,Cabrios zu entwickeln, macht immer Spaß." Ulrich Hackenberg merkt man an, dass er stolz auf sein jüngstes Baby ist. Der VW-Entwicklungsvorstand hat sich nicht etwa im Phaeton vom Flughafen zum Veranstaltungsort an der Côte d`Azur chauffieren lassen. Er hat die Gelegenheit für eine Spritztour im neuen Golf Cabriolet genutzt. Denn nach dem Entwickeln macht Hackenberg auch das Fahren mit seinem offenen Auto Spaß. Beim neuen Golf Cabriolet völlig zurecht, wie wir finden.
Neun Jahre Pause
Nach neun Jahren Pause erweckt Volkswagen ab dem 17. Juni 2011 den Frischluft-Golf zu neuem Leben – und macht sich damit hauseigene Konkurrenz zum Eos. Das Klappdach-Cabrio verkauft sich zwar nicht schlecht, aber so richtig warm geworden sind mit dem Eos weder die Kunden noch die VW-Verantwortlichen. Deshalb jetzt also die Rückkehr zur kleineren, preiswerteren Open-Air-Variante mit Stoffmütze. Tradition wird beim Golf Cabriolet groß geschrieben. So darf der Hinweis auf den Urahnen aller offenen VW, das Käfer Cabriolet, natürlich ebenso wenig fehlen wie die Rückbesinnung auf den ersten offenen Golf von 1979.
Der Henkel ist weg
Und doch fehlt bei der neuesten Generation auf Basis des Golf VI ein entscheidendes Merkmal seiner Vorgänger: der Überrollbügel. Einst in erster Linie Sicherheitsaspekten geschuldet, entwickelte sich der markante ,Henkel" zu einem charakteristischen Erkennungszeichen für den offenen Golf – ganz egal, ob man das jetzt mochte oder nicht. Heutzutage fahren im Falle eines Überschlags zum Schutz der Passagiere binnen 0,25 Sekunden zwei Module hinter den Fondkopfstützen aus. Ein festerer Rahmen für die Windschutzscheibe sowie Verstärkungen am Unterboden, an den Seitenteilen, den Querträgern sowie den Türen verbessern zusätzlich die Karosseriesteifigkeit. Front- und in die Sitze integrierte Kopf-Thorax-Airbags tragen ebenfalls zur Sicherheit der Insassen bei.
Frischluft-Feeling erster Güte
Dem neuen Golf Cabriolet tut die zeitgemäße Optik ohne Überrollbügel gut. Der einstige Spitzname ,Erdbeerkörbchen" klang zwar nett, aber doch auch wie aus einer längst vergangenen Zeit. Das jetzt 4,25 Meter lange Fahrzeug wirkt bei offenem Verdeck gestreckter und eleganter als die etwas pummeligen Vorgänger. Offen bietet der Golf Frischluft-Feeling erster Güte. Die stärker geneigte Windschutzscheibe und die – bei Bedarf komplett versenkbaren Seitenscheiben – lassen genügend frische Luft in den Passagierraum strömen. Das ist beim gemütlichen Cruisen äußerst angenehm. Absolut zu empfehlen ist das Windschott, für das allerdings 315 Euro extra fällig werden. Es reduziert Luftverwirbelungen spürbar und erlaubt so auch offene Ausfahrten auf der Autobahn, die bis Tempo 130 gut erträglich bleiben.
Verdeck mit Raffinessen
Viel Mühe haben sich die Entwickler mit dem Verdeck des Golf Cabriolet gegeben. Als Basis diente das Stoffdach des Konzernbruders Audi A3 Cabriolet. Es öffnet und schließt vollautomatisch, eine zusätzliche manuelle Ent- und Verriegelung ist nicht notwendig. Lediglich neun Sekunden vergehen, bis sich das Verdeck z-förmig hinter den Fondplätzen zusammenlegt. Beim Schließen werden zwei Sekunden mehr benötigt. Eine für Cabrio-Verhältnisse große Heckscheibe sorgt für gute Sicht nach hinten. Geschlossen überzeugt das Verdeck durch seine gute Dämmung, es plustert sich nicht auf und erst ab etwa 120 km/h sind lautere Windgeräusche als bei einem geschlossenen Golf festzustellen.
