Der Mini One D mit 90 PS im Test
Oft wird behauptet, dass sich Gegensätze magisch anziehen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Mini One D: Er ist seines Zeichens mit einem offiziellen Durchschnittsverbrauch von 3,9 Liter das sparsamste Auto im BMW-Programm. Ab 18. September 2010 sollen es sogar nur noch 3,8 Liter sein, zusätzlich gibt es leichte Facelift-Maßnahmen, die aber so minimal ausfallen, dass wir uns getrost dem noch aktuellen Modell zuwenden können.
Wanderer zwischen den Welten
Auf den ersten Blick wirkt der 90-PS-Selbstzünder im Mini so unpassend wie eine Liebesaffäre zwischen Dieter Bohlen und Angela Merkel. Schließlich gilt beim aktuellen Mini meistens die Devise: Viele PS unter die Haube, denn Spaß ist angesagt. Indes macht der Diesel beim Blick auf die Ahnengalerie womöglich doch Sinn, denn Sir Alec Issigonis, der kreative Kopf hinter dem Ur-Mini, hatte den Kleinwagen einst im Zuge der Suez-Krise als spritsparendes Vehikel entworfen.
Schick um jeden Preis
Zum Design des Mini-Jahrgangs 2010 muss nicht mehr viel gesagt werden, bei kaum einem anderen Auto spielt der persönliche Geschmack eine so starke Rolle. Auch der Hersteller weiß das und bietet eine Menge Lametta zum Aufhübschen des 3,71 Meter langen Kleinwagens an. Uns hat indes gerade die ,One"-Einstiegsversion gut gefallen, weil sie auf überflüssigen Chrom-Talmi und anderen Schnickschnack verzichtet. Zumindest äußerlich, denn im Cockpit könnte man auch Topfschlagen spielen, so unergonomisch ist es. Trotz tellergroßem Format ist der mittige Tacho nur schwer abzulesen, immerhin kann man sich die Geschwindigkeit auch im Drehzahlmesser im Display des Bordcomputers anzeigen lassen, um nicht ständig den Kopf zu drehen. Zudem sind die Lüftungsregler zu tief angebracht. Zwar ist die Verarbeitung des Innenraums ohne Fehl und Tadel, doch einige der verwendeten Materialien enttäuschen bei einem selbst ernannten Premium-Produkt.
Wo ist der Platz geblieben?
Wer viel Raum benötigt, wird ihn im Mini One D sicherlich nicht finden. Auf der Rücksitzbank fühlen sich bestenfalls Kinder wohl, die Beinfreiheit für Erwachsene tendiert gegen Null, womit der kleine Engländer eher als 2+2-Sitzer anzusehen ist. Gewiss, wer viel transportiert, greift eher zum VW Caddy, trotzdem hätten wir im Mini gerne mehr Kofferraum erwartet als die mickrigen 160 bis 680 Liter. Wie es auch geht, zeigt die brandneue Konkurrenz aus Ingolstadt: In den Audi A1 passen zwischen 270 und 920 Liter Gepäck. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die schmale Frontscheibe: Groß gewachsene Fahrer müssen beim Blick zur Ampel ihren Kopf stark zur Seite neigen.
Kräftige Grüße aus Frankreich
Im Herzen ist der Mini One D ein waschechter Europäer und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Der Hersteller ist deutsch, die Fertigung erfolgt in England, während der Motor aus Frankreich stammt. Das Aggregat mit einem Hubraum von 1.560 Kubikzentimetern und einer Leistung von 90 PS stammt von Peugeot und verrichtet auch im 207 seinen Dienst. Im Mini präsentiert sich der Selbstzünder dank eines maximalen Drehmoments von 215 Newtonmeter bei 1.750 Touren angenehm elastisch, der Griff zur präzisen Schaltung mit ihren etwas langen Wegen ist nur selten nötig. Einzig das Einlegen des Rückwärtsgangs erfordert bisweilen behutsame Finger und etwas Geduld. Auf der Autobahn bleibt der kleine Diesel zurückhaltend, eine leicht brummige Note dringt an das Fahrerohr.
Flott ums Eck
Die große Stunde des Mini schlägt beim Fahrwerkskapitel. Auf kurvigen Landstraßen spielt der Kleine die Vorzüge seiner aufwendigen Achskonstruktion aus und fegt zwar recht straff, aber unglaublich zackig in die Richtung, welche der Fahrer mit dem griffigen Volant vorgibt. Schnell fühlt man sich wie Michael Caine alias Charlie, der 1969 im Turiner Verkehrsgetümmel Millionen abstaubt, dem Mini sei Dank. Mit unserem Diesel-Mini hätte Charlie locker weit weg fliehen können, dafür sorgen unter anderem eine Schaltpunktanzeige und eine Start-Stopp-Anzeige. Bisweilen ist es faszinierend, die wie angeklebt wirkende Tanknadel zu beobachten. In unserem Test flossen durchschnittlich 5,6 Liter durch die Common-Rail-Düsen, damit ist der Kleine zwar sparsam, aber doch deutlich von der Werksangabe entfernt.
