Wir sind heil froh. Der neue Chrysler 300C sieht genauso aus wie der alte. Glück gehabt. Schließlich kommt das kantige brachiale Festungsdesign des Amis gut an bei den Kunden, jede Veränderung wäre unnötig und verfrüht. Wer die winzigen Retuschen im Äußeren entdeckt, muss ein außergewöhnlich begabter Chrysler-Kenner sein.
Spart Chrom
An der Front des 300C des Modelljahrs 2008 hat sich konsequenterweise gar nichts getan. Der eigenständige bullige Auftritt bleibt unberührt. In Amerika sehen sich böse Buben jetzt sogar mit 300Cs als Polizeiwagen konfrontiert – der Touring wird dort als Dodge Magnum und die Limousine als Dodge Charger verkauft. Damit gelingt es Chrysler so nach und nach, das in den USA in Vergessenheit geratene Kombi-Segment wieder zu beleben. Zurück zum Design: An der Seite zeigt Chrysler unverhohlen Lust am Sparen: Die Chrom-Zierleiste hört jetzt in der Vordertür auf und geht nicht mehr bis zum Radhaus. Das fällt keinem auf und bei zigtausend verkauften Fahrzeugen wird sich das für Chrysler sogar rechnen. Material, Verarbeitung, Transport, Montage – alles fällt für diesen kleinen Chromzipfel weg. Am Heck ist beim Touring wiederum nichts passiert – weshalb er, obwohl wir ihn getestet haben, erst am Ende unserer Bildergalerie auftaucht. Die Limousine bekommt leicht modifizierte Heckleuchten und die dritte Bremsleuchte ist aus der Heckscheibe in den oberen Bereich des Kofferraumdeckels gerutscht.
Deutschland mischt sich ein
Beim Innenraum des 300C hat Chrysler deutlich radikaler zugeschlagen. Besonders auf Wunsch der deutschen Chrysler-Abteilung wurde das Interieur aufgewertet. Außerdem wird jetzt auch ein sich hierzulande gut zu verkaufendes dunkles Farbschema angeboten. Wer die alten, etwas billig wirkenden hellgrauen Farben mag, kann sie aber nach wie vor bekommen. Wie auch beim Grand Cherokee so ist jetzt das Armaturenbrett des 300C mit einer kratzunempfindlichen Soft-Touch-Oberfläche überzogen. Die Armauflagen in den Türen wurden weicher und die Instrumente werkeln vor einer grünlichen Hintergrundbeleuchtung. Fürs Topmodell SRT8 gibt es in Sachen Ausstattung eine Premiere: Ab sofort ist ein auf Infrarot-Basis arbeitender Abstandsregel-Tempomat verfügbar. Und auch für die Sicherheit kommt noch was hinzu: Seitenairbags ergänzen nun die Schutzsysteme im 300C.
Kaffeetasse im Diodenlicht
In Europa spielt er quasi keine Rolle, in Amerika lässt sich ein Auto ohne ihn kaum verkaufen: der Becherhalter. Damit dieses Prestigeobjekt nicht mehr mit einem dunklen Loch auf die Kaffeetasse wartet, erhellen jetzt Leuchtdioden das kleine Rund. Aber obwohl Chrysler das Budget für den Wechsel aufs neue Modelljahr vornehmlich und spürbar in die Aufwertung des Interieurs gesteckt hat, bleibt da noch ein Haar in der Suppe: Die an den äußeren Enden viel zu weichen, mit einer unsagbar klobigen Lampe verunstalteten Sonnenblenden. Diese ziehen sich durch die gesamte Modellpalette von Chrysler, Jeep und Dodge. Vor Jahren wäre uns das in einem amerikanischen Fahrzeug gar nicht aufgefallen, jetzt, wo alles besser geworden ist, gilt es halt noch die letzten Kleinigkeiten auszumerzen.
Sitze für die weite Reise
Platz gibt es im 300C ohne Ende. Weder vorne noch hinten wird ein Passagier in unnatürlichen Stresshaltungen ausharren müssen. Die Sitze erfüllen ohne Wenn und Aber unsere Erwartungen: Sehr breit, lange Beinauflagefläche und eine bequeme Polsterung sorgen für Reisetauglichkeit. Sportlich wirkt das Gestühl auf Grund des minimalen Seitenhalts allerdings nicht. Das Einzige, was im 300C recht eng ist: der sogenannte Angstgriff über der Beifahrertür. Zeitgenossen mit großen Pranken werden diese Haltevorrichtung erst ein wenig ausleiern müssen, bevor sie dort bequem ihre Hand parken können. Und was fühlen die Hände noch? Ein Stück Geschichte: Sowohl Tempomat- als auch Blinkhebel kennen wir aus diversen Mercedes-Modellen und erinnern uns an die 2007 geschiedene Ehe zwischen Daimler und Chrysler.
