Jetzt ist es amtlich: Der elektrische Dacia Spring startet ab Herbst 2021 auf dem deutschen Markt ab 20.490 Euro. Abzüglich aller Prämien respektive dem "Umweltbonus" liegt die Einstiegsversion bei 10.920 Euro. Damit ist der Spring zwar immer noch das günstigste vollwertige Elektroauto auf dem Markt, aber er ist teurer als in Frankreich, weil offenbar die hierzulande deutlich höhere Förderung einberechnet wurde.
Nun stellt sich für uns die Frage: Lohnt sich da nicht eher der Griff zum neuen Dacia Sandero, sofern man nicht glühender Elektroauto-Fan ist? Klar, abzuwarten bleiben die Leasingraten für beide Modelle, hier könnte der Spring im Vorteil sein. Doch vergleichen wir die Daten und Preise beider Fahrzeuge einmal auf dem Papier.
Zunächst der Spring: 3,73 Meter lang, 33 kW (44 PS) stark, 305 Kilometer Reichweite im City-Modus, gut 230 Kilometer normal. Die Fahrleistungen sind überschaubar, maximal 125 km/h und 19,1 Sekunden reißen keinen vom Hocker.
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Das kann der 4,04 Meter lange Sandero selbst mit seinem Basismotor, einem Dreizylinder-Saugbenziner mit 67 PS Leistung locker übertrumpfen. 95 Newtonmeter sind auch nicht gerade die Welt, ebenso wenig seine 16,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Eine Spitze von 158 km/h macht das Fahren auf der Autobahn aber entspannter.
Hinzu kommt eine deutlich größere Reichweite: Nehmen wir den kombinierten WLTP-Verbrauch von 5,0 Liter als Grundlage, kommt man mit dem 50-Liter-Tank 1.000 Kilometer weit. Aber selbst wenn es 7 oder 8 Liter sein sollten, weist der Einstiegs-Sandero immer noch deutlich mehr Reichweite auf der Spring. Da der Sandero länger als der Spring ist, bietet er mehr Kofferraum: 328 bis 1.108 Liter versus 270 bis 620 Liter beim Spring.
Beide sind also primär für den Einsatz in der Stadt oder kürzere Überlandfahrten prädestiniert, spontan fallen uns Pflege- oder Pizzadienste ein. Aber auch für Privatkunden, die nicht viel fahren, sind beide Dacias preislich attraktiv.


Beim Basis-Spring für 10.920 Euro nach Prämie ist folgendes inklusive: Eine manuelle Klimaanlage, ein Bluetooth-Radio und ein Mode-2-Ladekabel, nicht aber eine Verstellung für Lenkrad und Sitze. Die hat der Sandero in der von uns ausgewählten Topausstattung "Comfort" (so heißt kurioserweise auch der Basis-Spring), sogar mit Tiefenverstellung des Lenkrads.
Für 10.190 Euro mit dem 67-PS-Motor ist hier schon viel inklusive: LED-Abblendlicht mit Lichtautomatik (hat jeder Sandero!, ebenso ein höhenverstellbares Lenkrad und elektrische Fensterheber vorne), manuelle Klimaanlage, ein Multimediasystem mit 8-Zoll-Touchscreen, Lenkrad in Lederoptik und ein Regensensor. Nicht zu vergessen der gegenüber dem Spring deutlich modernere Innenraum.
Weiß ist bei beiden Autos die Gratis-Farbe. 730 Euro beträgt also die Differenz zwischen Sandero und Spring. Wir könnten "unserem" Sandero also noch die Metallic-Lackierung für 500 Euro spendieren.
Oder wir stöbern durch die Pakete und Extras: Sicherheitspaket mit Parpkpiepsern vorne wie hinten plus Rückfahrkamera und Totwinkel-Warner (700 Euro). Klimaautomatik (200 Euro), Navi (250 Euro), elektrisches Schiebedach (500 Euro), 16-Zoll-Alus (400 Euro).
Was würden wir dazubuchen? Das Navi ist zwar günstig, aber nicht unbedingt notwendig, da das Multimediasystem Apple Carplay und Android Auto beherrscht. Unsere Wahl: Einparkhilfe vorne und hinten plus Kamera für 550 Euro, dazu das Winterpaket mit Sitzheizung und Klimaautomatik für 400 Euro. Macht unter dem Strich 11.140 Euro, also 220 Euro mehr, als der Basis-Spring kostet.