Die Sache mit dem Sparen
Wer wirklich jeden Cent zweimal umdreht, ist bei Mini fehl am Platz. Für den One D werden mindestens 18.100 Euro aufgerufen. Dafür sind Front-, Seiten- und Kopfairbags, sowie ein ESP Serie. Zur Komfortausstattung zählen elektrische Fensterheber vorne, ein CD-Radio, elektrisch einstellbare Außenspiegel und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Doch bereits für eine Klimaanlage zahlt man Aufpreis, ganz zu schweigen von den vielen Extras, die der Optik zugute kommen, wie etwa Spiegelkappen in Wagenfarbe oder Leichtmetallfelgen. Wo steht die Konkurrenz? Hier ist in erster Linie natürlich der Audi A1 zu nennen, der als 1.6 TDI Attraction mit 105 PS für 18.800 Euro zu haben ist. Auf der gleichen Lifestyle-Schiene fährt der Citroën DS3, unter dessen Haube sich im Fall der Version HDI 90 FAP der gleiche Motor wie im Mini verbirgt, allerdings mit 92 PS. Als gut ausgestatteter SoChic werden für den Franzosen 18.400 Euro aufgerufen.
Wanderer zwischen den Welten
Auf den ersten Blick wirkt der 90-PS-Selbstzünder im Mini so unpassend wie eine Liebesaffäre zwischen Dieter Bohlen und Angela Merkel. Schließlich gilt beim aktuellen Mini meistens die Devise: Viele PS unter die Haube, denn Spaß ist angesagt. Indes macht der Diesel beim Blick auf die Ahnengalerie womöglich doch Sinn, denn Sir Alec Issigonis, der kreative Kopf hinter dem Ur-Mini, hatte den Kleinwagen einst im Zuge der Suez-Krise als spritsparendes Vehikel entworfen.
Schick um jeden Preis
Zum Design des Mini-Jahrgangs 2010 muss nicht mehr viel gesagt werden, bei kaum einem anderen Auto spielt der persönliche Geschmack eine so starke Rolle. Auch der Hersteller weiß das und bietet eine Menge Lametta zum Aufhübschen des 3,71 Meter langen Kleinwagens an. Uns hat indes gerade die ,One"-Einstiegsversion gut gefallen, weil sie auf überflüssigen Chrom-Talmi und anderen Schnickschnack verzichtet. Zumindest äußerlich, denn im Cockpit könnte man auch Topfschlagen spielen, so unergonomisch ist es. Trotz tellergroßem Format ist der mittige Tacho nur schwer abzulesen, immerhin kann man sich die Geschwindigkeit auch im Drehzahlmesser im Display des Bordcomputers anzeigen lassen, um nicht ständig den Kopf zu drehen. Zudem sind die Lüftungsregler zu tief angebracht. Zwar ist die Verarbeitung des Innenraums ohne Fehl und Tadel, doch einige der verwendeten Materialien enttäuschen bei einem selbst ernannten Premium-Produkt.
Wo ist der Platz geblieben?
Wer viel Raum benötigt, wird ihn im Mini One D sicherlich nicht finden. Auf der Rücksitzbank fühlen sich bestenfalls Kinder wohl, die Beinfreiheit für Erwachsene tendiert gegen Null, womit der kleine Engländer eher als 2+2-Sitzer anzusehen ist. Gewiss, wer viel transportiert, greift eher zum VW Caddy, trotzdem hätten wir im Mini gerne mehr Kofferraum erwartet als die mickrigen 160 bis 680 Liter. Wie es auch geht, zeigt die brandneue Konkurrenz aus Ingolstadt: In den Audi A1 passen zwischen 270 und 920 Liter Gepäck. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die schmale Frontscheibe: Groß gewachsene Fahrer müssen beim Blick zur Ampel ihren Kopf stark zur Seite neigen.
Kräftige Grüße aus Frankreich
Im Herzen ist der Mini One D ein waschechter Europäer und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Der Hersteller ist deutsch, die Fertigung erfolgt in England, während der Motor aus Frankreich stammt. Das Aggregat mit einem Hubraum von 1.560 Kubikzentimetern und einer Leistung von 90 PS stammt von Peugeot und verrichtet auch im 207 seinen Dienst. Im Mini präsentiert sich der Selbstzünder dank eines maximalen Drehmoments von 215 Newtonmeter bei 1.750 Touren angenehm elastisch, der Griff zur präzisen Schaltung mit ihren etwas langen Wegen ist nur selten nötig. Einzig das Einlegen des Rückwärtsgangs erfordert bisweilen behutsame Finger und etwas Geduld. Auf der Autobahn bleibt der kleine Diesel zurückhaltend, eine leicht brummige Note dringt an das Fahrerohr.
