Hyundai und Uber wollen zusammen ein Flugtaxi fürs Ridesharing entwickeln, wie die beiden Partner nun bekannt gaben. Auf der Elektronikmesse CES (7. bis 10. Januar 2020) ist bereits ein entsprechendes Flugzeug als Designstudie zu sehen.

Hyundai soll die Flugzeuge produzieren, während Uber für das Ridesharing-Netzwerk, die Verkehrsverbindungen auf der Erde und die Kundenbeziehung verantwortlich ist. Ideen zur Infrastruktur für Start und Landung der Flugtaxis wollen beide Partner gemeinsam erarbeiten.

Als ersten Schritt hat Hyundai zusammen mit Uber Elevate ein Personal Air Vehicle (PAV) entwickelt. Das S-A1, so der Name der Studie, handelt es sich um einen elektrisch angetriebenen Senkrechtstarter, also ein eVTOL-Flugzeug (electric Vertical Take-Off and Landing).

Das S-A1 ist für eine Reisegeschwindigkeit von bis zu 290 km/h konzipiert. Die Reiseflughöhe soll etwa 1.000-2.000 Fuß (300 bis 600 Meter) betragen. Die Reichweite soll bis zu 100 Kilometer betragen. Das Aufladen soll nur fünf bis sieben Minuten dauern.

Jeder Propeller oder Rotor bekommt seinen eigenen E-Motor. Das erhöht die Sicherheit, weil ein gleichzeitiger Ausfall unwahrscheinlich ist. Außerdem wird so der Fluglärm reduziert, weil die Rotoren/Propeller kleiner ausfallen. 

Das Vehikel startet vertikal wie ein Hubschrauber, geht im Reiseflug aber in den Flugzeug-Modus über. Zum Landen geht das Vehikel wieder in den Helikopter-Modus zurück. Die Bilder zeigen vier Rotoren, die wohl vor allem für Start und Landung bestimmt sind, sowie vier Propeller für den Vortrieb. 

Hyundai/Uber Flugtaxi (2020)

Zunächst sollen die Flugtaxis einen menschlichen Piloten bekommen; später sollen sie jedoch autonom fliegen. Hinter dem Pilotensitz bietet die Kabine Platz für vier Passagiere. Statt der von Flugzeug-Passagieren gefürchteten Mittelsitze gibt es Platz für Handgepäck.

Hyundai will den Übergang zwischen terrestrischem und dem Luftverkehr möglichst reibungslos machen. Dazu entwickelt der koreanische Konzern auch ein neuartiges Bodenfahrzeug, das Purpose Built Vehicle (PBV).

Hyundai / Uber Rideshare Air Taxi Concept

Der Übergang vom PAV zum PBV und umgekehrt wird an einem Hub erfolgen. Dort können zahlreiche PBVs und PAVs andocken. So entsteht ein neuer öffentlicher Raum, an dem die Menschen zusammenkommen können, so die Vorstellung von Hyundai.

"Unsere Vision des urbanen Luftverkehrs wird das Konzept des städtischen Verkehrs verändern", sagte Jaiwon Shin, der Verantwortliche von Hyundai für UAM (Urban Air Mobility, also etwa urbaner Luftverkehr). "Wir erwarten, dass UAM die Städte beleben und den Menschen mehr Freizeit bescheren wird."

"Wir glauben, dass Hyundai Luftfahrzeuge für Uber zu Preisen bauen kann, die derzeit in der Luft- und Raumfahrtindustrie noch nicht möglich sind," sagte Eric Allison, Leiter von Uber Elevate. So sollen zuverlässige Flugzeuge in hohen Stückzahlen entstehen, was niedrige Flugkosten für die Passagiere ermöglichen soll.

Bildergalerie: Hyundai/Uber Flugtaxi fürs Ridesharing