Zwitterwesen
Außen brachial, innen nahe am europäischen Standard, ist das Fahrwerk des 300C zwischen den Welten hängen geblieben. Die weiche Federung lässt die Räder spielend in jedes Schlagloch plumpsen, eine harte Dämpfung sorgt dafür, dass jegliches Nachschwingen im Keim erstickt wird. Damit sind wir sowohl auf zerschlissenen Dorfstraßen als auch auf der deutschen Autobahn gut unterwegs. Aber ein etwas stimmigeres Fahrwerk mit leicht verhärteter Federung wäre für unsere Breiten perfekt. Ähnlich sieht es mit der Lenkung aus: In der Mittellage bietet sie immer noch das gewisse Etwas an Spiel, was amerikanische Fahrzeuge früher im Überschwang boten. Aber nach außen hin verhärtet sie gut und führt den Wagen präzise um jede Biege. Auch präzise und dazu noch kräftig mit Tendenz zur Bissigkeit: die Bremsen. Sie bringen das bis zu beinahe 2,4 Tonnen schwere Fahrzeug jederzeit auf kurzem Weg zum Stehen. Für den Erfolg am designorientierten Markt nicht ganz unwichtig: Die Bremsen greifen jetzt unter neuen Felgendesigns zu – eine weitere kleine Außen-Änderung, die das Modelljahr 2008 beim 300C mit sich bringt.
Irgendwie ziviler
Nach unseren Erfahrungen mit dem beim Anlassen extrem rauen 3,0-Liter-Diesel im Jeep Grand Cherokee sind wir gewarnt: Genau das gleiche Aggregat verrichtet in unserem 300C seinen Dienst. Aber im Chrysler kommt uns das Triebwerk vom ersten Moment an deutlich kultivierter vor. Anscheinend hat man hier mehr Dämmmaterialien verbaut, um den Reisekomfort zu erhöhen – mit Erfolg. Der Selbstzünder grummelt ganz leise vor sich hin und hält seine 218 Pferde stets im Zaum. Zwar fällt die Tempo-100-Marke in 8,6 Sekunden, aber auch beim intensiven Beschleunigen wird der Ami nicht laut. Insgesamt geht es hoch bis 227 km/h, wobei im Schnitt 8,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer für den Vortrieb herhalten müssen. Das enorme Drehmoment von 510 Newtonmetern zwischen 1.600 und 2.800 U/min wird mit 220 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer vergolten.
Automatisch alles im Griff
Schalten lässt der Amerikaner automatisch. Fünf Stufen bringt die Automatik mit und ihre Arbeit verrichtet sie auffallend unspektakulär. Immer liegt der richtige Gang an, sanft gleiten die Stufen dahin. Wir konnten zu keinem Zeitpunkt feststellen, dass sich das Schaltwerk verschluckt oder zu hoch dreht. In ihrer ruhigen Art passt die Automatik gut zum Diesel-Triebwerk.
Spart Chrom
An der Front des 300C des Modelljahrs 2008 hat sich konsequenterweise gar nichts getan. Der eigenständige bullige Auftritt bleibt unberührt. In Amerika sehen sich böse Buben jetzt sogar mit 300Cs als Polizeiwagen konfrontiert – der Touring wird dort als Dodge Magnum und die Limousine als Dodge Charger verkauft. Damit gelingt es Chrysler so nach und nach, das in den USA in Vergessenheit geratene Kombi-Segment wieder zu beleben. Zurück zum Design: An der Seite zeigt Chrysler unverhohlen Lust am Sparen: Die Chrom-Zierleiste hört jetzt in der Vordertür auf und geht nicht mehr bis zum Radhaus. Das fällt keinem auf und bei zigtausend verkauften Fahrzeugen wird sich das für Chrysler sogar rechnen. Material, Verarbeitung, Transport, Montage – alles fällt für diesen kleinen Chromzipfel weg. Am Heck ist beim Touring wiederum nichts passiert – weshalb er, obwohl wir ihn getestet haben, erst am Ende unserer Bildergalerie auftaucht. Die Limousine bekommt leicht modifizierte Heckleuchten und die dritte Bremsleuchte ist aus der Heckscheibe in den oberen Bereich des Kofferraumdeckels gerutscht.
