Es werde Luft! Ein schönes Cabriolet wünscht sich (fast) jedermann in Frühjahr und Sommer. Dann heißt es: Dach auf und den warmen Wind ins Haar lassen. Je nach Lust und Laune (und nach Motorisierung des Wagens) kann man diesen Wind als wärmendes Lüftchen, als warmen Strom oder als heißen Sturm empfinden. Wir haben für unseren Vergleich zwei Autos ausgesucht, die eher die Sturm-Kandidaten sind, obwohl das natürlich nicht wörtlich zu nehmen ist: Zum einen das hierzulande noch recht neue und nur wenig bekannte Infiniti G37 Cabriolet mit 320 PS aus 3,7 Liter Hubraum und zum anderen das Audi S5 Cabriolet mit 333 Pferdestärken, die von einem Dreiliter produziert werden.
KAROSSERIE/INNENRAUM
Bei der Gestaltung der Karosserien unterscheiden sich die beiden Vergleichsautos deutlich. Der Infiniti entpuppt sich dabei als Wolf im Schafspelz: Mit seiner geschwungenen, eleganten Form verrät das Edel-Cabrio der Nissan-Tochter mit keiner Silbe, dass bei Bedarf über 300 Pferdestärken abgerufen werden können. Nur die beachtlichen 19-Zöller und die Endrohre links und rechts würzen den Anblick mit einer Fingerspitze voll Dynamik. Deutlich mehr auf Sport gebürstet kommt der Audi daher: Wo ,S" dransteht, ist auch ,S" drunter. Und so verleugnet der S5 keinesfalls seine durchtrainierten Muskeln. Unser Testwagen steht ebenfalls auf 19-Zöllern, die Präsenz wird untermalt von Chrom an Frontscheibenrahmen, Außenspiegelkappen und von Längsstreben am Kühler. Vier Endrohre grüßen nach hinten und ,S5"-Schriftzüge künden dezent, aber wirkungsvoll vom starken Potenzial.
Dachöffnung: 15 und 25 Sekunden
Während der Audi seine Stoffmütze auf Knopfdruck nach 15 Sekunden im Stauabteil abgelegt hat, braucht der Infiniti 25 Sekunden für die Faltung seiner Blechhaube. Beim G37 muss man das Verdeck im Stand öffnen, beim S5 funktioniert das auch bis 50 km/h. Dass beim Infiniti nicht wie beim Audi eine Taste alle vier Fenster heben und senken kann, ist ein kleines Komfortmanko. Beide Dächer verschwinden im Heck und nehmen dort den Koffern Raum weg. Hier zeigen sich große Differenzen: Beim S5 schrumpft das Ladevolumen von 380 auf 320 Liter, im Infiniti verkleinert sich das Abteil von 366 Liter auf Aktentaschengröße.
Mehr Platz im Audi
Für eine längere Reise eignet sich der Audi in diesem Punkt wesentlich besser. Beim Sitzkomfort sind die Unterschiede nicht so gravierend. Im Infiniti sind wir auf dem vorderen Gestühl sehr bequem und mit viel Seitenhalt untergebracht. Die Innenarchitektur des noblen Asiaten passt zum Außeneindruck. Gebettet in beheiz- und kühlbarem Leder fühlen wir uns im warmen Ambiente wie zu Hause. Im S5 sind ab Werk Sportsitze montiert, die gleichermaßen langsteckentauglich wie serpentineneinladend ausgelegt sind. Die dunkle Einrichtung unseres Test-Audis geht deutlich mehr in Richtung Sportstudio, aber auch hier bieten weiß vernähtes Leder und Alu-Applikationen viel Luxusflair.
Infiniti: Steile Lehnen
Schauen wir in die zweite Reihe: Hier sind bei beiden Cabriolets die Passagiere mehr ,untergebracht" als ,zu Gast". Im Audi ist allerdings bei geschlossenem Dach die Kopffreiheit besser und die Lehnen stehen weniger steil. Auf längeren Ausflügen kann man beide Autos übrigens problemlos offen fahren: Wenn die Seitenscheiben oben sind und jeweils das Windschott aus dem Kofferraum genommen und montiert wurde, sind sowohl Audi als auch Infiniti recht zugarm.