Cabrio-typische Nachteile
Der Kofferraum fasst – egal, ob bei offenem oder geschlossenem Dach – problemlos zwei typische Wochenend-Trolleys beziehungsweise ordentliche 250 Liter. Der Zugang ist aufgrund der kleinen Gepäckraumöffnung allerdings nicht wirklich komfortabel. Eine 53 Zentimeter breite und 38 Zentimeter hohe Durchreiche ermöglicht den Transport von Skiern oder anderen größeren Gegenständen. Das Platzangebot im Fond fällt naturgemäß ebenfalls überschaubar aus. Die bis zu zwei Passagiere im Fond sollten nicht allzu lange Beine haben und – bei geschlossenem Verdeck – nicht sehr viel größer als 1,75 Meter sein. Auf Fahrer und Beifahrer wartet im Cabriolet hingegen der aus dem drei- und fünftürigen Golf bekannte Platz. Materialien und Verarbeitung sind äußerst hochwertig und entsprechen dem Niveau eine Klasse höher.
GTI-Motor sorgt für Fahrspaß
Sechs Motoren stehen für das Golf Cabriolet zur Wahl: vier Benziner und zwei Diesel. Topmotorisierung ist der 2.0 TSI mit 210 PS. Nicht nur VW-Vorstand Hackenberg ist der Meinung, dass man hier ,echtes GTI-Feeling" erleben kann. Kein Wunder, denn das Vierzylinder-Aggregat ist in der Tat aus dem Golf GTI bekannt. Auch im Cabriolet kommt damit jede Menge Fahrspaß auf. In 7,3 Sekunden geht's von null auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 235 km/h. Die Topmotorisierung wird ausschließlich mit dem Doppelkupplungsgetriebe DSG kombiniert, das seine sechs Gänge äußerst zügig und souverän wechselt. Am unteren Ende der Leistungsspanne befindet sich der sparsame 1.6 TDI BlueMotion Technology. Der 105-PS-Diesel mit Start-Stopp-System erfordert an Steigungen häufiges Herunterschalten, untermotorisiert ist man aber beileibe nicht. Die 4,4 Liter Durchschnittsverbrauch, die der Hersteller angibt, scheinen nicht ganz fern der Realität zu sein. Ohne bewusst Sprit sparende Fahrweise kamen wir mit passablen 5,2 Liter pro 100 Kilometer aus.
Radio kostet immer extra
Im Gegensatz zum drei- oder fünftürigen Golf gibt es das Cabriolet nur in einer Ausstattungsvariante. Zusatzoptionen lassen sich über sieben Pakete oder – deutlich teurer – einzeln ordern. Einige der Pakete sind wiederum an spezielle Extras wie Leichtmetallfelgen oder ein Audiosystem gekoppelt. Das macht die Zusammenstellung etwas verwirrend. Unverständlicherweise kostet ein Radio beim Open-Air-Golf immer Aufpreis. 655 Euro werden für die günstigste Variante fällig. Ohne Radio ist das neue Golf Cabriolet ab 23.625 Euro (1.2 TSI mit 105 PS) zu haben. Damit ist der offene VW in der Basisversion nicht nur preiswerter als ein Audi A3 Cabriolet, sondern auch als ein Renault Mégane CC und ein Peugeot 308 CC. Im Vergleich zum Einstiegs-Eos kostet das Golf Cabriolet gleich ganze 4.350 Euro weniger.
Neun Jahre Pause
Nach neun Jahren Pause erweckt Volkswagen ab dem 17. Juni 2011 den Frischluft-Golf zu neuem Leben – und macht sich damit hauseigene Konkurrenz zum Eos. Das Klappdach-Cabrio verkauft sich zwar nicht schlecht, aber so richtig warm geworden sind mit dem Eos weder die Kunden noch die VW-Verantwortlichen. Deshalb jetzt also die Rückkehr zur kleineren, preiswerteren Open-Air-Variante mit Stoffmütze. Tradition wird beim Golf Cabriolet groß geschrieben. So darf der Hinweis auf den Urahnen aller offenen VW, das Käfer Cabriolet, natürlich ebenso wenig fehlen wie die Rückbesinnung auf den ersten offenen Golf von 1979.
Der Henkel ist weg
Und doch fehlt bei der neuesten Generation auf Basis des Golf VI ein entscheidendes Merkmal seiner Vorgänger: der Überrollbügel. Einst in erster Linie Sicherheitsaspekten geschuldet, entwickelte sich der markante ,Henkel" zu einem charakteristischen Erkennungszeichen für den offenen Golf – ganz egal, ob man das jetzt mochte oder nicht. Heutzutage fahren im Falle eines Überschlags zum Schutz der Passagiere binnen 0,25 Sekunden zwei Module hinter den Fondkopfstützen aus. Ein festerer Rahmen für die Windschutzscheibe sowie Verstärkungen am Unterboden, an den Seitenteilen, den Querträgern sowie den Türen verbessern zusätzlich die Karosseriesteifigkeit. Front- und in die Sitze integrierte Kopf-Thorax-Airbags tragen ebenfalls zur Sicherheit der Insassen bei.
