Seit seiner Markteinführung im Februar 2017 hat BMW mehr als 600.000 Einheiten des aktuellen 5er (interner Code: G30) verkauft. Nach gut dreieinhalb Jahren Bauzeit steht nun das Facelift an. Das Münchner Gegenstück zur Mercedes E-Klasse und dem Audi A6 profitiert dabei vor allem von umfangreicher Hybridisierung.

Daneben gibt es viel Feinschliff bei Optik, Interieur und Infotainment/Connectivity. Woran Sie merken, dass Sie einen neuen 5er fahren, erklären wir Ihnen jetzt:

Design 

Anders als bei manch anderem Gefährt von BMW dürfte es beim 5er kaum jemanden geben, der ernsthafte Probleme mit dem Design hatte. Entsprechend behutsam fallen die Neuerungen aus. Limousine (+27 mm) und Kombi (+21 mm) wachsen auf 4,96 Meter. 

An einer größeren und breiteren Niere führt bei den Bayern aktuell wohl kein Weg vorbei, hier bleibt aber alles im Rahmen. Die Scheinwerfer sind nun etwas flacher und erhalten eine neue Leuchtengrafik. Laserlicht ist nun als Option für alle Motorisierungen erhältlich. Die Rückleuchten sollen durch schwarze Umrandungen schmaler wirken und erzeugen eine Art 3-D-Effekt. 

Vorne gibt es eine neue Schürze mit vertikalen Lufteinlässen, am Heck sind Trapez-förmige Endrohrblenden nun für alle 5er Serie. Das optionale M-Sportpaket erkennen Sie künftig an ebenfalls neuen Schürzen mit größeren Lufteinlässen. In der Galerie unter diesem Absatz sehen Sie, wie das beim M550i aussieht. 

Bildergalerie: BMW M550i Limousine (2020)

Ein Novum sind die sogenannten (einmal tief Luft holen) 20 Zoll BMW Individual Air-Performance-Räder, die leichter und um fünf Prozent aerodynamischer sind. Sie sollen den CO2-Ausstoß um bis zu drei Gramm pro Kilometer senken. 

Antrieb 

In puncto Motoren hat BMW beim Facelift des 5er sicher den größten Aufwand betrieben. Das Motto lautet: Hybrid für alle. Die 4- und 6-Zylinder kommen nun durch die Bank mit 48-Volt-Mildhybrid-Technik und Euro 6d-Einstufung. Zudem wird das Angebot an Plug-in-Hybriden signifikant erweitert. 

Bisher war die 530e Limousine mit ihrer Kombi aus 184-PS-Vierzylinder-Benziner und 109-PS-E-Motor die einzige Alternative. Ab Herbst 2020 gibt es den Plug-in erstmals auch im 5er Touring. Die Systemleistung beträgt auch hier maximal 292 PS und 420 Nm. Alle 530e sind zudem als xDrive-Versionen mit Allrad zu haben. Die rein elektrischen Reichweiten betragen bis zu 67 Kilometer bei der Limousine und bis zu 62 Kilometer beim Kombi.

Bildergalerie: BMW 5er Touring (2020)

Ebenfalls im Herbst wird das Programm um den 545e xDrive (nur als Limo) erweitert. Der Dreiliter-Sechszylinder sorgt zusammen mit einem Elektromotor für bis zu 394 PS und 600 Nm, rein elektrisch kommt das Modell bis zu 57 Kilometer weit. 

Die News bei den Dieselmotoren: Alle pushen künftig mit zwei Turboladern. Die Sechszylinder 530d und 540d kriegen zudem mehr Leistung. Alle Motorisierungen des überarbeiteten 5er sehen Sie in dieser Tabelle: 

  Zylinder Leistung/Drehmom. 0-100 km/h / Vmax Verbrauch Preis (Limousine)
520i 4 184 PS/290 Nm 7,9 s / 235 km/h 5,3 Liter 49.100 Euro
530i 4 252 PS/350 Nm 6,4 s / 250 km/h 5,3 Liter 53.300 Euro
530i xDrive 4 252 PS/350 Nm 6,3 s / 250 km/h 5,9 Liter 55.900 Euro
540i 6 333 PS/450 Nm 5,2 s / 250 km/h 6,3 Liter 61.400 Euro
540i xDrive 6 333 PS/450 Nm 4,9 s / 250 km/h 6,6 Liter 64.000 Euro
M550i xDrive 8 530 PS/750 Nm 3,8 s / 250 km/h 9,7 Liter 91.500 Euro
520d 4 190 PS/400 Nm 7,2 s / 235 km/h 4,1 Liter 51.300 Euro
520d xDrive 4 190 PS/400 Nm 7,2 s / 232 km/h 4,3 Liter 53.900 Euro
530d 6 286 PS/650 Nm 5,6 s / 250 km/h 4,5 Liter 57.900 Euro
530d xDrive 6 286 PS/650 Nm 5,4 s / 250 km/h 4,8 Liter 60.500 Euro
540d 6 340 PS/700 Nm 4,6 s / 250 km/h 5,0 Liter 66.800 Euro
530e 4 292 PS/420 Nm 5,9 s / 235 km/h 1,7 Liter 56.200 Euro
530e xDrive 4 292 PS/420 Nm 5,9 s / 230 km/h 2,0 Liter 58.800 Euro
545e xDrive 6 394 PS/600 Nm 4,7 s / 250 km/h 2,1 Liter 70.000 Euro
 