MOTOR/GETRIEBE
Im Infiniti powert ein 3,7-Liter-V6 mit einer Höchstleistung von 320 PS. Der Saugmotor klingt im Stand und in niedrigen Drehzahlbereichen kraftvoll und leise, wird aber beim Hochdrehen eher laut als kernig. Gekoppelt ist das Aggregat an eine adaptive Siebengang-Automatik, die in einem manuellen Modus auch mit den Händen am Hebel oder per Wippen am Lenkrad geschaltet werden kann. Dass sich das Getriebe dem Fahrstil anpasst, hat einen Nachteil: Nach längerem Cruisen wird der fordernde Kickdown-Tritt aufs Gaspedal erst nach einer Gedenksekunde in Vortrieb umgesetzt. Dafür aber sprintet das Cabrio dann mit Macht voran und reagiert spontan auf Zwischengas-Stöße. Bei normaler Fahrt verrichtet die Box ihren Dienst nahezu unbemerkt und schaltet die Gänge sehr sanft.
Audi S5: 333 PS starker Dreiliter
Im S5 kümmert sich ein 333 PS starker Dreiliter um mächtig Vortrieb. Der V6 wird von einem Kompressor in Form eines Roots-Gebläses bereits im unteren Drehzahlbereich unterstützt und entsprechend bissig ist der Vortrieb vom Start weg: Die Sprintzeit von 5,6 Sekunden auf Tempo 100 steht spürbar nicht nur auf dem Papier. Die Kombination mit einem fast ruckfrei schaltenden Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ist eine feine Sache. Die Gangwechsel erfolgen nahezu unbemerkt. Auch beim Audi kann, wer mag, die Gänge selbst per Paddles am Lenkrad oder in einer zweiten Gasse wechseln. Der Klang der Maschine ist kernig, aber keinesfalls laut. Im Gegenteil: Sie dürfte fast noch ein bisschen satter klingen, aber Audi hat den Sound der S-Modelle von vorn herein klanglich gedrosselt.
Verbrauch: Beide über 10 Liter
Bei den Verbrauchswerten unterscheiden sich die beiden Nobel-Cabriolets: Audi nennt einen Durchschnittswert von 9,7 Liter auf 100 Kilometer, der Infiniti soll sich laut Werksangabe 11,4 Liter genehmigen. Diese Zahlen haben wir bei unserem Test nicht geschafft: Für den Ingolstädter haben wir einen Schnitt von 10,6 Liter ermittelt, der Infinit benötigte 13,2 Liter.
FAHRWERK/LENKUNG
Unterschiede zeigen sich auch bei den Fahreigenschaften: Der Infiniti lässt sich sehr leicht lenken, die Steuerung wirkt besonders in Mittellage indirekt. Das Fahrwerk ist gut gefedert und bügelt auch eine unebene Straße recht sauber aus. Dennoch lässt sich das Nobel-Mobil recht schwungvoll und sportlich über gewundene Straßenabschnitte bewegen. Wer mit bösem Willen versucht, den Wagen zum Ausbrechen zu zwingen, wird enttäuscht: Das ESP verhindert solches Tun vehement schon im Ansatz. Und zwar so sanft, dass man es oft nur an der blinkenden Kontrolllampe bemerkt.
Audi: ,S" wie ,Sport"
Der S5, der das ,S" für ,Sport" bereits im Namen trägt, ist viel deutlicher in Richtung Fahrdynamik und Agilität getrimmt. Das spüren wir natürlich auch am serienmäßigen Sportfahrwerk. Auf normalen Straßen fällt die recht straffe Abstimmung der Dämpfer auf, da kurze Stöße spürbar nach innen gemeldet werden. Bei schneller Kurvenfahrt ist unser Test-S5 dank Allradantrieb quattro und optionalem Sportdifferenzial mit variabler Kraftverteilung an der Hinterachse und direkt agierender Dynamiklenkung eine reine Sportmaschine. Mit Hilfe der auf Wunsch erhältlichen Fahrdynamik-Regelung ,drive select" können wir in unserem Testwagen die Abstimmung der Lenkung, die Spontanität der Gasannahme, das Sportdifferenzial und die Schaltpunkte auf Knopfdruck in den Modi ,Comfort", ,Normal" und ,Sport" einstellen oder ein vorher definiertes Setup mittels einer ,Individual"-Taste speichern.
AUSSTATTUNG/PREIS
Große Differenzen ergeben sich beim Vergleich der Kassenzettel: Der Infiniti steht in der Top-Ausstattung ,GT Premium" und Automatikgetriebe für 56.630 Euro in der Liste. Für dieses Geld ist der Wagen nahezu komplett ausgestattet, auch Features wie eine Rückfahrkamera, ein Festplatten-Navigationssystem, Bose-Sound und eine Lederausstattung sind bereits dabei. Bei unserem Testauto kommen noch ein Abstandstempomat und Metallic-Lack hinzu. Beides hat den Gesamtpreis auf 58.330 Euro summiert. Da kann der Audi nicht mithalten: Sein Basispreis beträgt 61.950 Euro. Er wird mit einem Leder-Alcantara-Bezug der Sportsitze, einem Akustikverdeck, dem DSG-Getriebe und dem Allradantrieb geliefert. In der Summe kommt unser Testkandidat auf einen Preis von 78.274 Euro.
