Es ist ja inzwischen gute Tradition - so ein neuer Porsche 911 vermehrt sich in der Regel in Windeseile und hat dann irgendwann mehr Modellvarianten als manch anderer Autohersteller im ganzen Portfolio aufzuweisen hat. Beim 992 ist das nicht anders. Nach Carrera, Carrera S, Turbo, Turbo S und GT3 folgt nun der neue 911 GTS. Natürlich als Coupé, Cabrio und Targa, natürlich mit und ohne Allrad (der Targa ist immer 4WD).
Der GTS startet ab sofort zu Preisen ab 140.981 Euro und er dürfte einmal mehr die Variante sein, bei der man am meisten Elfer für sein Geld bekommt. Herzstück ist der bekannte 3,0-Liter-Biturbo-Sechszylinder-Boxer. Gegenüber dem Carrera S leistet er nun aber 30 PS und 40 Nm mehr. 480 PS und 570 Nm sind es ingesamt.
Geschaltet wird wahlweise über ein 8-Gang-PDK oder ein manuelles 7-Gang-Getriebe. Bei letzterem kürzt Porsche die Schaltwege. Die Fahrleistungen sind einmal mehr bemerkenswert. Ist die 8-Gang-Doppelkupplung an Bord, soll der 911 GTS in 3,3 Sekunden von 0-100 km/h sprinten. Damit ist er drei Zehntel schneller als der Vorgänger-GTS und nur noch eine halbe Sekunden langsamer als der aktuelle Turbo.

Optisch unterscheidet sich der GTS von den anderen Elfern wie üblich durch das serienmäßige Sport-Design-Paket und jede Menge schwarze oder abgedunkelte Exterieur-Details. Dazu zählen die satinschwarze Lippe des Bugspoilers, die Leichtmetallräder mit Zentralverschluss, die GTS-Schriftzüge an den Türen und am Heck, die Lamellen des Heckdeckelgitters sowie die beiden Endrohrblenden der Sportabgasanlage. Optional gibt es ein weiteres Exterieur-Paket, das aus Satinschwarz Hochglanzschwarz macht. Beim Targa ist außerdem der Bügel in Schwarz gehalten.
Bei den serienmäßigen LED-Hauptscheinwerfern mit Porsche Dynamic Light System Plus sind der Kranz der Scheinwerfer und die Einfassung des Tagfahrlichts abgedunkelt. Am Heck kommen abgedunkelte Leuchten zum Einsatz.
GTS-Kenner dürften bereits erahnen, wie es im Interieur des neuesten Sport-Elfers aussieht. An Lenkrad, Sitzen, Schalthebel und Armauflagen kommt Race-Tex (nannte man das nicht irgendwann mal Alcantara?) zum Einsatz. Dazu gibt es jede Menge Carbon und auf Wunsch auch abgesetzte Nähte. Das GT-Sportlenkrad, das Sport-Chrono-Paket und die Track-Precision-App sind Serie. Zudem debütiert im GTS die neuesten Generation des PCM-Infotainmentsystems.


Der GTS wäre aber kein GTS, wenn er nicht auch mit ein wenig Fahrwerkstuning aufwarten dürfte. Das tut er im neuesten Fall mit einem vom großen Bruder 911 Turbo abgeleiteten Fahrwerk. Das Porsche Active Suspension Management (PASM) ist Serie. Bei Coupé und Cabriolet kombiniert mit dem um zehn Millimeter tiefergelegten Sportfahrwerk. Von den Turbo-Modellen stammt auch das Konzept mit Helper-Federn an der Hinterachse: dadurch sind die Hauptfedern bei allen Fahrzuständen unter Spannung. Der Ausfederweg bleibt so erhalten. Beim 911 Targa 4 GTS kommt das Fahrwerk des 911 Targa 4 S zum Einsatz.
Bei der Bremse hat man ebenfalls im Teileregal des 911 Turbo gewildert. Gleiches gilt in Bezug auf die 20 (vorn) beziehungsweise 21 Zoll (hinten) großen Räder mit Zentralverschluss. Die serienmäßige Sportabgasanlage soll dank eigener Abstimmung und Entfall eines Teils der Interieurdämmung für ein "noch emotionaleres Sounderlebnis" sorgen.
Ein Novum beim GTS ist das sogenannte Leichtbau-Paket, das eine Hinterachslenkung beinhaltet und 25 Kilo vom Fahrzeuggewicht abschaben soll. Vollschalensitze aus CfK, Leichtbauglas an Seiten- und Heckscheiben, eine Leichtbaubatterie sowie der Entfall der Rücksitzanlage machen's möglich. Das Leichtbau-Paket soll ab November verfügbar sein.
Bildergalerie: Porsche 911 Carrera GTS und 911 Targa 4 GTS 2021
Quelle: Porsche