Mit Ausnahme des Basisbenziners 520i sind alle 5er auch mit Allradantrieb zu haben. Die ZF-Achtgang-Automatik ist grundsätzlich Serie. 

Fahrwerk

Das Fahrwerk des 5ers mit seiner Doppelquerlenker-Vorderachse und der Fünflenker-Hinterachse gab bisher sicher wenig Anlass zur Kritik. Entsprechend moderat wurde in diesem Bereich angesetzt. BMW spricht von einer Neuabstimmung der elektromechanischen Lenkung und verspricht mehr Lenkgefühl bei Richtungswechseln.

Die aufpreispflichtige Hinterachslenkung wurde ebenfalls überarbeitet, lenkt nun etwa schon bei weniger als 3 km/h gegen, um die Wendigkeit beim Rangieren zu erhöhen. Das System ist künftig auch für alle Plug-in-Hybride erhältlich. 

Interieur

Die auffälligste Änderung im Interieur ist der neue 12,3-Zoll-Infotainmentbildschirm, der künftig gegen Aufpreis erhältlich ist. Serienmäßig bleibt es bei der Kombination aus jeweils 10,25 Zoll großem digitalem Instrumenten- und Infotainment-Screen. Außerdem gibt es neu gestaltete Bedientasten auf der Mittelkonsole und im serienmäßigen Multifunktionslenkrad.

Wenn Sie das M-Sportpaket geordert haben, baut man Ihnen jetzt auf Wunsch auch die großartigen M-Multifunktionssitze ein, die bisher dem M5 vorbehalten waren. Eine Klimaautomatik mit erweiterten Umfängen ist mit dem Facelift Serie. 

Ein Blick noch auf die Kofferraumvolumina: Die Limousine packt weiterhin 530 Liter weg (410 Liter bei den Plug-in-Hybriden), der Touring liegt bei 560 bis 1.700 Liter (430 bis 1.560 Liter beim Plug-in-Hybrid).

Fahrerassistenz/Connectivity

Hier geht es mit kleinen Schritten weiter in Richtung autonomes Fahren. Der Spurverlassenswarner umfasst jetzt auch eine Fahrbahnrückführung mittels Lenkunterstützung.

Der Lenk- und Spurführungsassistent arbeitet künftig mit aktiver Navigationsführung. So erkennt das System notwendige Spurwechsel anhand von Navigationsdaten. Der Fahrer kann diese daraufhin mithilfe des Spurwechselassistenten vollziehen. Außerdem führt der neue Rettungsgassenassistent das Fahrzeug in Stausituationen auf Autobahnen automatisch an den idealen Rand seiner Fahrspur.

Wie zuvor schon bei diversen anderen BMW-Baureihen ist der Rückfahrassistent künftig in der Lage, Lenkbewegungen beim Zurücksetzen über eine Distanz von bis zu 50 Metern auszuführen.

Außerdem fungiert der neue 5er bald auch als Videorekorder. Mit dem neuen Drive Recorder lassen sich Videobilder vom Geschehen rund um das Fahrzeug aufzeichnen und speichern. Über Fahrerflucht können 5er-Piloten künftig also nur noch müde lächeln. 

Beim Infotainment sticht vor allem das neue cloud-basierte Navigationssystem BMW Maps heraus, das laut BMW deutlich schneller arbeitet als bisher und eine freie Texteingabe zur Auswahl von Navigationszielen ermöglicht. Außerdem kann der 5er jetzt neben Apple CarPlay auch Android Auto.

Marktstart

Die Markteinführung des modellgepflegten 5ers beginnt für Limousine und Touring im Juli 2020. Die Preise starten unverändert bei 49.100 Euro für die 520i Limousine, der 520i Touring kostet mindestens 51.300 Euro. Die Preise für die Limousine finden Sie auch oben in der Tabelle.

Bildergalerie: BMW 5er Limousine (2020)