KAROSSERIE/INNENRAUM
Bei der Gestaltung der Karosserien unterscheiden sich die beiden Vergleichsautos deutlich. Der Infiniti entpuppt sich dabei als Wolf im Schafspelz: Mit seiner geschwungenen, eleganten Form verrät das Edel-Cabrio der Nissan-Tochter mit keiner Silbe, dass bei Bedarf über 300 Pferdestärken abgerufen werden können. Nur die beachtlichen 19-Zöller und die Endrohre links und rechts würzen den Anblick mit einer Fingerspitze voll Dynamik. Deutlich mehr auf Sport gebürstet kommt der Audi daher: Wo ,S" dransteht, ist auch ,S" drunter. Und so verleugnet der S5 keinesfalls seine durchtrainierten Muskeln. Unser Testwagen steht ebenfalls auf 19-Zöllern, die Präsenz wird untermalt von Chrom an Frontscheibenrahmen, Außenspiegelkappen und von Längsstreben am Kühler. Vier Endrohre grüßen nach hinten und ,S5"-Schriftzüge künden dezent, aber wirkungsvoll vom starken Potenzial.
Dachöffnung: 15 und 25 Sekunden
Während der Audi seine Stoffmütze auf Knopfdruck nach 15 Sekunden im Stauabteil abgelegt hat, braucht der Infiniti 25 Sekunden für die Faltung seiner Blechhaube. Beim G37 muss man das Verdeck im Stand öffnen, beim S5 funktioniert das auch bis 50 km/h. Dass beim Infiniti nicht wie beim Audi eine Taste alle vier Fenster heben und senken kann, ist ein kleines Komfortmanko. Beide Dächer verschwinden im Heck und nehmen dort den Koffern Raum weg. Hier zeigen sich große Differenzen: Beim S5 schrumpft das Ladevolumen von 380 auf 320 Liter, im Infiniti verkleinert sich das Abteil von 366 Liter auf Aktentaschengröße.
Mehr Platz im Audi
Für eine längere Reise eignet sich der Audi in diesem Punkt wesentlich besser. Beim Sitzkomfort sind die Unterschiede nicht so gravierend. Im Infiniti sind wir auf dem vorderen Gestühl sehr bequem und mit viel Seitenhalt untergebracht. Die Innenarchitektur des noblen Asiaten passt zum Außeneindruck. Gebettet in beheiz- und kühlbarem Leder fühlen wir uns im warmen Ambiente wie zu Hause. Im S5 sind ab Werk Sportsitze montiert, die gleichermaßen langsteckentauglich wie serpentineneinladend ausgelegt sind. Die dunkle Einrichtung unseres Test-Audis geht deutlich mehr in Richtung Sportstudio, aber auch hier bieten weiß vernähtes Leder und Alu-Applikationen viel Luxusflair.
Infiniti: Steile Lehnen
Schauen wir in die zweite Reihe: Hier sind bei beiden Cabriolets die Passagiere mehr ,untergebracht" als ,zu Gast". Im Audi ist allerdings bei geschlossenem Dach die Kopffreiheit besser und die Lehnen stehen weniger steil. Auf längeren Ausflügen kann man beide Autos übrigens problemlos offen fahren: Wenn die Seitenscheiben oben sind und jeweils das Windschott aus dem Kofferraum genommen und montiert wurde, sind sowohl Audi als auch Infiniti recht zugarm.
MOTOR/GETRIEBE
Im Infiniti powert ein 3,7-Liter-V6 mit einer Höchstleistung von 320 PS. Der Saugmotor klingt im Stand und in niedrigen Drehzahlbereichen kraftvoll und leise, wird aber beim Hochdrehen eher laut als kernig. Gekoppelt ist das Aggregat an eine adaptive Siebengang-Automatik, die in einem manuellen Modus auch mit den Händen am Hebel oder per Wippen am Lenkrad geschaltet werden kann. Dass sich das Getriebe dem Fahrstil anpasst, hat einen Nachteil: Nach längerem Cruisen wird der fordernde Kickdown-Tritt aufs Gaspedal erst nach einer Gedenksekunde in Vortrieb umgesetzt. Dafür aber sprintet das Cabrio dann mit Macht voran und reagiert spontan auf Zwischengas-Stöße. Bei normaler Fahrt verrichtet die Box ihren Dienst nahezu unbemerkt und schaltet die Gänge sehr sanft.
