Alles dreht sich bei VW auf der IAA 2019 (noch bis zum 22. September) um den ID.3. Davon werden die wahren Elektroautos fürs Volk am gleichen Ort in Halle 3 fast an die Seite gedrängt. Der Konzern zeigt mit dem Seat Mii Electric, Skoda Citigo e iV und dem überarbeiteten VW e-Up gleich drei interessante Einsteigermodelle. Wir stellen sie im Detail vor.

Doch der Reihe nach: Schon seit Ende 2013 gibt es den VW e-Up, der anfangs rund 27.000 Euro kostete und bislang gut 130 Kilometer weit kam. Damit ist er inzwischen aber nicht mehr konkurrenzfähig, weshalb VW ihn aufgerüstet hat. Der neue und deutlich niedrigere Grundpreis wird in Deutschland 21.975 Euro betragen. abzüglich aller Kaufprämien 17.595 Euro. Die Reichweite des Viertürers steigt dank eines neuen Batteriesystems (Energiegehalt: 32,3 kWh nutzbare Nettokapazität) auf bis zu 260 Kilometer. Zum Vorverkaufsstart wird es in Deutschland ein besonders attraktives Leasing-Angebot geben: Wer sich zwischen dem 18. September und 31. Oktober 2019 einen der ersten neuen e-up! sichert, kann das 61 kW (83 PS) starke Auto inklusive Infotainment, Smartphone-Integration und Klimaanlage für nur 159 Euro im Monat leasen.

Parallel dazu bietet VW als günstige Wallbox für daheim den den ID. Charger in drei Versionen an. Die Basisversion kostet 399 Euro und bietet ein fest angeschlossenes Typ 2-Ladekabel und eine Ladeleistung von bis zu 11 kW. Darüber hinaus verfügt die Wallbox über einen integriertem DC-Fehlerstromschutz. Der ID. Charger Pro ist das Topmodell der Wallbox-Reihe und verfügt neben den digitalen Funktionen und serienmäßigem LTE-Modul zusätzlich über einen integrierten Stromzähler für eine kilowattstundengenaue Abrechnung. Sie bietet damit noch mehr Transparenz über den Strombedarf und ermöglicht beispielweise eine bequeme Abrechnung zwischen Dienstwagenfahrer und Arbeitgeber. Der ID. Charger Pro kostet zum Marktstart ab 849 Euro. Die LTE-Datenkosten sind für die gesamte Nutzungsdauer der Box bereits inkludiert.

2020 Volkswagen e-UP

Auffallend im Innenraum des e-Up ist das neue VW-Logo auf dem Lenkrad (es findet sich auch außen), ansonsten stellt die Bedienung niemanden vor Probleme. Kein Wunder, schließlich ist der VW Up als solcher bereits über sieben Jahre alt. Das mag man antiquiert finden, wir sagen: Eine gute Alternative zu Displays und Touchbedienung. Wie es beim Up mit den klassischen Benzinern weitergeht, ist noch offen, bei seinen Brüdern von Seat und Skoda wurden diese bereits zugunsten der dort neuen Elektrovariante gestrichen. Alle drei Winzlinge sind übrigens stets Fünftürer. Der Platz im Fond ist ebenso wie der Kofferraum bei rund 3,55 Meter Länge natürlich nicht opulent, aber doch ausreichend.

Bildergalerie: 2020 Volkswagen e-Up

Das bringt uns zum Skoda Citigo e iV, der logischerweise baugleich mit dem VW e-Up und dem Seat Mii Electric ist, aber doch etwas mehr zur Technik verrät. Für den Antrieb sorgt dort auch der 61 kW starke Elektromotor. Typisch für Elektroautos steht das maximale Drehmoment in Höhe von 212 Newtonmeter sofort zur Verfügung. In 12,3 Sekunden beschleunigt der Citigo e iV von 0 auf 100 km/h, den Zwischenspurt von 60 auf 100 km/h erledigt er in 7,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h.

IAA 2019 - Elektroautos: Skoda Citigo e iV

Die Energiequelle ist eine 60-Ah-Lithium-Ionen-Batterie mit einem Energiegehalt von 36,8 kWh. Ist die Energie aufgebraucht, lässt sich der Akku an einem optionalen 40-kW-Gleichstrom-Schnelllader mittels eines CCS-Steckers (Combined Charging System) innerhalb von einer Stunde wieder zu 80 Prozent aufladen. An einer Wechselstrom-Wallbox mit 7,2 kW dauert der Ladevorgang auf 80 Prozent 4:15 Stunden, an einer normalen Haushaltssteckdose mit 2,3 kW ist dieses Ladungsniveau nach 12:43 Stunden erreicht.

Skoda Citigo e iV (2019)

Der Kaufpreis des Citigo e iV startet in Deutschland bei 20.950 Euro. Abzüglich des herstellereigenen Umweltbonus sowie abzüglich der zu beantragenden staatlichen Förderung (zusammen 4.380 Euro) reduziert er sich auf 16.570 Euro. Für nur 145 Euro monatliche Leasingrate können Skoda-Kunden schon einen Citigo e iV bekommen. Der Leasingvertrag läuft drei Jahre und umfasst eine jährliche Kilometerleistung von 10.000 Kilometern. Die Batterie ist sowohl bei Skoda als auch bei Seat und VW im Preis inbegriffen.

Bildergalerie: Seat Mii Electric (2019)

Kommen wir zu guter Letzt zum Seat Mii Electric: Er liegt abzüglich der Prämien bei 16.300 Euro (Grundpreis: 20.650 Euro) und startet 2020. Auch für ihn kostet das Leasing 145 Euro im Monat, die Konditionen entsprechen denen von Skoda. Allerdings reden wir hier stets über die Grundausstattung. Ein Blick in einen auf der IAA gezeigten Mii Electric zeigt die möglichen Extras:

Easy-Flex-Paket (u.a. Beifahrersitz mit Höhenverstellung und verstellbarer Gepäckraumboden) 75 Euro
Fahrassistenz-Paket (Ambientebeleuchtung, weiß; Tempomat, Parkpiepser hinten) 320 Euro
Netzkabel für Haushaltssteckdose 175 Euro
CCS-Ladedose 600 Euro

Man sieht: Die Preisgestaltung der Elektro-Knirpse lässt mit Wunschausstattung noch Spielraum nach oben. Trotzdem sind sie mit Blick auf die vielen komplett neu konstruierten E-Autos des Volkswagen-Konzerns wie den ID.3 und Co., die in den nächsten Jahren kommen, eine interessante Gelegenheit, um ein Elektroauto erst einmal auszuprobieren. Dafür sorgen niedrige Leasingraten und das beim Hersteller verbleibende Risiko des Batteriestatus. Rund 260 Kilometer Reichweite sind für die Stadt absolut ausreichend, dazu passen die kleinen Abmessungen von Citigo, Mii und Up. In diesem Umfeld erscheinen uns Elektroautos auch am sinnvollsten, um Lärm und Abgase zu reduzieren. Interessant werden die Kleinwagen zudem als Firmenwagen, weil aktuell nur 0,5 Prozent des Listenpreises zu versteuern sind. Liefer- und Pflegedienste sollten zugreifen. Und warum nicht auch mal ein Kleinwagen als Taxi? 

Bildergalerie: Skoda Citigo e iV (2019)