Seit drei Jahren ist der Mazda 3 auf dem Markt und ist eines der erfolgreichsten Mazda-Modelle: Knapp eine Million Exemplare verließen bis heute das japanische Werk Ujina, seit 2005 ist der Drei das meistverkaufte Mazda-Modell in Europa. Doch es gab einige Punkte, die man an dem Kompakten aus Japan verbessern konnte. Das hat Mazda beim Facelift getan. Wir haben genau hingeschaut und den erneuerten Drei gefahren.

Pflegeziel: Leiser und komfortabler
Der Großteil der Kunden sei zufrieden mit dem Äußeren und kaufe den Kompakten des Designs wegen, erklärt Mazda. Das ist schon ein gewaltiger Fortschritt gegenüber dem eher braven Vorgänger 323. Da die Form offensichtlich ankommt und auch die vom Konzernbruder Ford Focus geerbte Agilität schon bei der Markteinführung gelobt wurde, galt es an anderen Stellen anzusetzen: ,Wir reagierten auf Kundenwünsche in Bezug auf das Geräuschniveau und den Benzinverbrauch", sagt Tatsuo Madea, Programm-Manager für den Mazda 3. Außerdem bietet die Ausstattung nun mehr Wahlmöglichkeiten. Eine der Änderungen im Innern des Drei ist eine dicke Dämmmatte unter der Motorhaube. Eine weitere steckt zwischen Dach und Himmel. Zusätzlich bieten die Reifen weniger Rollwiderstand und die Vorderachse ist besser von der Karosserie entkoppelt. Durch diese Maßnahmen soll der Kompakte um 1,5 Dezibel leiser sein und durch Verbesserungen an Aerodynamik und Motoren bis zu 0,4 Liter weniger verbrauchen.

Wie bisher: Agil und durchzugsstark
Der herzerfrischenden Agilität haben diese Maßnahmen nicht geschadet. Fahrwerk und Reifen machen ihre Arbeit ruhig und effizient. Der von uns gefahrene 1,6-Liter-Dieselmotor ist da nicht ganz so zurückhaltend: Ein deutliches Murmeln unter der Haube erzählt von den hohen Verbrennungsdrücken im Innern der Maschine. Nach dem Kaltstart kann der Diesel für einige Minuten ein Knurren nicht unterdrücken. Dafür entschädigt der Antritt des kleinen Diesels: 240 Newtonmeter stehen bei 1.750 U/min bereit, um kräftig anzutreten und die Fuhre auch auf den steilen und kurvigen Bergstraßen Sardiniens in Schwung zu halten. In 11,2 Sekunden beschleunigt der Diesel-Drei von null auf 100 und wird bis zu 182 km/h schnell. Ohne schalten zu müssen, ist auf Landstraßen zügiges Überholen möglich. Der Drittelmix-Verbrauch beträgt laut Mazda 4,8 Liter Diesel, der Bordcomputer rechnete nach einem Vormittag auf bergigen Landstraßen und in engen Dörfern einen Verbrauch 6,4 Liter aus.

Bergfetz: Nichts bremst den Kurvendrang
Bei der kurvigen Fahrt entlang der Mittelmeerküste zeigt sich der Drei von seiner charmantesten Seite. Die richtige Linie geht sauber und leicht von der Hand, präzise folgt das Auto den Fahrerbefehlen. Und da der sardische Straßenbau aufgeschlossen gegenüber enger werdenden Kurven ist – so genannten Hundekurven – überzeugt das Fahrwerk mehrere Male mit genau der richtigen Dosis an selbstständigem Einlenken. Anders gesagt: Bei Lastwechseln dreht sich das Heck gerade so ein, dass geübte Fahrer keine feuchten Hände bekommen. Die agile Abstimmung rächt sich nicht bei anderen Gemeinheiten des Straßenbaus wie Schlaglöchern oder Bodenwellen. Nur sehr grobe Stöße meldet die Lenkung unter Poltern an den Fahrer weiter.

Neue, digitale Technik an Bord
Die Sitze sind in allen Richtungen ausreichend groß und vielfältig verstellbar. Daran hat Mazda genauso wenig geändert wie am guten Seitenhalt oder der hohen Sitzposition. Jedoch steht nun eine Lederausstattung in der Aufpreisliste. Chromoptik an den Lüftungsschaltern, etwas dunklere Stoffe sowie Retuschen an den Instrumenten machen den Unterschied zwischen alt und neu aus.

Mehr Extras in der Liste
Etwas deutlicher fallen die Änderungen in der Preisliste ins Auge, denn dort sind nun ein Bose-Soundsystem oder eine 20 Gigabyte große Festplatte für Musik zu haben. Neu ist auch das schlüssellose LogIn-System für 290 Euro Aufpreis, bei dem eine Chipkarte die drahtlose Verbindung zur Bordelektronik übernimmt. Das Auto entriegelt sich von selbst, sobald sich der Fahrer auf Armlänge nähert, die Karte kann in der Hosentasche bleiben. Zum Starten dient ein schlüsselähnlicher Knubbel an der Lenksäule. Ab 1. Juli 2006 hat jedes Mazda-Modell ein digitales Scheckheft serienmäßig, in dem Inspektionen elektronisch aufgezeichnet und zusätzlich auf einem gesicherten Server gespeichert werden.