Audi S5: 333 PS starker Dreiliter
Im S5 kümmert sich ein 333 PS starker Dreiliter um mächtig Vortrieb. Der V6 wird von einem Kompressor in Form eines Roots-Gebläses bereits im unteren Drehzahlbereich unterstützt und entsprechend bissig ist der Vortrieb vom Start weg: Die Sprintzeit von 5,6 Sekunden auf Tempo 100 steht spürbar nicht nur auf dem Papier. Die Kombination mit einem fast ruckfrei schaltenden Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ist eine feine Sache. Die Gangwechsel erfolgen nahezu unbemerkt. Auch beim Audi kann, wer mag, die Gänge selbst per Paddles am Lenkrad oder in einer zweiten Gasse wechseln. Der Klang der Maschine ist kernig, aber keinesfalls laut. Im Gegenteil: Sie dürfte fast noch ein bisschen satter klingen, aber Audi hat den Sound der S-Modelle von vorn herein klanglich gedrosselt.
Verbrauch: Beide über 10 Liter
Bei den Verbrauchswerten unterscheiden sich die beiden Nobel-Cabriolets: Audi nennt einen Durchschnittswert von 9,7 Liter auf 100 Kilometer, der Infiniti soll sich laut Werksangabe 11,4 Liter genehmigen. Diese Zahlen haben wir bei unserem Test nicht geschafft: Für den Ingolstädter haben wir einen Schnitt von 10,6 Liter ermittelt, der Infinit benötigte 13,2 Liter.
FAHRWERK/LENKUNG
Unterschiede zeigen sich auch bei den Fahreigenschaften: Der Infiniti lässt sich sehr leicht lenken, die Steuerung wirkt besonders in Mittellage indirekt. Das Fahrwerk ist gut gefedert und bügelt auch eine unebene Straße recht sauber aus. Dennoch lässt sich das Nobel-Mobil recht schwungvoll und sportlich über gewundene Straßenabschnitte bewegen. Wer mit bösem Willen versucht, den Wagen zum Ausbrechen zu zwingen, wird enttäuscht: Das ESP verhindert solches Tun vehement schon im Ansatz. Und zwar so sanft, dass man es oft nur an der blinkenden Kontrolllampe bemerkt.
Audi: ,S" wie ,Sport"
Der S5, der das ,S" für ,Sport" bereits im Namen trägt, ist viel deutlicher in Richtung Fahrdynamik und Agilität getrimmt. Das spüren wir natürlich auch am serienmäßigen Sportfahrwerk. Auf normalen Straßen fällt die recht straffe Abstimmung der Dämpfer auf, da kurze Stöße spürbar nach innen gemeldet werden. Bei schneller Kurvenfahrt ist unser Test-S5 dank Allradantrieb quattro und optionalem Sportdifferenzial mit variabler Kraftverteilung an der Hinterachse und direkt agierender Dynamiklenkung eine reine Sportmaschine. Mit Hilfe der auf Wunsch erhältlichen Fahrdynamik-Regelung ,drive select" können wir in unserem Testwagen die Abstimmung der Lenkung, die Spontanität der Gasannahme, das Sportdifferenzial und die Schaltpunkte auf Knopfdruck in den Modi ,Comfort", ,Normal" und ,Sport" einstellen oder ein vorher definiertes Setup mittels einer ,Individual"-Taste speichern.
AUSSTATTUNG/PREIS
Große Differenzen ergeben sich beim Vergleich der Kassenzettel: Der Infiniti steht in der Top-Ausstattung ,GT Premium" und Automatikgetriebe für 56.630 Euro in der Liste. Für dieses Geld ist der Wagen nahezu komplett ausgestattet, auch Features wie eine Rückfahrkamera, ein Festplatten-Navigationssystem, Bose-Sound und eine Lederausstattung sind bereits dabei. Bei unserem Testauto kommen noch ein Abstandstempomat und Metallic-Lack hinzu. Beides hat den Gesamtpreis auf 58.330 Euro summiert. Da kann der Audi nicht mithalten: Sein Basispreis beträgt 61.950 Euro. Er wird mit einem Leder-Alcantara-Bezug der Sportsitze, einem Akustikverdeck, dem DSG-Getriebe und dem Allradantrieb geliefert. In der Summe kommt unser Testkandidat auf einen Preis von 78.274 Euro.