Frischluft-Feeling erster Güte
Dem neuen Golf Cabriolet tut die zeitgemäße Optik ohne Überrollbügel gut. Der einstige Spitzname ,Erdbeerkörbchen" klang zwar nett, aber doch auch wie aus einer längst vergangenen Zeit. Das jetzt 4,25 Meter lange Fahrzeug wirkt bei offenem Verdeck gestreckter und eleganter als die etwas pummeligen Vorgänger. Offen bietet der Golf Frischluft-Feeling erster Güte. Die stärker geneigte Windschutzscheibe und die – bei Bedarf komplett versenkbaren Seitenscheiben – lassen genügend frische Luft in den Passagierraum strömen. Das ist beim gemütlichen Cruisen äußerst angenehm. Absolut zu empfehlen ist das Windschott, für das allerdings 315 Euro extra fällig werden. Es reduziert Luftverwirbelungen spürbar und erlaubt so auch offene Ausfahrten auf der Autobahn, die bis Tempo 130 gut erträglich bleiben.
Verdeck mit Raffinessen
Viel Mühe haben sich die Entwickler mit dem Verdeck des Golf Cabriolet gegeben. Als Basis diente das Stoffdach des Konzernbruders Audi A3 Cabriolet. Es öffnet und schließt vollautomatisch, eine zusätzliche manuelle Ent- und Verriegelung ist nicht notwendig. Lediglich neun Sekunden vergehen, bis sich das Verdeck z-förmig hinter den Fondplätzen zusammenlegt. Beim Schließen werden zwei Sekunden mehr benötigt. Eine für Cabrio-Verhältnisse große Heckscheibe sorgt für gute Sicht nach hinten. Geschlossen überzeugt das Verdeck durch seine gute Dämmung, es plustert sich nicht auf und erst ab etwa 120 km/h sind lautere Windgeräusche als bei einem geschlossenen Golf festzustellen.
Cabrio-typische Nachteile
Der Kofferraum fasst – egal, ob bei offenem oder geschlossenem Dach – problemlos zwei typische Wochenend-Trolleys beziehungsweise ordentliche 250 Liter. Der Zugang ist aufgrund der kleinen Gepäckraumöffnung allerdings nicht wirklich komfortabel. Eine 53 Zentimeter breite und 38 Zentimeter hohe Durchreiche ermöglicht den Transport von Skiern oder anderen größeren Gegenständen. Das Platzangebot im Fond fällt naturgemäß ebenfalls überschaubar aus. Die bis zu zwei Passagiere im Fond sollten nicht allzu lange Beine haben und – bei geschlossenem Verdeck – nicht sehr viel größer als 1,75 Meter sein. Auf Fahrer und Beifahrer wartet im Cabriolet hingegen der aus dem drei- und fünftürigen Golf bekannte Platz. Materialien und Verarbeitung sind äußerst hochwertig und entsprechen dem Niveau eine Klasse höher.
GTI-Motor sorgt für Fahrspaß
Sechs Motoren stehen für das Golf Cabriolet zur Wahl: vier Benziner und zwei Diesel. Topmotorisierung ist der 2.0 TSI mit 210 PS. Nicht nur VW-Vorstand Hackenberg ist der Meinung, dass man hier ,echtes GTI-Feeling" erleben kann. Kein Wunder, denn das Vierzylinder-Aggregat ist in der Tat aus dem Golf GTI bekannt. Auch im Cabriolet kommt damit jede Menge Fahrspaß auf. In 7,3 Sekunden geht's von null auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 235 km/h. Die Topmotorisierung wird ausschließlich mit dem Doppelkupplungsgetriebe DSG kombiniert, das seine sechs Gänge äußerst zügig und souverän wechselt. Am unteren Ende der Leistungsspanne befindet sich der sparsame 1.6 TDI BlueMotion Technology. Der 105-PS-Diesel mit Start-Stopp-System erfordert an Steigungen häufiges Herunterschalten, untermotorisiert ist man aber beileibe nicht. Die 4,4 Liter Durchschnittsverbrauch, die der Hersteller angibt, scheinen nicht ganz fern der Realität zu sein. Ohne bewusst Sprit sparende Fahrweise kamen wir mit passablen 5,2 Liter pro 100 Kilometer aus.