Wertung

  • ★★★★★★★★☆☆
  • Fazit: Gutes besser gemacht
    Alles in allem ist das Facelift des Mazda 3 optisch zurückhaltend ausgefallen, Mazda hat mehr Energie in die Technik gesteckt. Und das hat sich gelohnt: Agil ist der Drei immer noch, ohne unkomfortabel zu sein. Interessant sind die neuen Extras wie die Festplatte für Musiktitel oder das sehr preiswerte LogIn-System für den schlüssellosen Zugang. Eins hat Mazda allerdings nicht geändert: ESP kostet für die Basisversion Comfort immer noch 520 Euro Aufpreis. Die Preise sind mit dem Facelift nicht gestiegen, damit liegt der Mazda 3 Sport 1.6 MZ-CD Comfort zum Preis von 19.300 Euro auf Augenhöhe mit einem etwa gleich starken Opel Astra 1.9 CDTI, der 18.895 Euro kostet.

  • Antrieb
    80%
    durchzugsstarker und laufruhiger Diesel
    keine weiteren Diesel-Versionen in Deutschland verfügbar
  • Fahrwerk
    90%
    komfortabel und handlich, agile Lenkung
    ESP nicht in allen Versionen Serie
  • Karosserie
    75%
    übersichtlich nach vorn, solide verarbeitet
    nicht ganz optimale Raumausnutzung, dennoch geräumig
  • Kosten
    80%
    gute Serienausstattung, günstige Aufpreise
    viele Extras sind an teure Versionen gekoppelt

Preisliste


Mazda 3 Sport 1.6 MZ-CD Comfort

Grundpreis: 19.300 Euro
Modell Preis in Euro
Exclusive 1.6 MZ-CD 21.300
Top 1.6 MZ-CD 22.900
Active 1.6 MZ-CD 21.300
Ausstattungen Preis in Euro
ABS Serie
ESP 520
Airbag Fahrer Serie
Airbag Beifahrer Serie
Seitenairbags vorn Serie
Kopfairbags vorn Serie
Seitenairbags hinten Serie
Kopfairbags hinten Serie
elektr. Fensterheber vorn Serie
elektr. verstellbare Außenspiegel Serie (beheizbar)
Klimaanlage 1.050
Zentralverriegelung mit Fernbed. Serie
CD-Radio Serie
Metalliclackierung 400
Sitzhöheneinstellung Serie (Fahrer)
DVD-Navigationssystem (für Top und Active) 2.300
Bose-Soundsystem mit 6-fach-CD-Wechsler (für Top) 630
HDD-Music-Box mit 20 GB Festplatte (für Top) 780
Schlüsselloses Zugangs- und Startsystem Log In (für Top) 290

Datenblatt

Motor und Antrieb
Motorart Common-Rail-Turbodiesel-Reihenmotor 
Zylinder
Ventile
Hubraum in ccm 1.560 
Leistung in PS 109 
Leistung in kW 80 
bei U/min 1.750 
Drehmoment in Nm 240 
Antrieb Frontantrieb 
Gänge
Getriebe Schaltung 
Fahrwerk
Radaufhängung vorn Mc-Pherson-Federbeine 
Radaufhängung hinten Multilenker-Achse 
Bremsen vorn innenbelüftete Scheiben, 278 Millimeter 
Bremsen hinten Scheiben, 265 Millimeter 
Wendekreis in m 10,9 
Räder, Reifen vorn 195/65 R15 auf Stahlfelgen 6x15 
Räder, Reifen hinten 195/65 R15 auf Stahlfelgen 6x15 
Lenkung Zahnstangenlenkung mit elektro-hydraulischer Servounterstützung 
Maße und Gewichte
Länge in mm 4.405 
Breite in mm 1.755 
Höhe in mm 1.465 
Radstand in mm 2.640 
Leergewicht in kg 1.350 
Zuladung in kg 475 
Kofferraumvolumen in Liter 346 
Kofferraumvolumen, variabel in Liter 1.285 
Anhängelast, gebremst in kg 1.300 
Dachlast in kg 75 
Tankinhalt in Liter 55 
Kraftstoffart Diesel 
Fahrleistungen / Verbrauch
Höchstgeschwindigkeit in km/h 182 
Beschleunigung 0-100 km/h in Sekunden 11,2 
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km 4,8 
EG-Verbrauch innerorts in Liter/100 km 6,1 
EG-Verbrauch außerorts in Liter/100 km 4,1 
CO2-Emission in g/km 128 
Schadstoffklasse Euro 4 
Fixkosten
Steuer pro Jahr in Euro 247 
Haftpflicht-Klasse 18 
Teilkasko-Klasse 23 
Vollkasko-Klasse 19 
Service-Intervalle 20.000 Kilometer oder 12 Monate 
Garantie 3 Jahre oder 100.000 Kilometer 

Bildergalerie: Neu: Mazda 3