Wenige Tage vor der IAA Mobility 2021 in München stellt Audi das Grandsphere Concept vor, die Designstudie des von vielen Gerüchten umwobenen "Landjet". Die 5,35 Meter lange Limousine, ein "Privatjet für die Straße", wie Audi schreibt, soll dann auf der Messe live zu sehen sein.
Wie das im August 2021 gezeigte Skysphere Concept, ein Elektro-Roadster mit variablem Radstand und auch der für 2022 angekündigte Urbansphere beherrscht auch der Grandsphere das autonome Fahren auf Level 4, eine Technologie, die in der zweiten Hälfte des laufenden Jahrzehnts starten soll.
Mit 5,35 Meter Länge, 2,00 Meter Breite und 1,39 Meter Höhe gehört der Grandsphere eindeutig in die Oberklasse. Beim Radstand (3,19 Meter) wird sogar die Langversion des aktuellen Audi A8 übertroffen. Doch der Wagen ist keine Stufenhecklimousine, sondern wird von Audi als viertüriger GT beschrieben.
Etwas respektloser ausgedrückt, hat das Heck Ähnlichkeit mit einem spitz zulaufenden Entenbürzel. Vorne gibt es einen sechseckigen Singleframe, der eine Wabenstruktur aufweist. Dazu kommen schlitzartige Scheinwerfer.

Eingestiegen wird über Portaltüren, dass heißt, die Fondtüren sind hinten angeschlagen, und eine B-Säule gibt es nicht. Die Türen öffnen sich automatisch bei Annäherung, wobei Audi eine Gangerkennung nutzt. Während bei heutigen Oberklasselimousinen der Chef hinten sitzt, wandert die Erste Klasse hier nach vorn, wo zwei tiefe Einzelsitze warten, die an Kinosessel erinnern.
Das MMI touchless response an der Türinnenseite bietet im manuellen Modus einen Drehring und Tasten, mit denen man sich durch die Menüs arbeitet. Im Level-4-Fahrbetrieb, wo das Element wegen der Sitzposition weit hinten nicht mehr erreichbar ist, kann man stattdessen eine Kombination aus Blick-Detektion und Gestensteuerung nutzen. Per Geste lässt sich der Drehknopf auch von hinten drehen.

Der Grandsphere basiert laut Audi auf der Premium Platform Electric (PPE). Für den Antrieb sorgen E-Motoren an Vorder- und Hinterachse mit zusammen 530 kW und 960 Newtonmeter Drehmoment. Damit soll der Tempo-100-Sprint kaum mehr als vier Sekunden dauern.
Die zentral liegende Batterie mit rund 120 kWh Speicherkapazität soll für über 750 Kilometer Reichweite sorgen. Die 800-Volt-Ladetechnik sorgt wie schon beim Audi e-tron GT für eine Ladeleistung von bis zu 270 kW. Zehn Minuten sollen genügen, um Strom für über 300 Kilometer zu saugen, und in weniger als 25 Minuten lässt sich der Akku von 5 auf 80 Prozent bringen.
Das entsprechende Serienauto wird voraussichtlich erst Anfang 2026 starten, wobei Audi offenbar den Projektnamen Apollon gewählt hat. Ausführliche Informationen zum Audi Grandsphere Concept finden Sie auf InsideEVs.de, unserer Schwesterseite rund um das Thema Elektromobilität.