Deutschland mischt sich ein
Beim Innenraum des 300C hat Chrysler deutlich radikaler zugeschlagen. Besonders auf Wunsch der deutschen Chrysler-Abteilung wurde das Interieur aufgewertet. Außerdem wird jetzt auch ein sich hierzulande gut zu verkaufendes dunkles Farbschema angeboten. Wer die alten, etwas billig wirkenden hellgrauen Farben mag, kann sie aber nach wie vor bekommen. Wie auch beim Grand Cherokee so ist jetzt das Armaturenbrett des 300C mit einer kratzunempfindlichen Soft-Touch-Oberfläche überzogen. Die Armauflagen in den Türen wurden weicher und die Instrumente werkeln vor einer grünlichen Hintergrundbeleuchtung. Fürs Topmodell SRT8 gibt es in Sachen Ausstattung eine Premiere: Ab sofort ist ein auf Infrarot-Basis arbeitender Abstandsregel-Tempomat verfügbar. Und auch für die Sicherheit kommt noch was hinzu: Seitenairbags ergänzen nun die Schutzsysteme im 300C.
Kaffeetasse im Diodenlicht
In Europa spielt er quasi keine Rolle, in Amerika lässt sich ein Auto ohne ihn kaum verkaufen: der Becherhalter. Damit dieses Prestigeobjekt nicht mehr mit einem dunklen Loch auf die Kaffeetasse wartet, erhellen jetzt Leuchtdioden das kleine Rund. Aber obwohl Chrysler das Budget für den Wechsel aufs neue Modelljahr vornehmlich und spürbar in die Aufwertung des Interieurs gesteckt hat, bleibt da noch ein Haar in der Suppe: Die an den äußeren Enden viel zu weichen, mit einer unsagbar klobigen Lampe verunstalteten Sonnenblenden. Diese ziehen sich durch die gesamte Modellpalette von Chrysler, Jeep und Dodge. Vor Jahren wäre uns das in einem amerikanischen Fahrzeug gar nicht aufgefallen, jetzt, wo alles besser geworden ist, gilt es halt noch die letzten Kleinigkeiten auszumerzen.
Sitze für die weite Reise
Platz gibt es im 300C ohne Ende. Weder vorne noch hinten wird ein Passagier in unnatürlichen Stresshaltungen ausharren müssen. Die Sitze erfüllen ohne Wenn und Aber unsere Erwartungen: Sehr breit, lange Beinauflagefläche und eine bequeme Polsterung sorgen für Reisetauglichkeit. Sportlich wirkt das Gestühl auf Grund des minimalen Seitenhalts allerdings nicht. Das Einzige, was im 300C recht eng ist: der sogenannte Angstgriff über der Beifahrertür. Zeitgenossen mit großen Pranken werden diese Haltevorrichtung erst ein wenig ausleiern müssen, bevor sie dort bequem ihre Hand parken können. Und was fühlen die Hände noch? Ein Stück Geschichte: Sowohl Tempomat- als auch Blinkhebel kennen wir aus diversen Mercedes-Modellen und erinnern uns an die 2007 geschiedene Ehe zwischen Daimler und Chrysler.
Zwitterwesen
Außen brachial, innen nahe am europäischen Standard, ist das Fahrwerk des 300C zwischen den Welten hängen geblieben. Die weiche Federung lässt die Räder spielend in jedes Schlagloch plumpsen, eine harte Dämpfung sorgt dafür, dass jegliches Nachschwingen im Keim erstickt wird. Damit sind wir sowohl auf zerschlissenen Dorfstraßen als auch auf der deutschen Autobahn gut unterwegs. Aber ein etwas stimmigeres Fahrwerk mit leicht verhärteter Federung wäre für unsere Breiten perfekt. Ähnlich sieht es mit der Lenkung aus: In der Mittellage bietet sie immer noch das gewisse Etwas an Spiel, was amerikanische Fahrzeuge früher im Überschwang boten. Aber nach außen hin verhärtet sie gut und führt den Wagen präzise um jede Biege. Auch präzise und dazu noch kräftig mit Tendenz zur Bissigkeit: die Bremsen. Sie bringen das bis zu beinahe 2,4 Tonnen schwere Fahrzeug jederzeit auf kurzem Weg zum Stehen. Für den Erfolg am designorientierten Markt nicht ganz unwichtig: Die Bremsen greifen jetzt unter neuen Felgendesigns zu – eine weitere kleine Außen-Änderung, die das Modelljahr 2008 beim 300C mit sich bringt.