Radio kostet immer extra
Im Gegensatz zum drei- oder fünftürigen Golf gibt es das Cabriolet nur in einer Ausstattungsvariante. Zusatzoptionen lassen sich über sieben Pakete oder – deutlich teurer – einzeln ordern. Einige der Pakete sind wiederum an spezielle Extras wie Leichtmetallfelgen oder ein Audiosystem gekoppelt. Das macht die Zusammenstellung etwas verwirrend. Unverständlicherweise kostet ein Radio beim Open-Air-Golf immer Aufpreis. 655 Euro werden für die günstigste Variante fällig. Ohne Radio ist das neue Golf Cabriolet ab 23.625 Euro (1.2 TSI mit 105 PS) zu haben. Damit ist der offene VW in der Basisversion nicht nur preiswerter als ein Audi A3 Cabriolet, sondern auch als ein Renault Mégane CC und ein Peugeot 308 CC. Im Vergleich zum Einstiegs-Eos kostet das Golf Cabriolet gleich ganze 4.350 Euro weniger.
Wertung
Preisliste
VW Golf Cabriolet 1.6 TDI BlueMotion Technology | |
Grundpreis: | 26.175 Euro |
Ausstattungen | Preis in Euro |
ABS | Serie |
ESP | Serie |
ASR | Serie |
Airbag Fahrer | Serie |
Airbag Beifahrer | Serie |
Seitenairbags vorn | Serie |
Kopfairbags vorn | Serie |
elektr. Fensterheber vorn | Serie |
elektr. Fensterheber hinten | Serie |
elektr. verstellbare Außenspiegel | Serie |
Klimaanlage | Serie |
Klimaautomatik | 355 |
Zentralverriegelung mit Fernbed. | Serie |
Bildschirmnavigation | 2.685 |
CD-Radio | 655 |
MP3 | Serie bei CD-Radio |
Metalliclackierung | 500 |
Leichtmetallfelgen | ab 445 |
Sitzhöheneinstellung | Serie |
Tempomat | 205 |
Lederausstattung | 2.545 |
Xenonlicht | 1.520 |
Kurvenlicht | Serie bei Xenonlicht |
Nebelscheinwerfer | 185 |
vollautomatisches Verdeck | Serie |
Berganfahrassistent | Serie |
Start-Stopp-System | Serie |
Einparkhilfe | 540 |
Lederlenkrad | 185 |
Multifunktions-Lederlenkrad | 360 |
Windschott | 315 |
Datenblatt
Motor und Antrieb | |
Motorart | Reihen-Dieselmotor mit Turboaufladung und Common-Rail-Direkteinspritzung |
Zylinder | 4 |
Ventile | 4 |
Hubraum in ccm | 1.598 |
Leistung in PS | 105 |
Leistung in kW | 77 |
bei U/min | 1.500 |
Drehmoment in Nm | 250 |
Antrieb | Frontantrieb |
Gänge | 5 |
Getriebe | Schaltgetriebe |
Fahrwerk | |
Spurweite vorn in mm | 1.535 |
Spurweite hinten in mm | 1.508 |
Radaufhängung vorn | McPherson-Federbeinachse, Dreiecksquerlenker, Stabilisator |
Radaufhängung hinten | Verbundlenkerachse mit Einzelradaufhängung, Stabilisator |
Bremsen vorn | innenbelüftete Scheiben |
Bremsen hinten | Scheiben |
Wendekreis in m | 10,9 |
Räder, Reifen vorn | 205/55 R16, 6J x 16 |
Räder, Reifen hinten | 205/55 R16, 6J x 16 |
Lenkung | elektromechanische Servolenkung |
Maße und Gewichte | |
Länge in mm | 4.246 |
Breite in mm | 1.782 |
Höhe in mm | 1.423 |
Radstand in mm | 2.578 |
Leergewicht in kg | 1.501 |
Zuladung in kg | 494 |
Kofferraumvolumen in Liter | 250 |
Anhängelast, gebremst in kg | 1.400 |
Tankinhalt in Liter | 55 |
Kraftstoffart | Diesel |
Fahrleistungen / Verbrauch | |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 188 |
Beschleunigung 0-100 km/h in Sekunden | 12,1 |
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km | 4,4 |
EG-Verbrauch innerorts in Liter/100 km | 5,2 |
EG-Verbrauch außerorts in Liter/100 km | 4,1 |
CO2-Emission in g/km | 117 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |