein vollständig autonomes Fahrsystem ist.
Vorteil: Tesla
Stromverbrauch und Reichweite
Jaguar: Trotz der geringeren Größe, der kleineren Statur und des niedrigeren Gewichts ist der Jaguar weniger effizient als der Tesla. Die EPA [die US-amerikanische Umweltbehörde] bewertet das I-Pace mit 80 MPGe City, 72 MPGe Highway und 76 MPGe combined. Zum Vergleich: Das Modell X 75D ist eingestuft mit 91 MPGe City, 95 MPGe Highway und 93 MPGe combined. Durch den besseren Wirkungsgrad reicht der Tesla-Akku mit seinen 75 kWh für 238 Meilen, während der Jaguar mit seinem 90-kWh-Akku nur 234 Meilen schafft.
[Anm. d. Übers.: Die Reichweiten nach europäischer Norm lassen sich nicht vergleichen, da Tesla die Reichweite im NEFZ-Zyklus angibt, Jaguar aber im anspruchsvolleren WLTP-Zyklus. Das Tesla Model X 75D schafft 417 Kilometer nach NEFZ, der Jaguar kommt 470 Kilometer nach WLTP. ]
Doch auch so bietet der I-Pace eine große Reichweite. Mit aerodynamischen Tricks holt er das Maximum aus dem Akku. So wird die Karosserie ab 100 km/h durch die Luftfederung um einen Zentimeter abgesenkt, was den Luftwiderstand reduziert. Außerdem leitet eine Lippe an der Fronthaube die Luft über die Windschutzscheibe und die Außentürgriffe legen sich beim Schließen der Türen bündig an die Karosserie.
Tesla: Während die aerodynamischen Tricks dem I-Pace einen cW-Wert von 0,29 einbringen, sorgen die rundliche Form und die Luftfederung beim Model X für den noch besseren Wert von 0,25. Zum Vergleich: Der Toyota Prius kommt auf 0,24.
Doch keines von den beiden SUVs lässt sich zu Hause besonders schnell aufladen. Suchen Sie sich also einen Supercharger von Tesla für das Model X oder eine Gleichstrom-Schnellladesäule für den I-Pace, dann geht es ziemlich schnell. Jaguar behauptet sogar, dass sich der leere Akku des I-Pace in nur 40 Minuten um 80 Prozent aufladen lässt.
Vorteil: Tesla
Preis
Jaguar: Mit einem Grundpreis von 69.500 Dollar ist der I-Pace über 14.000 Dollar günstiger als das Model X. Das macht einen deutlichen Unterschied für Autokäufer, die einfach ein elektrisch angetriebenes Luxus-SUV suchen, das mehr als 200 Meilen mit einer Ladung schafft. Dabei ist das I-Pace-Einstiegsmodell "S" ebenfalls ein gut ausgestattetes Fahrzeug, das mit Zwei-Zonen-Klimaautomatik, elektrisch einstellbarem Fahrersitz, einem schüssellosen Zugangs- und Startsystem und dem "InControl Touch"-Infotainmentsystem (inklusive Navi sowie Smartphone-Anbindung über Apple CarPlay und Android Auto) geliefert wird.
Wenn man ein paar Extras bestellt oder sich für die höherwertigen Versionen SE oder HSE entscheidet, verringert sich der Preisabstand zum Model X. Unser HSE-Modell für 80.500 Dollar mit etlichen Extras hatte einen Wert von 88.840 Dollar, was fast 20.000 Dollar mehr ist als für das I-Pace-Basismodell zu zahlen ist.
Tesla: Mit einem Basispreis von 84.000 Dollar ist das Model X viel teurer als der I-Pace. Der höhere Preis des Tesla spiegelt jedoch auch seine überlegenen Fähigkeiten wider. Er hat einen größeren Innen- und Kofferraum und kann bis zu 2.250 Kilo ziehen. Der I-Pace dagegen ist nicht als Zugfahrzeug geeignet.
Mit der dritten Sitzreihe und der erweiterten Autopilot-Funktionalität hatte unser Model X 75D einen Wert von 96.700 Dollar. Das sind 16.200 Dollar mehr als ein I-Pace HSE kostet. So macht der Jaguar-Basispreis von unter 70.000 Dollar den Wagen für mehr Käufer erschwinglich, selbst wenn sein geringeres Raumangebot und die fehlende Eignung als Zugfahrzeug dazu führt, dass einige Kunden weniger gut als beim Model X bedient werden.
Vorteil: Jaguar
Fazit
Der Jaguar und der Tesla sind zwei sehr unterschiedliche Fahrzeuge, die sich an unterschiedliche Käufer richten. Trotzdem werden die zwei Elektrofahrzeuge sicher wegen ihrer ähnlichen Leistung, Reichweite und Karosserieform miteinander verglichen.
Der Jaguar sieht besser aus und bietet mehr Fahrspaß, aber er ist auch das schlechtere SUV. Es ist kleiner und enger innen, nimmt weniger Gepäck auf, kann keinen Anhänger ziehen und bietet Platz für maximal fünf Personen.
Der längere und optional siebensitzige Tesla kann Menschen und Material besser transportieren. Außerdem kann er beträchtliche Lasten ziehen und bietet etwas mehr Reichweite als der Jaguar.
Das heißt nicht, dass der Jaguar schlecht ist -- ganz im Gegenteil. Aber so wie unser I-Pace für 88.840 Dollar dasteht, kommt er trotz attraktivem Design und guter Fahrdynamik nicht gegen die überlegene Effizienz, die höhere Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit des Model X an.
Testsieger: Tesla
Jaguar I-Pace EV400 HSE (2019) | Tesla Model X 75D (2018) | |
Motor: | 2 Elektromotoren | 2 Elektromotoren |
Batterie: | Lithium-Ionen-Akku (90 kWh) | Lithium-Ionen-Akku (75 kWh) |
Reichweite (EPA): | 234 Meilen | 238 Meilen |
Leistung/Drehmoment: | 400 PS / 694 Newtonmeter | 333 PS / 525 Newtonmeter |
Getriebe: | Eingang-Automatik | Eingang-Automatik |
Antriebsart: | Allradantrieb | Allradantrieb |
0-100 km/h: | 4,8 Sekunden | 5,2 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit: | 200 km/h | 210 km/h |
Leergewicht: | 2.208 Kilogramm | 2.373 kg |
Anhängelast: | - | 2.250 kg |
Anzahl der Sitze: | 5 | 7 |
Basispreis in den USA: | 80.500 Dollar | 84.000 Dollar |
Preis des Testwagens: | 88.840 Dollar | 96.700 Dollar |