Irgendwie ziviler
Nach unseren Erfahrungen mit dem beim Anlassen extrem rauen 3,0-Liter-Diesel im Jeep Grand Cherokee sind wir gewarnt: Genau das gleiche Aggregat verrichtet in unserem 300C seinen Dienst. Aber im Chrysler kommt uns das Triebwerk vom ersten Moment an deutlich kultivierter vor. Anscheinend hat man hier mehr Dämmmaterialien verbaut, um den Reisekomfort zu erhöhen – mit Erfolg. Der Selbstzünder grummelt ganz leise vor sich hin und hält seine 218 Pferde stets im Zaum. Zwar fällt die Tempo-100-Marke in 8,6 Sekunden, aber auch beim intensiven Beschleunigen wird der Ami nicht laut. Insgesamt geht es hoch bis 227 km/h, wobei im Schnitt 8,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer für den Vortrieb herhalten müssen. Das enorme Drehmoment von 510 Newtonmetern zwischen 1.600 und 2.800 U/min wird mit 220 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer vergolten.
Automatisch alles im Griff
Schalten lässt der Amerikaner automatisch. Fünf Stufen bringt die Automatik mit und ihre Arbeit verrichtet sie auffallend unspektakulär. Immer liegt der richtige Gang an, sanft gleiten die Stufen dahin. Wir konnten zu keinem Zeitpunkt feststellen, dass sich das Schaltwerk verschluckt oder zu hoch dreht. In ihrer ruhigen Art passt die Automatik gut zum Diesel-Triebwerk.
Wertung
Preisliste
Chrysler 300C | |
Grundpreis: | 42.590 Euro |
Modell | Preis in Euro |
Chrysler SRT8 6.1 Touring | 64.590 |
Chrysler 3.0 CRD Limousine | 39.890 |
Chrysler 5.7 V8 HEMI Touring | 56.290 |
Chrysler 5.7 V8 HEMI Limousine | 53.590 |
Chrysler 3.0 CRD Touring | 42.590 |
Chrysler SRT8 6.1 Limousine | 61.290 |
Ausstattungen | Preis in Euro |
ABS | Serie |
ESP | Serie |
ASR | Serie |
Airbag Fahrer | Serie |
Airbag Beifahrer | Serie |
Seitenairbags vorn | Serie |
Kopfairbags vorn | Serie |
Kopfairbags hinten | Serie |
elektr. Fensterheber vorn | Serie |
elektr. Fensterheber hinten | Serie |
elektr. verstellbare Außenspiegel | Serie |
Klimaautomatik | Serie |
Zentralverriegelung mit Fernbed. | Serie |
Automatikgetriebe | Serie |
CD-Radio | Serie |
MP3 | Serie |
Metalliclackierung | 790 |
Leichtmetallfelgen | 18 Zoll Serie |
Sitzhöheneinstellung | Serie |
Tempomat | Serie |
Xenonlicht | Serie |
Nebelscheinwerfer | Serie |
Reifendruck-Kontrollsystem | Serie |
Alarmanlage | Serie |
Innenspiegel automatisch abblendend | Serie |
Einparkhilfe hinten | Serie |
Regensensor für Scheibenwischerautomatik | Serie |
Dachreling | Serie |
Datenblatt
Motor und Antrieb | |
Motorart | Common-Rail-Turbodiesel |
Zylinder | 6 |
Ventile | 4 |
Hubraum in ccm | 2.987 |
Leistung in PS | 218 |
Leistung in kW | 160 |
bei U/min | 1.600–2.800 |
Drehmoment in Nm | 510 |
Antrieb | Heckantrieb |
Gänge | 5 |
Getriebe | Automatik |
Fahrwerk | |
Spurweite vorn in mm | 1.600 |
Spurweite hinten in mm | 1.605 |
Wendekreis in m | 11,9 |
Räder, Reifen vorn | 225/60 R18 |
Räder, Reifen hinten | 225/60 R18 |
Maße und Gewichte | |
Länge in mm | 5.015 |
Breite in mm | 1.880 |
Höhe in mm | 1.475 |
Radstand in mm | 3.050 |
Leergewicht in kg | 1.945–2.030 |
Zuladung in kg | 330 |
Kofferraumvolumen in Liter | 772 |
Anhängelast, gebremst in kg | 1.900 |
Tankinhalt in Liter | 72 |
Kraftstoffart | Diesel |
Fahrleistungen / Verbrauch | |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 227 |
Beschleunigung 0-100 km/h in Sekunden | 8,6 |
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km | 8,3 |
EG-Verbrauch innerorts in Liter/100 km | 10,9 |
EG-Verbrauch außerorts in Liter/100 km | 6,8 |
CO2-Emission in g/km | 220 |
Schadstoffklasse | Euro 4 |