Flott ums Eck
Die große Stunde des Mini schlägt beim Fahrwerkskapitel. Auf kurvigen Landstraßen spielt der Kleine die Vorzüge seiner aufwendigen Achskonstruktion aus und fegt zwar recht straff, aber unglaublich zackig in die Richtung, welche der Fahrer mit dem griffigen Volant vorgibt. Schnell fühlt man sich wie Michael Caine alias Charlie, der 1969 im Turiner Verkehrsgetümmel Millionen abstaubt, dem Mini sei Dank. Mit unserem Diesel-Mini hätte Charlie locker weit weg fliehen können, dafür sorgen unter anderem eine Schaltpunktanzeige und eine Start-Stopp-Anzeige. Bisweilen ist es faszinierend, die wie angeklebt wirkende Tanknadel zu beobachten. In unserem Test flossen durchschnittlich 5,6 Liter durch die Common-Rail-Düsen, damit ist der Kleine zwar sparsam, aber doch deutlich von der Werksangabe entfernt.
Die Sache mit dem Sparen
Wer wirklich jeden Cent zweimal umdreht, ist bei Mini fehl am Platz. Für den One D werden mindestens 18.100 Euro aufgerufen. Dafür sind Front-, Seiten- und Kopfairbags, sowie ein ESP Serie. Zur Komfortausstattung zählen elektrische Fensterheber vorne, ein CD-Radio, elektrisch einstellbare Außenspiegel und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Doch bereits für eine Klimaanlage zahlt man Aufpreis, ganz zu schweigen von den vielen Extras, die der Optik zugute kommen, wie etwa Spiegelkappen in Wagenfarbe oder Leichtmetallfelgen. Wo steht die Konkurrenz? Hier ist in erster Linie natürlich der Audi A1 zu nennen, der als 1.6 TDI Attraction mit 105 PS für 18.800 Euro zu haben ist. Auf der gleichen Lifestyle-Schiene fährt der Citroën DS3, unter dessen Haube sich im Fall der Version HDI 90 FAP der gleiche Motor wie im Mini verbirgt, allerdings mit 92 PS. Als gut ausgestatteter SoChic werden für den Franzosen 18.400 Euro aufgerufen.
Wertung
Preisliste
Mini One D |
|
Grundpreis: | 18.100 Euro |
Ausstattungen | Preis in Euro |
ABS | Serie |
ESP | Serie |
ASR | Serie |
Airbag Fahrer | Serie |
Airbag Beifahrer | Serie |
Seitenairbags vorn | Serie |
Kopfairbags vorn | Serie |
Kopfairbags hinten | Serie |
elektr. Fensterheber vorn | Serie |
elektr. Fensterheber hinten | Serie |
elektr. verstellbare Außenspiegel | Serie |
Klimaanlage | 960 |
Klimaautomatik | 1.290 |
Zentralverriegelung mit Fernbed. | Serie |
Bildschirmnavigation | 2.450 |
CD-Radio | Serie |
MP3 | Serie |
elektr. Schiebedach | 980 |
Metalliclackierung | 450 |
Leichtmetallfelgen | ab 480 (15 Zoll) |
Sitzhöheneinstellung | Serie (Fahrer) |
Tempomat | 250 |
Lederausstattung | 1.440 |
Xenonlicht | 670 |
Nebelscheinwerfer | 140 |
Datenblatt
Motor und Antrieb | |
Motorart | Diesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung |
Zylinder | 4 |
Ventile | 4 |
Hubraum in ccm | 1.560 |
Leistung in PS | 90 |
Leistung in kW | 66 |
bei U/min | 1.750 |
Drehmoment in Nm | 215 |
Antrieb | Frontantrieb |
Gänge | 6 |
Getriebe | Schaltgetriebe |
Fahrwerk | |
Spurweite vorn in mm | 1.459 |
Spurweite hinten in mm | 1.467 |
Radaufhängung vorn | McPherson-Achse |
Radaufhängung hinten | Multilenker-Achse |
Bremsen vorn | Scheiben innenbelüftet |
Bremsen hinten | Scheiben |
Wendekreis in m | 10,7 |
Räder, Reifen vorn | 175/65 R15 |
Räder, Reifen hinten | 175/65 R15 |
Maße und Gewichte | |
Länge in mm | 3.709 |
Breite in mm | 1.683 |
Höhe in mm | 1.407 |
Radstand in mm | 2.467 |
Leergewicht in kg | 1.090 |
Zuladung in kg | 450 |
Kofferraumvolumen in Liter | 160 |
Kofferraumvolumen, variabel in Liter | 680 |
Dachlast in kg | 75 |
Tankinhalt in Liter | 40 |
Kraftstoffart | Diesel |
Fahrleistungen / Verbrauch | |
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 182 |
Beschleunigung 0-100 km/h in Sekunden | 11,5 |
Elastizität von 80-120 km/h in Sekunden | 11,9 |
EG-Gesamtverbrauch in Liter/100 km | 3,9 |
EG-Verbrauch innerorts in Liter/100 km | 4,7 |
EG-Verbrauch außerorts in Liter/100 km | 3,5 |
Testverbrauch Gesamt in Liter/100 km | 5,6 |
CO2-Emission in g/km | 104 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |
Fixkosten | |
Garantie | 2 Jahre |